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Solide Q1-Bilanz: Alphabet meldet erstmals Gewinn im Cloudgeschäft

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Die Zahlenflut aus dem Silicon Valley hat begonnen. Am Dienstag nach US-Börsenschluss legten sowohl Microsoft als auch Google-Mutterkonzern Alphabet ihre Geschäftszahlen für das zurückliegende Quartal vor.

Jobkahlschlag steht noch aus

Diese waren mit Spannung erwartet worden, nachdem die Branche im vergangenen Jahr mit ungewohntem Gegenwind zu kämpfen hatte. Umsatz- und Gewinnentwicklung waren in Schieflage geraten, zum Jahresende hin hatten außer Apple alle Technologieriesen umfassende Stellenkürzungen angekündigt. Mehrere zehntausend Jobs sind bereits weggefallen oder sollen im ersten Halbjahr 2023 dem Rotstift zum Opfer fallen.

Bei Alphabet schlug sich der Personalabbau im Auftaktquartal noch nicht nieder, im Gegenteil: Die Belegschaft war mit rund 191.000 Beschäftigten sogar noch etwas größer als drei Monate zuvor, der Jobkahlschlag soll im laufenden Frühlingsquartal greifen, wie das Unternehmen mitteilte.

Umsatzplus übertrifft Expertenerwartungen

Daneben gab es gute Nachrichten aus Sicht der Anleger. Alphabet konnte mit seiner Bilanz die Erwartungen der Analysten übertreffen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3 Prozent auf 69,8 Milliarden US-Dollar, Experten hatten vorab lediglich mit 69,0 Milliarden Dollar gerechnet. Währungsbereinigt hätte das Umsatzplus mit 6 Prozent sogar noch höher gelegen.

Auch der Gewinn je Aktie in Höhe von 1,17 Dollar lag über den Konsensschätzungen: Im Schnitt hatten Analysten Alphabet hier für das Auftaktquartal lediglich 1,09 Dollar je Aktie zugetraut. Unterm Strich belief sich der Nettogewinn auf rund 15 Milliarden US-Dollar und fiel damit 8 Prozent schwächer aus als noch im Vorjahreszeitraum.

YouTube muss erneut Federn lassen – Cloudgeschäft macht erstmals Gewinn

Für Kopfzerbrechen sorgt abermals das Werbegeschäft. Vor allem die Videoplattform YouTube musste diesbezüglich einmal mehr Federn lassen. Die Umsätze gingen hier um 3 Prozent zurück. Konzernweit legte das Werbegeschäft nach einem schwächelnden Schlussquartal 2022 in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres jedoch wieder zu.

Besonders positiv entwickelte sich zudem der Bereich rund um die Cloud. Das umsatzträchtige Zukunftsgeschäft konnte erstmals einen Betriebsgewinn ausweisen, dieser belief sich auf 191 Millionen Dollar. Im vorangegangenen Vierteljahr stand hier noch ein Verlust von fast einer halben Milliarde Dollar in den Büchern.

Erste Reaktionen positiv: Milliardenschwere Aktienrückkäufe angekündigt

Als zusätzliches Schmankerl kündigte Alphabet ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm an. Insgesamt will der Konzern eigene Aktien in einem Volumen von 70 Milliarden Dollar zurückkaufen. Anleger reagierten kurzfristig erfreut auf das Gesamtpaket: Die Alphabet Aktie stieg nachbörslich am Dienstag um rund 5 Prozent, drehte am Mittwoch jedoch ins Minus. Seit Beginn des Jahres notiert das Papier gut 12 Prozent fester und war zuletzt für rund 105 Dollar zu haben.

In einer ersten Reaktion auf den Quartalsbericht bestätigten Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs ihre Kaufempfehlung für die Alphabet Aktie und beließen das Kursziel unverändert bei 128 Dollar. Auch die kanadische Bank RBC behielt sowohl die Kaufempfehlung als auch das Kursziel von 130 Dollar bei.

Zeitgleich mit Alphabet legte am Dienstagabend auch Microsoft sein frisches Zahlenwerk vor. Auch der Softwarekonzern konnte überzeugen und punktete mit Ergebnissen, die die Erwartungen der Analysten in den Schatten stellten. Gerade im Hinblick auf das Cloud-Geschäft, aber auch hinsichtlich der Innovationsbestrebungen rund um Künstliche Intelligenz sind Alphabet und Microsoft in den vergangenen Jahren zunehmend zu direkten Rivalen geworden.