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Google Pay: Google fordert PayPal und Apple heraus

Inhaltsverzeichnis

Google geht im Zahlungsmarkt in die Offensive. Hatte Google das Zahlungsgeschäft bislang eher als Nebenprojekt betrachtet, hat sich diese Einstellung des US-Internetkonzerns seit Jahresbeginn geändert.

Google hat seine digitale Geldbörse Google Wallet einem Rebranding unterzogen und mit Google Pay einen neuen Markenauftritt spendiert. Gleichzeitig wurden die verschiedenen Software- und Hardware-Lösungen unter dem Dach von Google Pay gebündelt. Aus Google Pay ist nun eine moderne Zahlungsanwendung geworden, wodurch Kunden sowohl online, als auch im Geschäft per Mobile App oder auf dem Desktop bezahlen können.

Kann Google mit Google Pay sogar PayPal und andere Zahlungsdienste wie Apple Pay herausfordern?

Google greift mit Google Pay in Deutschland an

Seit kurzem ist die Zahlungs-App Google Pay auch in Deutschland verfügbar. Damit ist Google dem konkurrierenden Zahlungsdienst von Apple (Apple Pay) zuvorgekommen. Apple-Kunden warten weiterhin darauf, dass Apple Pay in Deutschland verfügbar wird.

Deutschland ist der 19. Markt, in dem Google mit seinem Zahlungsdienst Google Pay an den Start gegangen ist. Hierzulande wird Google Pay bereits von führenden Händlern wie der Elektronikwarenkette  MediaMarktSaturn, sowie Aldi, Lidl, McDonald`s, Hornbach und bei Adidas akzeptiert. Außerdem lässt sich auf Ryanair- und Flixbus-Webseiten mit der Google Pay App bezahlen.

Google Pay: Google führt peer-to-peer Zahlungsfunktion ein

Erst vor wenigen Tagen hat Google seiner Google Pay Zahlungs-App eine peer-to-peer Zahlungsfunktion spendiert. Hierzu wurde die Funktion Google Pay Send in die Google Pay App integriert.

Damit ist es für Google Pay Nutzer nun möglich, Zahlungen direkt an andere Personen, Freunde und Familienmitglieder zu versenden – ähnlich der PayPal-App Venmo, die sich bereits unter Jugendlichen großer Beliebtheit erfreut.

Durch diese peer-to-peer Zahlungsfunktion ist es zum Beispiel möglich, dass sich Freunde eine Rechnung über Google Pay teilen, so Google Pay Produkt-Manager Gerardo Capiel.

Mit diesem Vorstoß wird einmal mehr deutlich, dass Google dem bisherigen Platzhirsch PayPal, der bereits mehr als 200 Mio. Kunden weltweit betreut, den Zahlungsmarkt nicht alleine überlassen will.

Kein Wunder, denn die Prognosen für die Zahlungsabwicklung über Smartphone & Co (Mobile Payment) sind sehr optimistisch. War der weltweite Mobile Zahlungsmarkt in 2015 noch 450 Mrd. US-$ schwer, dürfte dieses Volumen im Jahr 2019 erstmals die Marke von 1 Billion US-$ überschreiten (Quelle: Statista).

Fazit: Google Pay bietet gute Chancen, sich ein Stück vom Zahlungsmarkt zu sichern

Noch ist PayPal der dominierende Zahlungsanbieter, wenn es um die Zahlungsabwicklung im Internet geht. Die Marktforscher von Datanyze schreiben PayPal derzeit einen weltweiten Marktanteil von rund 64 % in diesem Markt zu.

Dennoch dürfte Google gute Chancen haben, mit seinem Zahlungsdienst Google Pay Marktanteile zu gewinnen. Der Grund: Google kann relativ einfach die digitale Welt mit der physischen Welt verbinden, indem das Unternehmen Zahlungsabwicklung von einem Konto aus ermöglicht.

Denn viele Nutzer haben nämlich bereits ein Google-Konto. Sowohl Google Play  (Android Anwendungen), Chrome, Gmail und YouTube verzeichnen bereits über 1 Mrd. Nutzer. Gelingt es Google diese Nutzer für seinen Google Pay Dienst zu begeistern, dürfte es Google auch relativ schnell gelingen, Marktanteile zu gewinnen.

Kurzum: Die Vormachtstellung von PayPal ist zwar nicht akut in Gefahr, dafür ist PayPal mit mehr als 200 Mio. aktiven Nutzern einfach schon zu groß. Dennoch wird auch PayPal sein Angebot weiter verbessern müssen (niedrigere Gebühren etc.), um seine Vormachtstellung zu behalten. Google kann hingegen mit dem Ausbau seines Zahlungsangebots Google Pay relativ einfach neue Kunden in einen neuen Markt erreichen – damit bleibt Google bzw. die Alphabet Aktie vor allem für langfristig orientierte Anleger weiter interessant.