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Alphabet meldet Gewinnrückgang – Aktie legt nachbörslich zu

Alphabet meldet Gewinnrückgang – Aktie legt nachbörslich zu
Игорь Головнёв / stock.adobe.com
Inhaltsverzeichnis

Die Berichtsaison läuft auf Hochtouren. In diesen Tagen gewähren auch die großen Tech-Konzerne wieder einen Einblick in ihre Bücher – und der fällt bislang relativ ernüchternd aus.

Alphabet Aktie legt zu – trotz Gewinnrückgang in Q2

So legten am Dienstag nach US-Börsenschluss sowohl Software-Riese Microsoft als auch Google-Mutterkonzern Alphabet ihr Zahlenwerk für das zurückliegende Quartal vor. Microsoft konnte dabei zwar ein Wachstum bei Umsatz und Gewinn vorweisen, verfehlte aber gänzlich die Erwartungen der Analysten – wenn auch zum Teil nur knapp. Die Microsoft Aktie gab daraufhin nachbörslich um rund 3 Prozent nach.

Anders die Alphabet Aktie, die zunächst sogar um gut 3,5 Prozent zulegen konnte – und das bei einem Rückgang des Nettogewinns um 14 Prozent von 18,5 auf 16 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Anleger hatten offenbar noch Schlimmeres befürchtet.

Gewinneinbruch fällt drastischer aus als gedacht

Die Umsätze konnte Alphabet steigern um 13 Prozent auf insgesamt 69,7 Milliarden Dollar, doch auch dieser Wert blieb leicht hinter den Erwartungen zurück: Im Schnitt hatten Experten hier eine Steigerung auf 69,87 Milliarden Dollar vorhergesagt. Der Gewinn je Aktie verfehlte mit 1,21 Dollar ebenfalls die Konsensschätzungen, die dem Konzern im Vorfeld 7 Cent mehr zugetraut hatten. Im Vorjahresquartal hatte der Gewinn je Aktie mit 1,36 Dollar noch deutlich höher gelegen.

Ähnlich wie bei Microsoft sorgten auch bei Alphabet Wechselkurse für negative Effekte in den Büchern: Der starke Dollar macht den US-Giganten zu schaffen. Hinzu kommt das schwierige makroökonomische Umfeld. Wegen steigender Inflation und drohender Rezession treten immer mehr Unternehmen auf die Kostenbremse. Nicht selten wird der Rotstift beim Werbebudget angesetzt – sehr zum Ärger von Alphabet, denn die Haupteinnahmequelle des Konzerns sind nach wie vor Werbeanzeigen im Umfeld der Google-Suchmaschine sowie auf der Videoseite YouTube.

Das schlägt sich auch in der Quartalsbilanz nieder: So konnte YouTube nur noch um mickrige 5 Prozent wachsen und kam damit auf einen Umsatz von 7,3 Milliarden Dollar. Wachstumstreiber hingegen ist – ähnlich wie bei Microsoft – das Cloudgeschäft. Hier verbuchte Alphabet ein Umsatzplus von satten 36 Prozent auf 6,3 Milliarden Dollar.

Analysten bekräftigten Kaufempfehlungen im Vorfeld

Im Vorfeld der Bilanzvorlage hatten zwei Analysten ihre Einstufungen aktualisiert. So bestätigte die US-Großbank JP Morgan in der vergangenen Woche sowohl die Kaufempfehlung für die Alphabet Aktie als auch das Kursziel von 140 Dollar. Wenige Tage zuvor hatte auch die Schweizer Credit Suisse ihre Kaufempfehlung bekräftigt, das Kursziel aber zugleich deutlich abgesenkt von 170 auf 143 Dollar. Zur Begründung verwiesen die Schweizer Experten auf die makroökonomischen Unsicherheiten im laufenden sowie im kommenden Jahr.

Vor wenigen Wochen hatte die Google-Mutter einen Aktiensplit im Verhältnis 1:20 durchgeführt und das Papier damit optisch verbilligt. Anstelle von mehr als 2.000 Dollar müssen Anleger nun lediglich etwas über 100 Dollar auf den Tisch legen, wenn sie einen Anteilsschein erwerben wollen. Wie groß die Kauflust angesichts der mauen Quartalszahlen in nächster Zeit aber sein wird, muss sich erst noch zeigen.