CTS Eventim: Hier fällt in Kürze die Entscheidung
Im September vergangenen Jahres hatte ich Ihnen an dieser Stelle die Aktie von CTS Eventim, einer der größten Corona-Verlierer, als kleine Turnaround-Spekulation vorgestellt. Die ist aufgegangen. In der Spitze legte der MDAX-Titel seitdem um bis zu 45% zu.
Inzwischen sieht die Lage für den Ticket-Vermarkter etwas freundlicher aus. Angesichts der sich verschärfenden Corona-Lage kam der Aktienkurs zuletzt aber wieder zurück. Aktuell befindet sich die Aktie in einer spannenden Situation, die in Kürze aufgelöst werden dürfte.
CTS Eventim: Führender Ticket-Vermarkter
Wenn Sie hin und wieder ein Konzert oder andere Veranstaltungen besuchen, kennen Sie das Unternehmen sowieso. Schließlich kommen Sie beim Kauf von Tickets hierzulande an CTS Eventim nicht vorbei. Falls Sie die Firma nicht kennen, will ich sie Ihnen erst einmal kurz vorstellen.
Das im MDAX gelistete Unternehmen aus Bremen ist einer der führenden europäischen Vermarkter von Tickets für Konzert-, Theater- und Sportveranstaltungen. Darüber hinaus veranstaltet CTS auch selbst Live-Events. In normalen Zeiten werden über die Systeme der Eventim-Gruppe jährlich mehr als 250 Mio. Tickets für über 200.000 Veranstaltungen vermarktet. Der Verkauf erfolgt über mehr als 20.000 Vorverkaufsstellen, über Call Center sowie die Internet-Plattformen eventim.de und getgo.de.
Nach Corona wieder auf Erholungskurs
CTS Eventim war über viele Jahre eine der erfolgreichsten deutschen Aktien. Gegenüber dem Tiefstand, der im Zuge der Baisse nach dem Platzen der Internetblase im Jahr 2002 erreicht wurde, legte der Aktienkurs bis zu seinem Höchststand im Januar 2020 um sage und schreibe mehr als 47.000% zu.
Corona brachte jedoch einen massiven Einschnitt. Das Virus raubte den Bremern praktisch jegliche Geschäftsgrundlage. Umsatz und Ergebnis kollabierten wegen der Pandemie. Inzwischen geht es jedoch wieder aufwärts, wenn auch nur langsam.
Im zweiten Quartal wurde der Umsatz mit 45,7 Mio. Euro mehr als verdreifacht, lag damit aber noch immer weit unter dem Vorkrisenniveau. Im zweiten Quartal 2019 hatten sich die Erlöse noch auf über 400 Mio. Euro belaufen. Unter dem Strich erzielte das Unternehmen im zweiten Quartal 2021 einen Gewinn von 52 Mio. Euro, nach einem Verlust von knapp 41 Mio. Euro im Vorjahr.
Corona sorgt weiter für Unsicherheit
Angesichts des abnehmenden Impftempos und der sich ausbreitenden Delta-Variante ist nach wie vor nicht absehbar, wann die Einschränkungen zur Durchführung von Veranstaltungen vollends aufgehoben werden. Eine Prognose wagt das Management vor diesem Hintergrund weiterhin nicht.
CTS Eventim will sich deshalb breiter aufstellen. Mit der Gründung einer neuen Gesellschaft in Singapur weitet das Unternehmen die Geschäfte auf den asiatischen Markt aus. Außerdem will der Konzertveranstalter in Mailand eine Mehrzweckhalle für 16.000 Besucher bauen, die auch für die Olympischen Winterspiele 2026 genutzt werden soll.
200-Tage-Linie könnte die Wende bringen
Die Aktie von CTS Eventim fiel zuletzt unter die 200-Tage-Linie zurück. Die gestern vorgelegten Zahlen sorgten aber für eine Erholung. Mit einem Tagesplus von 2,5% schloss der MDAX-Titel knapp über dem Gleitenden Durchschnitt, der aktuell bei 54,17 Euro verläuft.
Klettert der Wert über das gestrige Hoch bei 55,10 Euro und etabliert sich über der 200-Tage-Linie, stehen die Chancen gut, dass der Aufwärtstrend wieder aufgenommen wird. In diesem Fall könnte der Kurs bald sein Allzeithoch in Angriff nehmen, das vor Corona im Januar 2020 bei 61,55 Euro erreicht worden war. Wird auch diese Marke geknackt, ist die 70-Euro-Marke das nächste Ziel.
Deutlich eintrüben würde sich die Charttechnik hingegen bei einem Fall unter das jüngste Korrekturtief bei 52,32 Euro. In diesem Fall wächst die Gefahr weiterer Einbußen.