Google-Tochter Waymo könnte die Alphabet-Aktie beflügeln
Die Alphabet-Aktie markierte jüngst ein neues Allzeithoch bei über 1.000 US-$.
Während das Suchmaschinen-Geschäft weiter rund läuft, blicken Analysten und Anleger auf eine andere Sparte, die in Zukunft eine größere Rolle im Unternehmen spielen könnte.
Die Rede ist von der Google-Tochter Waymo. In dieser Sparte bündelt Google seine Aktivitäten rund um selbstfahrende Autos und Mitfahrdienste. Auch wenn die Google-Tochter Waymo zuletzt seine selbstfahrenden Zweisitzer (FireFliers) aus dem Verkehr gezogen hat, glauben viele Analysten an eine rosige Zukunft der Sparte.
Google-Tochter Waymo: Autonome Autos sind die Zukunft
Keine Frage, selbstfahrenden Roboterautos gehört die Zukunft. Bei der Mehrheit der Unfälle (80 bis zu 90 % der Fälle), die heute geschehen, ist meist menschliches Versagen im Spiel.
Bei der Unternehmensberatung McKinsey geht man davon aus, dass selbstfahrende Autos die Zahl der Verkehrstoten um 90 % reduzieren können. Damit könnten 300.000 Menschenleben in einem Jahrzehnt allein in den USA gerettet werden, schätzt man bei McKinsey.
Nebenbei dürften selbstfahrende Autos auch das Gesundheitssystem deutlich entlasten, entfallen damit doch viele Behandlungen wegen Verletzungen im Straßenverkehr. Die Einsparungen bei den Gesundheitskosten beziffert McKinsey auf 190 Mrd. US-Dollar pro Jahr.
Analysten sehen Google-Tochter Waymo in der Pole Position
Bei der Investmentbank Morgan Stanley Experten sieht man die Google-Tochter Waymo beim Autonomen Fahren in der Pole Position. Die Autosparte könnte einmal zwischen 70 und 140 Mrd. US-$ wert sein, glauben die Investmentbanker. Zum Vergleich: Der Google-Mutterkonzern Alphabet wird aktuell mit etwa 650 Mrd. US-Dollar an der Börse bewertet.
Tatsächlich ist die Google-Sparte Waymo der Konkurrenz (General Motors, Ford, Daimler, BMW, Tesla) weit voraus, zumindest was die zurückgelegten Kilometer betrifft, welche die selbstfahrenden Google-Autos zurückgelegt haben.
Allein im Jahr 2016 spulten Google-Autos rund eine Million Kilometer autonom auf den Straßen Kaliforniens ab, während die gesamte Konkurrenz nur 20.200 Meilen schaffte. Insgesamt legten die selbstfahrenden Autos von Waymo bereits mehr als 3 Millionen Kilometer auf öffentlichen Straßen zurück. Die Google-Tochter Waymo besitzt also die meiste Erfahrung, wenn es um selbstfahrende Fahrzeugtechnik geht.
Mitfahrdienste: Waymo arbeitet künftig mit Lyft zusammen
Auch die jüngste Partnerschaft mit dem Uber-Konkurrenten Lyft werten Analysten positiv für die Google-Tochter. Die beiden Firmen wollen neue Produkte rund um das Autonome Fahren entwickeln und so Straßen und Transportwege sicherer machen.
Unter dem Strich ermöglicht der Mitfahrdienst Lyft – die Nummer 2 im Markt hinter Uber im Markt für Mitfahrdienste – Waymo den Zugriff auf Daten, die erforderlich sind, um später zahlenden Kunden ein passendes Produkt anbieten zu können.
Fazit: Geschäft mit selbstfahrenden Autos bietet viel Potenzial für Alphabet
Es ist kein Geheimnis mehr, dass selbstfahrende Autos die Zukunft gehört. Bis 2020 erwarten Analysten rund 10 Millionen Autos mit autonomen Fahreigenschaften auf den Straßen.
Hier dürften vor allem Daten und künstliche Intelligenz eine große Rolle spielen, wie selbstfahrende Autos selbst in komplexen Situationen die Übersicht behalten. Entsprechender Mehrwert kommt daher der Software und der verbauten Elektronik im Fahrzeug zu, während der Fahrzeugbau selbst eine weniger starke Rolle spielen dürfte.
Die Google-Tochter Waymo hat bereits klar gestellt, als Partner der Automobilindustrie in Erscheinung treten zu wollen und weniger als Autohersteller – ein eigenes Google Auto wird es daher nicht geben.
Dies eröffnet Google aka Alphabet jedoch die Chance auf höhere Gewinnmargen. Analysten glauben, dass die Google-Tochter Waymo bereits in 2022 einen operativen Gewinn erwirtschaften könnte, in 2030 werden dann Gewinnmargen von 8 % und mehr erwartet.
Für Anleger bedeutet dies, dass Alphabet mit seiner Google-Sparte Waymo alle Karten in der Hand hält, um im Markt der selbstfahrenden Autos und Mitfahrdienste künftig eine tragende Rolle zu spielen.