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Alphabet: Technologiegigant will mit Milliarden schwerer Übernahme sein Cloud-Angebot stärken

Inhaltsverzeichnis

Zuletzt kämpften die Tech-Giganten Alphabet, Facebook, Amazon und Apple gegen eine Woge an Negativmeldungen an. Nicht nur Konkurrenten und Kunden, sondern zunehmend auch die Politik prangert die unglaubliche Marktmacht an, die von den Großkonzernen mittlerweile erreicht wird. Sowohl in Europa als auch in den USA stehen die Konzerne unter Beobachtung der Behörden, die dem Unternehmen das Ausnutzen einer markbeherrschenden Stellung und Datenschutzverstöße vorwerfen.

Während einige Anleger sogar die Zerschlagung von den Unternehmen als ultima ratio ins Spiel bringen, konzentrieren sich die Konzerne vor allem auf eines: mehr Wachstum. Auf Grund der enormen Cash-Berge, die sich bei den Firmen inzwischen angehäuft haben, spielen auch immer häufiger Übernahmen eine Rolle, um das Wachstum zu befeuern. So auch bei der Internetholding Alphabet, die Ende der vergangenen Woche mit einem Mega-Deal in die Schlagzeilen gerückt ist.

Größter Deal seit 2014

Für insgesamt 2,6 Milliarden Dollar schluckt die Alphabet-Tochter das Analytic-Startup Looker und baut damit sein Angebot in der Cloud weiter aus. Auch wenn der Konzern auf Cash-Reserven von über 110 Milliarden Dollar sitzt, ein Pappenstiel ist der Zukauf keineswegs. Immerhin handelt es sich bei dem Deal um die viertgrößte Übernahme in der Firmengeschichte und die größte Akquisition seit 2014. Damals schluckte Google den Smart Home-Spezialisten Nest für 3,2 Milliarden Dollar.

Google und Looker – zwei alte Bekannte

Fremd ist das Objekt der Begierde Looker dem Konzern dabei nicht. Über seine Beteiligungsgesellschaft Capital G ist Google bereits seit 2017 bei der Firma investiert. Erst Ende letzten Jahres hatte Google in einer weiteren Finanzierungsrunde bei Looker mitgemacht, die zu einer Unternehmensbewertung von 1,6 Milliarden Dollar erfolgte. Zugleich arbeiten die beiden Firmen schon seit Jahren zusammen und bedienen gemeinsam mehr als 350 Kunden.

Zu den Investoren gehören neben Google auch namhafte Tech-Investoren wie Kleiner Perkins, Meritech und Premjinvest. Die Software wird über die Google Cloud verfügbar sein. Die Übernahme von Looker aus Santa Cruz im US-Bundesstaat Kalifornien soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Google setzt voll auf die Cloud

Mit dem Zukauf will der neue Google Cloud-Boss Thomas Kurian vor allem den Abstand zu den Cloud-Marktführern Microsoft (Azure) und Amazon (AWS) verringern. Looker bietet Analyse-Software für Umsatz sowie Kunden und kann Trendextrapolationen darstellen. Das Unternehmen ist auf Analysetools und die Visualisierung von Daten fokussiert und steht im Wettbewerb zu Tableau Software und Microsoft (Power BI).

Zu den Kunden von Looker mit Sitz im kalifornischen Santa Cruz zählen auch Blue Apron Holdings Inc und Hearst Communications Inc. Insgesamt bedient Looker inzwischen 1.600 Kunden. Die Firma wurde vor sieben Jahren gegründet und beschäftigt aktuell rund 600 Mitarbeiter. Alleine im vergangenen Jahr wurde die Belegschaft um 50% aufgestockt. Entsprechend hoch fielen zuletzt die Wachstumsraten aus. Um imposante 70% kletterte der Umsatz nach oben.

Alles dreht sich um die Daten

Die Business-Analytics-Software von Looker ermöglicht es Unternehmen, vergangene und aktuelle Daten zu analysieren, indem sie statistische Analysen, Data Mining und quantitative Analysen einsetzt, um Trends zu erkennen. Business Intelligence verwendet die Ergebnisse zur Erstellung prädiktiver Modelle, einschließlich Datenvisualisierungen und anderer Funktionen. Der Markt gilt unter Experten als riesig und wachstumsstark.

Der globale Business Intelligence- und Analysemarkt erreichte im vergangenen Jahr laut International Data Corp. einen Umsatz von 12,7 Milliarden US-Dollar, ohne künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, Datenbanken und Data Warehouses. Selbst mit Looker, das starke Wachstumschancen bietet, ist Google aber immer noch ein kleiner Spieler mit einem Anteil von etwa 1% am Business-Intelligence- und Analysemarkt, so ein Analyst von Marktforschungsspezialisten IDC.

Fazit: Mit dem Deal schließt Alphabet eine wichtige Lücke in seinem Analyse- und Business-Intelligence-Portfolio, das über enormes Potenzial verfügt. Daten und Analysen, einschließlich maschinellem Lernen und KI, sind das Herzstück der digitalen Transformation der meisten Unternehmen. Mit dieser Übernahme erweitert Google seine Fähigkeit, hier eine Schlüsselrolle im gesamten Daten- und Analysebereich zu spielen. Auch wenn der Preis hoch erscheint, war der Schritt für Alphabet wichtig, um sich zukünftiges Wachstum zu sichern.