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Alphabet-Tochter Google: Übernahme von Mandiant stärkt Cloud-Geschäft

Alphabet-Tochter Google: Übernahme von Mandiant stärkt Cloud-Geschäft
ESB Professional / shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Schon seit geraumer Zeit hat der Suchmaschinengigant Google das Cloud-Geschäfts als lukrativen Zukunftsmarkt ausgemacht. Jetzt versucht der US-Konzern mit einer Übernahme noch mehr PS auf die Straße zu bringen. Auch wenn das Ziel, irgendwann mit dem Cloud-Segment mehr Umsatz als mit Online-Werbung einzufahren noch meilenweit entfernt ist, die Übernahme von Mandiant ist ein bedeutender Meilenstein. Immerhin ist der 5,4 Milliarden Dollar schwere Zukauf der IT-Sicherheitsfirma der zweitgrößte Deal der Firmengeschichte.

Google zahlt 57% Aufpreis für Mandiant-Aktien

Der Technologiegigant Google legt 23 Dollar in bar je Mandiant-Aktie auf den Tisch. Der Preis entspricht einem Aufschlag auf den Durchschnittspreis der 10 Tage bevor die Übernahmegerüchte aufkamen. Mit Abschluss der Transaktion soll Mandiant ein Teil von Google Cloud werden.

Mit Mandiant im Portfolio will sich Google künftig noch stärker als zuvor als Komplettanbieter positionieren, bei dem die Sicherheit der Daten an erster Stelle steht. Für Google ist der Zukauf die nach dem Motorola-Kauf für damals 12,5 Milliarden Dollar die zweit-teuerste Übernahme der Firmengeschichte.

Mandiant – der SolarWinds-Aufdecker

Der US-Sicherheitsspezialist hatte im vergangenen Herbst von Fireeye in Mandiant umfirmiert, da die Fireeye-Produktfamilie im Juni letzten Jahres für 1,2 Milliarden Dollar an die Symphony Technology Group veräußert wurde.

Zu den bekannteren Fällen der Expertinnen und Experten der Firma zählte zuletzt die Attacke auf den IT-Dienstleister SolarWinds. Über dessen Wartungssoftware waren Hacker – vermutlich zu Spionagezwecken – in Netze von US-Regierungsbehörden gelangt, unter anderem beim Finanz- und Energieministerium.

Auswirkungen auf Umsatz überschaubar…

Mandiant ist seit nunmehr 18 Jahren am Markt und beschäftigt rund 600 Consultants sowie mehr als 300 Intelligence-Analysten. Zuletzt erzielte der Sicherheitsspezialist einen Jahresumsatz von 483,5 Millionen Dollar. Damit lag das Umsatzwachstum in 2021 bei rund 21%.

Auf die gesamten Alphabet-Geschäfte hat die Übernahme auf den ersten Blick wenig Auswirkungen wie ein Blick auf das abgelaufene Geschäftsjahr deutlich macht: Google steuerte 237,5 Milliarden Dollar zum Umsatz bei, die Google Cloud spülte 19,2 Milliarden Dollar in die Kassen und alle anderen Alphabet-Unternehmen konnten gerade einmal vergleichsweise bescheidene 753 Millionen Dollar an Umsatz erzielen.

….. aber hohe strategische Bedeutung

Allerdings ist der strategische Wert von Mandiant nicht zu unterschätzen. Mit dem Zukauf möchte sich Google vor allem im zukunftsträchtigen Sicherheitsbereich verstärken und sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Konkurrenten Microsoft verschaffen. Laut Medienberichten soll der Software-Riese ebenfalls an einer Mandiant-Übernahme interessiert gewesen sein.

Bislang hängt Google mit seinem Cloud-Geschäft den Branchenriesen Amazon (AWS) und Microsoft (Azure) noch deutlich hinterher. Im Gegensatz zu den Konkurrenten schreibt die Cloud-Sparte von Google seit Jahren Verluste. Allein im letzten Jahr lag der Verlust bei 3,09 Milliarden Dollar, in 2020 waren es sogar noch 5,6 Milliarden Dollar. An den roten Zahlen dürfte sich auch in diesem Jahr wenig ändern. Zumal auch Mandiant für 2022 einen Verlust von acht bis neun Millionen Dollar in Aussicht gestellt hat.

Leisten kann sich der Technologie-Gigant Alphabet den Zukauf aber allemal. Zum Jahresende saß der Konzern auf einem Cash-Berg von 139,6 Milliarden Dollar.