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Aurubis-Aktie: Warum die Codelco-Kooperation so stark ist

Aurubis-Aktie: Warum die Codelco-Kooperation so stark ist
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Zum ersten Mal in seiner Amtszeit hat Bundeskanzler Olaf Scholz kürzlich Südamerika besucht. Und Sie als Anleger sollten darauf ein genaues Auge werfen, denn der Politiker brachte nicht nur wohlfeile Worte mit, sondern auch eine Wirtschaftsdelegation.

Wie Sie wahrscheinlich ahnen, ging es dabei insbesondere um ein Thema, das für Deutschland derzeit das Zünglein an der Waage ist: Rohstoffe. Kein Wunder also, dass Scholz‘ Antrittsbesuch mit handfesten Erfolgen für deutsche Firmen einherging.

Aurubis und Codelco wollen in Sachen Nachhaltigkeit kooperieren

Beispiel: Aurubis. Im Beisein des Politikers unterzeichnete der Chef des Hamburger Kupferproduzenten, Roland Harings, in Chile eine Absichtserklärung mit dem dortigen Kupferprimus Codelco. Und die trieft geradezu vor Potenzial.

Aurubis und Codelco wollen demnach in Chile einen Beitrag zum Aufbau einer nachhaltigeren Kupferindustrie und Wertschöpfungskette leisten. Unter anderem soll es dabei um diverse Projekte rund um die Kreislaufwirtschaft gehen.

Im Mittelpunkt steht das Gütesiegel „The Copper Mark“. Dabei handelt es sich um eine Initiative, die zur Überprüfung der Nachhaltigkeitsstandards von Kupferproduktionsstandorten gegründet wurde und somit neben Minen, auch Hütten und Raffinerien umfasst. „The Copper Mark“ deckt 32 Nachhaltigkeitskriterien ab – darunter Compliance, Umwelt- und Klimaschutz sowie Arbeitssicherheit.

Aurubis selbst erfüllt unter anderem bereits an seinen Standorten in Hamburg und Lünen diese Kriterien. Nun wollen die Deutschen den Chilenen helfen, ebenfalls nachhaltiger zu werden. Konkrete Projekte gaben die Partner jedoch noch nicht bekannt.

Umweltschützer gehen auch in Chile auf die Barrikaden

Codelco-Chairman Máximo Pacheco, der zusammen mit Aurubis-Chef Harings die Absichtserklärung im Beisein von Olaf Scholz und dem chilenischen Präsidenten Gabriel Boric unterschrieb, hob die Bedeutung einer nachhaltigen Kupferproduktion hervor. Diese zu erreichen, sei eine der wichtigsten Herausforderungen des Konzerns. Codelco gilt indes als weltweit größter Kupferproduzent und fördert im Bergbau pro Jahr rund 1,7 Megatonnen an Feinkupfer (Daten aus 2021).

Dahinter steckt natürlich auch ein ökonomisches Kalkül. Denn: Der Widerstand gegen den Rohstoff-Sektor nimmt auch in Chile massiv zu. So hatte die chilenische Regierung beispielsweise erst Anfang des Jahres ein Kupfer- und Eisenbergbauprojekt eines anderen Unternehmens (Andes Iron) wegen der Kritik von Umweltschützern auf Eis gelegt. Codelco will solche Bedenken mit einer Nachhaltigkeits-Offensive also ausräumen und seine wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit absichern.

Aurubis als Wegbereiter einer nachhaltigeren Kupferbranche

Und Aurubis kann hier helfen: Der deutsche Konzern ist schon heute einer der führenden Kupferrecycler der Welt. Aurubis verfügt über modernste Technologien, um hochkomplexe Materialien dem Wirtschaftskreislauf zurückzuführen. Gleichzeitig engagieren sich die Deutschen auch entlang der Lieferketten für mehr Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie für die Reduktion von CO2-Emissionen.

So setzt sich Aurubis dafür ein, dass mehr Erneuerbare Energien in der Lieferkette zum Einsatz kommen und auch Wasserstoff als alternativer Energieträger in der Kupferproduktion getestet wird. 2021 etwa war Aurubis von der Öko-Bewertungsplattform EcoVadis mit einem Platinstatus für Nachhaltigkeit ausgezeichnet worden. Demnach ist der Hamburger Konzern in dieser Hinsicht unter den Top-1-Prozent der Unternehmen in der globalen Nichteisenmetallindustrie.

Mein Fazit für Sie

Dass sich Codelco als Nachhaltigkeitspartner Aurubis ausgesucht hat, kommt also nicht von ungefähr. Für den deutschen Konzern geht die politisch flankierte Absichtserklärung mit neuem, sehr starkem Geschäftspotenzial einher. Aurubis kann sich in der Folge als einer der wichtigsten Wegbereiter der Nachhaltigkeit im Rohstoff-Sektor weiter etablieren.

Es bleibt nun abzuwarten, welche konkreten Projekte die Partner in Chile forcieren werden. Die langfristige Perspektive der Aurubis-Aktie hat sich aber allein durch die Absichtserklärung meiner Meinung nach bereits signifikant verbessert. Dem Unternehmen könnten glorreiche Jahre und Jahrzehnte bevorstehen, auch weil Kupfer selbst wegen dessen wichtiger Rolle in der Energiewende (Windkraftanlagen, Solarpanels, Elektroautos etc.) enormes Potenzial bietet.

Hinzu kommt, dass Aurubis finanziell sehr gut aufgestellt ist. Im Geschäftsjahr 2021/2022 (per Ende Oktober 2022) konnte der MDax-Konzern trotz allen Krisen deutlich mehr verdienen als im Vorjahreszeitraum. So schoss der Betriebsgewinn vor Steuern um 40 Prozent auf 532 Millionen Euro nach oben. Unterm Strich verdiente der Kupferspezialist 433 Millionen Euro (+52 %). Gleichzeitig stieg der Umsatz um 14 Prozent auf 18,5 Milliarden Euro.

Aurubis profitierte von der sehr hohen Nachfrage nach Kupferprodukten. Die gestiegenen Logistik-, Energie- und Personalkosten konnte das Unternehmen also sehr gut an die Kunden weitergeben. Und auch im laufenden Jahr soll sich die positive Geschäftsentwicklung fortsetzen.