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Alphabets Chatbot patzt – Potenzial für Investoren?

Inhaltsverzeichnis

Es ist ein Kreuz mit der KI. Zuletzt musste Microsoft seinen Chatbot einschränken, nachdem dieser ein fragwürdiges Eigenleben entwickelt hatte.

Microsoft-KI sorgt für peinliche Schlagzeilen

Längere Konversationen mit dem Programm, das auf Künstlicher Intelligenz basiert und menschliche Antworten imitieren soll, führten zu teilweise skurrilen Ausfälligkeiten. Von Liebesschwüren bis hin zu kruden Drohungen war einiges dabei, was man bei Microsoft nicht gerne sieht.

Um der Eigendynamik des Chatbots Herr zu werden, schränkte das Unternehmen kurzerhand die Nutzung ein: Maximal 5 Fragen pro Session, maximal 50 Fragen pro Tag sind seither zugelassen. In diesem Umfang würden die meisten Nutzer die gewünschten Informationen erhalten, ohne dass der Chatbot durchdreht, so die Begründung. Die peinlichen Schlagzeilen sind trotzdem in der Welt. Schadenfreude also bei der Konkurrenz? Eher weniger.

Auch Googles Chatbot noch fehleranfällig

Denn auch bei Google-Mutter Alphabet kämpft man noch mit den Tücken des hauseigenen Chat-Roboters. Die „Bard“ getaufte Software wurde Anfang Februar vorgestellt, unter anderem wurde die Kampagne durch Werbeclips unterstützt. Doch ausgerechnet in einen dieser Promo-Clips hat sich ein Fehler eingeschlichen. So gab Bard eine falsche Antwort, als nach Informationen über die Entdeckungen des James-Webb-Teleskops gefragt wurde.

Ein peinlicher PR-Fauxpas, der offenbart, wie sehr sich Alphabet unter Zugzwang sieht – und die erstarkende Konkurrenz von Microsoft im Bereich der Künstlichen Intelligenz fürchtet. Beobachter monieren, die Google-Mutter habe den eigenen Chatbot überstürzt an die Öffentlichkeit gezerrt, um einen Kontrapunkt zu setzen zum durchschlagenden Erfolg der Software ChatGPT. Das auf Künstlicher Intelligenz basierende Texterstellungsprogramm kann binnen Sekunden ganze Essays verfassen, die auch aus der Feder eines Menschen stammen könnten. Lehrkräfte schlagen bereits Alarm und warnen vor massenweise gefälschten Hausarbeiten.

Wettrüsten im KI-Bereich?

Microsoft hat zuletzt seine Investitionen in die Entwicklerfirma OpenAI massiv ausgebaut – und plant, den KI-Roboter unter anderem in die eigene Suchmaschine Bing zu integrieren. Diese führt bislang ein wenig beachtetes Nischendasein im Schatten der Suchmaschinen-Monopolisten Google – doch mit der Implementierung der KI könnte sich das ändern, so die Hoffnung von Microsoft und Befürchtung von Alphabet.

Tatsächlich aber dürften auf lange Sicht beide Unternehmen massiv von den KI-Innovationen profitieren. Sie fischen in unterschiedlichen Gewässern, verfolgen unterschiedliche Interessen und können sich somit beide ein ordentliches Stück vom Kuchen sichern, davon sind Beobachter überzeugt.

Beobachter sehen massives Potenzial – interessant für langfristig orientierte Anleger

Auch wenn die Aktienkurse – vor allem bei Alphabet – empfindlich auf die Chatbot-Peinlichkeiten reagierten und zwischenzeitlich deutlich ins Minus gesackt sind: Wer nicht in Quartalen, sondern in Jahren denkt, kann sich wohl beide Papiere guten Gewissens ins Depot legen. Der KI-Bereich wurde in der Vergangenheit wenig thematisiert, aktuell steht er im Rampenlicht.

Das tatsächliche Potenzial, das dahinter für Suchmaschinen, aber auch Office-Anwendungen und letztlich geschäftliche wie private Kunden steckt, lässt sich aber noch gar nicht absehen. Manch ein Beobachter vergleicht den KI-Durchbruch schon mit dem iPhone-Moment: Die Markteinführung des ersten Touchscreen-Smartphones war ein Gamechanger für die gesamte Branche. Ähnliches könnte in diesem Jahrzehnt mit Blick auf KI bevorstehen – anfängliche Kinderkrankheiten inklusive.