Alphabet-Aktie bleibt ein Basis-Investment im Tech-Sektor

Heute möchte ich nach längerer Zeit mal wieder auf eine Aktie eingehen, die Ihnen bestens bekannt sein dürfte: Alphabet. Denn hier gibt es gleich zwei aktuelle Anlässe, für die es sich lohnt, genauer hinzuschauen. Zum einen befindet sich die Aktie auf einem historisch günstigen Bewertungsniveau. Zum anderen führt der Konzern endlich mal wieder einen Aktiensplit durch, was die Aktie für Privatanleger attraktiver macht.
Das Suchmaschinengeschäft wächst unaufhaltsam
Sicherlich bringen Sie Alphabet vor allem mit der Tochter Google in Verbindung. Das Suchmaschinengeschäft macht auch heute noch den Löwenanteil der Umsätze der Muttergesellschaft aus. Die Dominanz von Google ist dabei ungebrochen. Laut einer Erhebung zu Jahresbeginn (Quelle: Statista) werden 88% aller mobilen Suchanfragen über Google abgewickelt. Bei den Suchanfragen per PC und Laptop sind es kaum weniger beeindruckende 80% Marktanteil für Google.
Einen enorm wichtigen Erfolgsfaktor stellt bei den mobilen Suchanfragen das von Google entwickelte Smartphone-Betriebssystem Android dar. 85% der weltweiten Smartphones laufen mit dem Betriebssystem, das Alphabet den Geräteherstellern kostenlos zur Verfügung stellt und dafür seine Software darauf installiert. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Vor Android hatte jeder Smartphone-Hersteller sein eigenes Betriebssystem-Süppchen gekocht und das Ergebnis war unbefriedigend. Erst Android ermöglichte es den Herstellern, bei der Software mit Apple mithalten zu können. Das macht Android zu einer der genialsten Geschäftsideen der Wirtschaftsgeschichte.
Nach dem Pandemie-Schub hat sich das Wachstum normalisiert
Die Corona-Pandemie brachte Alphabet nochmals einen gewaltigen Wachstumsschub ein. In diesem Jahr pendelt sich das Wachstum wieder im Normalbereich ein. Analysten erwarten ein Umsatzwachstum von rund 15%, was in Anbetracht der gewaltigen Größe (der Jahresumsatz dürfte knapp an die 300 Mrd.-US-Dollar-Marke herankommen) immer noch ein exzellenter Wert ist.
Endlich ein Aktiensplit
Mit über 2.000 US-Dollar pro Anteilsschein ist die Aktie für manchen Privatanleger unerschwinglich geworden. Ein Aktiensplit war hier schon lange überfällig. Daher war die Freude über dessen Ankündigung auch groß: Am 15. Juli wird Alphabet einen Aktiensplit im Verhältnis 1:20 vornehmen. Gleichzeitig wird der Aktienkurs entsprechend durch 20 geteilt und wird dann bei gut 100 US-Dollar liegen.
Am Wert der Aktien-Position ändert sich dadurch nichts. Aktiensplits haben zwar eigentlich nur einen optischen Effekt. Aber oftmals ziehen sie – gerade bei stark gelaufenen Aktien – weitere Zugewinne nach sich. Bestes Beispiel ist die Tesla-Aktie im Jahr 2020.
Aktie auf historisch günstigem Bewertungsniveau
Was ganz klar für ein Investment in Alphabet spricht, ist das aktuell sehr günstige Bewertungsniveau. Seit dem Börsengang 2004 haben die Anleger der Aktie immer einen Bewertungsaufschlag zugebilligt. In Anbetracht der dominanten und unangreifbaren Marktposition und der überdurchschnittlichen Wachstumsdynamik ist dieser auch vollkommen berechtigt.
Die derzeitigen Börsenturbulenzen haben den Bewertungsaufschlag allerdings vollkommen abgebaut. Aktuell wird die Alphabet-Aktie lediglich mit dem 21-Fachen des für das laufende Jahr prognostizierten Gewinns bewertet, für das nächste Jahr sinkt das Kurs-Gewinn-Verhältnis sogar auf 18. Das ist eine historisch günstige Bewertung für Alphabet.
Falls Sie zu den Langfrist-Anlegern zählen, die die Aktie noch nicht im Depot haben, lohnt es sich, in den nächsten Tagen einmal darüber nachzudenken.