Auto1 Group-Aktie sinkt auf neues Rekordtief

Die Euphorie nach dem Börsengang des Online-Gebrauchtwagenhändlers Auto1 ist längst verflogen. Inzwischen hat sich die Aktie von Ihren Höchstkursen von 53 Euro wieder deutlich entfernt. Zuletzt notierten die Papiere nur noch bei knapp über 12 Euro. Damit ist die Aktie inzwischen deutlich unter den Ausgabepreis von 38 Euro gerutscht. Daran konnte auch die jüngste Meldung nichts ändern.
Auto 1 hat eine Kooperation mit der Leasingfirma Allane Mobility bekannt gegeben. Damit wird das Angebot der Online-Plattform weiter ausgebaut.
Autokauf vom Sofa aus
Auto1 ist ein Technologieunternehmen, das sich auf den Onlinekauf und -verkauf von Gebrauchtwagen spezialisiert. Mit der vertikal integrierten Plattform wirkaufendeinauto.de bietet Auto1 einen schnellen und einfachen Weg, Autos zu verkaufen. Das im Jahr 2012 gegründete Unternehmen betreibt mit der Händlermarke Auto1 Europas größte Handelsplattform für den professionellen Autohandel. Mit der Handelsmarke Autohero können Verbraucher bequem Gebrauchtwagen online verkaufen.
Kooperation mit Allane Mobility
Mit der neuen Kooperation mit Allane Mobility (vormals Sixt Leasing) baut der Gebrauchtwagenspezialist sein Angebot weiter aus. Hinzukommen jährlich mehr als 10.000 Leasingrückläufer sowie Flottenfahrzeuge. Mehr als 60.000 Autohändler in 30 europäischen Märkten können in wöchentlichen Auktionen ab sofort bis zu 300 Wagen aus diesem Bestand in Echtzeit über die Plattform von Auto1 ersteigern.
Aber auch Privatleute sollen profitieren. Auch die Verbrauchersparte Autohero soll durch die Erweiterung des Inventars profitieren. Über die noch relativ junge Sparte wurden zuletzt knapp über 40.000 Fahrzeuge verkauft. Zum Vergleich: Auf das Geschäft mit Händlern entfielen in Summe in den letzten 12 Monaten 550. 000 Fahrzeuge.
Online-Gebrauchtwagenhändler mit Rekordquartal
Lassen Sie uns nun einen Blick auf die Geschäfte im dritten Quartal werfen: Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich kräftig um 63,8% auf 1,26 Milliarden Euro. Insgesamt wurden im Berichtszeitraum über die Gebrauchtwagen-Plattform 156.530 Fahrzeuge abgesetzt. Das entspricht 30,9% mehr als im Vorquartal. Gleichzeitiger erhöhte sich der durchschnittliche Verkaufspreis gegenüber dem Vorjahr um 1.615 Euro auf 8.0512 Euro.
Auto1 weiter in der Verlustzone
Trotz des hohen Wachstums verharrt Auto1 weiter in der Verlustzone: Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei -24,7 Millionen Euro. Am Ende stand ein Verlust von 34,8 Millionen Euro nach 19,88 Millionen Euro im Vorjahresquartal in den Büchern.
Weiteres Wachstum im Schlussquartal
Für das Gesamtjahr peilen die Berliner einen Umsatz zwischen 4,5 und 4,6 Milliarden Euro an. Trotz erheblicher Investitionen in die Marke Autohero will der Konzern die Gewinnmarge vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen bei -2,5% liegen und damit leicht besser als bei der alten Planung (-2,5 bis -3%).
Fehlendes Vertrauen der Anleger
Auch wenn das Unternehmen weiter stark wächst, das Vertrauen der Anleger scheint zu fehlen. Auto1 ist jedenfalls in der Bringschuld und muss nun beweisen, dass man mit dem Online-Autokauf auch unter dem Strich Geld verdienen kann. Am 23. März öffnet der Konzern seine Bücher und gibt Einblicke in das abgelaufene Geschäftsjahr. Vielleicht kann dies ja die Stimmung der Investoren beleben.