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Alphabet: Warum eine Zerschlagung kein Schreckensszenario ist

Inhaltsverzeichnis

Die Alphabet-Aktie ist nach starken Quartalszahlen wieder auf neue Höchststände geklettert. Zwischenzeitlich hatten hier Befürchtungen über die Folgen der Kartelluntersuchungen für fallende Kurse gesorgt. Sogar von einer möglichen Aufspaltung war die Rede. Dass Sie sich als Anleger selbst in diesem „worst case“ keine Sorgen machen müssen, möchte ich Ihnen in der heutigen Ausgabe zeigen.

Jüngste Quartalszahlen können (wieder) überzeugen

Beginnen wir aber mit dem jüngsten Quartalsbericht: Nachdem die Ergebnisse im 2. Quartal ausnahmsweise mal nicht zufriedenstellend waren, hat Alphabet schnell in die Erfolgsspur zurückgefunden. Der Internet-Konzern steigerte seinen Umsatz im 3. Quartal um +14% und übertraf mit 46,17 Mrd. US-Dollar die Prognose von 42,90 Mrd. US-Dollar sehr deutlich. Wachstumstreiber waren boomende Geschäfte der Cloud-Sparte und der Video-Plattform YouTube mit +45% bzw. +32% Umsatzwachstum.

Noch beeindruckender fiel die Gewinnentwicklung aus: Der Nettogewinn kletterte um satte 60% auf 11,24 Mrd. US-Dollar. Dies entspricht 16,40 US-Dollar pro Aktie und übertrifft die im Schnitt erwarteten 11,29 US-Dollar um phänomenale +45%. Die Geschäfte laufen also wieder prächtig.

Zerschlagungen waren in der Vergangenheit für Anleger oft von Vorteil

Nun zum Thema Kartellverfahren und der Furcht vor einer möglichen Zerschlagung: Aus meiner Sicht wird das Thema als Risikofaktor überbewertet. Erstens halte ich die Wahrscheinlichkeit, dass es dazu tatsächlich kommt, für eher gering. Wichtig zu wissen: Bisherige Zwangs-Zerschlagungen (z.B. in der Telekom- und Ölbranche), aber auch freiwillige Abspaltungen in der jüngeren Vergangenheit (z.B. die Trennung von PayPal und Ebay), hatten für Aktionäre regelmäßig positive Auswirkungen. Die Summe der Einzelteile wird nämlich an der Börse üblicherweise höher bewertet als der Gesamtkonzern.

Bei Alphabet wären freiwillige Börsengänge von Unternehmenssparten denkbar

Trotzdem will sich natürlich kein Unternehmen zerschlagen lassen. Und daher könnten die Diskussionen bei Ihrem Depotwert Alphabet dazu führen, dass freiwillig Unternehmensteile abgespaltet werden, um den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Für einen solchen „Spin-Off“ gibt es bei Alphabet gleich mehrere Kandidaten:

Dazu zählt die Video-Plattform Youtube, die es auf einen Börsenwert von rund 200 Mrd. US-Dollar bringen könnte. Vor 14 Jahren hatte die heutige Alphabet-Tochter Google Youtube für 1,6 Mrd. US-Dollar übernommen und wurde damals für den „hohen“ Kaufpreis kritisiert. Im Nachhinein war die Übernahme also ein genialer Schachzug.

Ein weiterer Spin-Off-Kandidat ist die Tochter Waymo, die eine führende Position in der Entwicklung von autonomen Fahrzeugen einnimmt. Die Schätzungen über deren Wert bei einer Eigenständigkeit reichen bis zu 150 Mrd. US-Dollar, ich halte allerdings 50 bis 100 Mrd. US-Dollar für realistischer.

Auch bei der Google Cloud Plattform könnte ich mir einen Börsengang vorstellen. Aktien von Cloud-Unternehmen gehen derzeit an der Börse weg wie warme Semmeln. Ein Börsenwert zwischen 100 und 150 Mrd. US-Dollar wäre hier realistisch.

Zusatzchance für Anleger

Ich sehe die Aktie von Alphabet weiterhin als Basisinvestment im Technologiesektor an. Den potenziellen positiven Impuls, den ein Börsengang von Töchtern bringen würde, sehe ich als Zusatzchance für Anleger an, die das Chance/Risiko-Verhältnis noch etwas verbessert.

Weitere Spekulationen über eine Zerschlagung könnten der Aktie zwar kurzfristig zusetzen, auf lange Sicht halte ich dies aber aus den erwähnten Gründen nicht für einen Risikofaktor.