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Alphabet Aktie nach Quartalsbilanz abgestraft

Inhaltsverzeichnis

Anleger hatten mehr erwartet: Googles Mutterkonzern Alphabet enttäuschte in dieser Woche mit seinen Zahlen für das zurückliegende erste Quartal des Jahres.

Alphabet meldet Gewinnrückgang in Q1

Im Zeitraum von Januar bis Ende März konnte das Unternehmen seine Erlöse zwar um 23 Prozent steigern auf gut 68 Milliarden US-Dollar – doch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurde das Wachstum damit deutlich ausgebremst. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte Alphabet hier noch einen Zuwachs um 34 Prozent verbuchen können.

Der Gewinn entwickelte sich sogar rückläufig und fiel von 17,9 Milliarden im Auftaktquartal 2021 auf nun nur noch 16,4 Milliarden Dollar zurück. Der verwässerte Gewinn je Aktie verfehlte mit 24,62 Dollar die von Analysten erwarteten 25,91 Dollar deutlich.

Youtube wächst schwächer als gedacht

Mit Blick auf die einzelnen Geschäftsfelder enttäuschte auch die einstige Cash Cow Youtube. Die Videoplattform konnte ihre Umsätze um lediglich rund 15 Prozentpunkte steigern auf 6,87 Milliarden Dollar. Experten hatten hier deutlich bessere Ergebnisse erwartet und waren im Schnitt von 7,51 Milliarden Dollar ausgegangen.

Zumindest beim Cloudgeschäft konnte Alphabet die Erwartungen der Analysten leicht übertreffen: Anstelle der prognostizierten 5,76 Milliarden Dollar stiegen die Erlöse hier auf 5,82 Milliarden Dollar – ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um satte 44 Prozent.

Cloudgeschäft wächst – schreibt aber weiter Verluste

Allerdings bleibt auch hier unterm Strich ein Wermutstropfen: Anders als die Konkurrenten Amazon und Microsoft schreibt Google als weltweit drittgrößter Anbieter in dem Segment Verluste. Diese beliefen sich im Auftaktquartal auf 931 Millionen Dollar. Damit konnte das Minus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum immerhin etwas eingedämmt werden: Damals stand noch ein operativer Verlust von 974 Millionen Dollar auf dem Zettel.

Größter Gewinnbringer bleibt weiterhin das Geschäft mit Werbeanzeigen, insbesondere im Umfeld der Google-Suchmaschine. Hier bekam Alphabet jedoch die Konjunktursorgen vieler Unternehmen zu spüren. Insbesondere in Europa investieren viele Firmen derzeit weniger in Onlinewerbung, zu unsicher erscheint die Lage angesichts von Inflation, Lieferengpässen, Materialmangel und Ukraine-Krieg.

Anzeigengeschäft unter Druck – Aktienrückkaufprogramm angekündigt

Dennoch konnte das Anzeigengeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 22 Prozent gesteigert werden auf knapp 55 Milliarden Dollar. Allein die Erlöse aus Werbeschaltungen bei Youtube kletterten binnen Jahresfrist um 14 Prozent auf rund 6,9 Milliarden Dollar.

Alphabet brachte in dieser Woche zugleich das größte Aktienrückkaufprogramm in seiner Firmengeschichte auf den Weg. Eigene Wertpapiere im Wert von 70 Milliarden Dollar sollen zurückgekauft werden, kündigte das Unternehmen an. Bereits im Vorjahr hatte man eigene Aktien im Wert von 50 Milliarden Dollar zurückgekauft. Kritiker bemängeln dies als reine Kurskosmetik.

Aktiensplit im Sommer geplant

Eine wichtige Neuerung steht in diesem Sommer an und dürfte vor allem für Kleinanleger interessant sein: Alphabet plant einen Aktiensplit im Verhältnis 1:20, genau wie Amazon. Das bedeutet, dass die Anteilsscheine bei gleichbleibender Marktkapitalisierung für ein Zwanzigstel des bisherigen Wertes gehandelt werden. Dies dürfte vor allem privaten Anlegern die Entscheidung für ein Investment in Alphabet Aktien erleichtern. Zuletzt mussten hierfür pro Stück noch rund 2.350 Dollar auf den Tisch gelegt werden.

Anleger hatten die Quartalsbilanz mit einem Kursverlust von gut 6 Prozent abgestraft, auf Monatssicht notiert das Papier damit zweistellig im Minus. Analysten sind dennoch von der Strahlkraft der Aktie überzeugt und raten weiterhin mit großer Mehrheit zum Kauf der Alphabet Aktie.

Analysten: Kursziele gekürzt, Kaufempfehlungen bekräftigt

Die Kursziele wurden zwar im Zuge der Quartalsbilanz zusammengekürzt, liegen aber dennoch deutlich über der aktuellen Notierung. So senkte die Schweizer Großbank UBS das Kursziel von 3.850 auf 3.600 Dollar ab, das Analysehaus Jefferies stutzte das Ziel von 3.600 auf 3.400 Dollar zurecht, die US-Investmentbank JP Morgan sieht die faire Bewertung nach 3.450 nun bei lediglich 3.200 Dollar und Goldman Sachs reduzierte das Kursziel von 3.400 auf 3.000 Dollar.

Im Schnitt bescheinigen die Experten der Aktie damit dennoch ein Steigerungspotenzial von mehr als 40 Prozent auf gut 3.300 Dollar.