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Lyft: Darum investiert Google Milliarden in den Uber-Konkurrenten

Inhaltsverzeichnis

Google war einer der frühen Investoren in Uber, dem teuersten Start-up der Welt. Umso überraschender war Mitte Oktober die Ankündigung des Finanzierungsarms des Google-Mutterkonzerns Alphabet (Capital G), in den Uber-Konkurrenten Lyft zu investieren.

Konkret haben Capital G und andere Investoren rund 1 Mrd. US-$ in den Mitfahrdienst Lyft investiert, womit der Uber-Konkurrent zuletzt mit rund 11 Mrd. US-$ bewertet wurde. Viele Anleger fragen sich, warum steigt Google gerade in Lyft ein, hatte der Internetkonzern doch bislang den Marktführer Uber unterstützt?

Google-Tochter liegt im Rechtsstreit mit Uber

Die Google-Sparte Waymo, die sich auf die Entwicklung von selbstfahrenden Autos und einem entsprechenden Taxi-Service konzentriert, liegt seit geraumer Zeit im Clinch mit Uber. Zu Jahresbeginn hat die Google-Tochter Waymo eine Klage gegen Uber eingereicht und fordert eine Milliarde US-$ vom Taxi-Schreck, wegen des Diebstahls von Technologien und Firmengeheimnissen.

Uber hat zwar den betreffenden Mitarbeiter bzw. Projekt-Leiter Anthony Levandowski, der zuvor für Google tätig war, auf die Straße gesetzt, doch wehrt sich der App-Entwickler gegen die Milliarden-Forderung der Google-Tochter. Durch die Klage will Waymo aber nicht nur Geld einfordern, sondern auch sicherstellen, dass Uber Waymo-Techniken nicht in seinen eigenen Produkten verwendet.

Lyft macht große Fortschritte mit seinem Mitfahrservice

Uber-Konkurrent Lyft machte dagegen zuletzt große Fortschritte. Allein im Vorjahr verdreifachten sich bei Lyft die vermittelten Mitfahrten von 53 Millionen in 2015 auf rund 160 Millionen bis Ende 2016.

Auch in 2017 blieb Lyft weiter auf Expansionskurs und baute seine Operationen in den USA um mehr als 50 % in den ersten neun Monaten aus. Damit steht der Lyft-Mitfahrservice in den USA für 95 % der US-Einwohner zur Verfügung.

Lyft-Fahrer erzielten im zweiten Quartal 2017 einen geschätzten Buchungsumsatz von mehr als 1,0 Mrd. US-$, ein Zuwachs von 25 % gegenüber dem Vorquartal. Damit wuchs Lyft Marktbeobachtern zufolge schneller als der große Konkurrent Uber.

Lyft und Uber kassieren 20 bis 30 % von den Bruttobuchungen der Fahrer als Provision, was im Fall von Lyft einen Umsatz zwischen 200 und 300 Mio. US-$ im zweiten Quartal 2017 bedeuten hätte. Während der Umsatz sowohl bei Uber und Lyft weiter anzieht, schreiben beide Mitfahrdienst-Betreiber noch rote Zahlen und zwar im dreistelligen Millionenbereich. Dies bedeutet, dass beide Firmen möglicherweise einen Partner benötigen und hier kommt Google bzw. Alphabet ins Spiel.

Fazit: Mitfahrdienste stehen noch am Anfang, haben aber großes Potenzial

Das Investment von Google in Lyft macht daher für beide Firmen Sinn, betreibt die Google-Tochter Waymo zwar erste selbstfahrende Roboter-Autos, hat aber bislang keine populäre Mitfahr-App wie Uber und Lyft im Angebot.

Lyft hinkt bislang noch hinterher, was Technologien rund um das Autonome Fahren angeht. Nicht zuletzt aus diesem Grund schloss Lyft im Mai dieses Jahres eine Kooperation mit der Google-Tochter, um mit Waymo im Bereich Autonomes Fahren enger zusammenzuarbeiten.

Anleger können daher auch in Zukunft eine engere Kooperation zwischen Google und Lyft erwarten, was aber nicht bedeuten muss, dass der Suchmaschinenkonzern den Uber-Konkurrenten übernimmt. Vielmehr erwägt Lyft selbst einen Börsengang, der möglicherweise in 2018 stattfindet – ein Jahr früher als das geplante Initial Public Offering (ICO) von Uber.

Kurzum: Das Google-Investment hilft Lyft bei der Expansion seines Service-Angebots, gleichzeitig kann die Google-Tochter Waymo die Herausforderungen mit der Kommerzialisierung seines Angebots mit der Lyft-Partnerschaft möglicherweise lösen.

Insgesamt steht viel Geld auf dem Spiel, denn der Markt für Mitfahrdienste dürfte bis zum Jahr 2030 auf ein Volumen von 285 Mrd. US-$ klettern, so die Prognosen von Goldman Sachs. Durch die Partnerschaft mit Lyft bringt sich Google in die Pole Position um von diesem Zukunftsmarkt zu profitieren.