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Alphabet und Co.: Wie geht es 2023 mit den Tech-Werten weiter?

Inhaltsverzeichnis

2022 war alles andere als ein gutes Jahr für Anleger. Das gilt auch und gerade für die großen US-Technologiekonzerne: Die Aktien von Amazon, Apple, Alphabet, Microsoft oder Meta haben im Jahresverlauf massiv an Wert eingebüßt.

2022: Herbe Verluste für US-Technologieriesen

Die Kurse von Apple und Microsoft sind um jeweils gut ein Viertel eingebrochen, Amazon hat seinen Börsenwert halbiert und Facebook-Mutterkonzern Meta ist um fast zwei Drittel abgestürzt. Alphabet, der Dachkonzern, der vor allem für die Suchmaschine Google bekannt ist, hatte ebenfalls einen Wertverlust von mehr als 35 Prozent zu kämpfen: Ins Jahr gestartet war die Aktie mit knapp 145 Dollar, zum Jahresende war sie nicht einmal mehr 90 Dollar wert.

Nun rätseln Investoren und Experten, ob es sich dabei um den Anfang vom Ende einer Ära handelt oder 2022 als vorübergehendes Zwischentief zu betrachten ist und ein Turnaround bevorsteht. Immerhin waren die Tech-Aktien nicht die einzigen, die unter die Räder geraten sind. Der Krieg in der Ukraine, die stark gestiegenen Energiekosten und die allgemein hohe Inflation haben für ein schwieriges Umfeld gesorgt und die Papiere etlicher Branchen einbrechen lassen.

Zinswende noch nicht abgeschlossen

Begünstigt wurde die Abkehr von Investoren vom Aktienmarkt nicht zuletzt durch die Kehrtwende der Notenbanken: Nach einem Jahrzehnt der Niedrig-, Null- und Negativzinsen haben die Federal Reserve, die Europäische Zentralbank und die Bank of England eine geldpolitische 180-Grad-Wende eingeleitet und gleich mehrfach beherzt an der Zinsschraube gedreht. Der US-Leitzins stieg von 0,25 Prozent auf nunmehr 4,5 Prozent und damit den höchsten Stand seit 15 Jahren. Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Eurozone, allerdings hat die EZB erst einige Monate später mit der Zinswende begonnen, sodass der Euroraum das Jahr mit einem Leitzins von 2,5 Prozent abschließt.

Das Ende der Fahnenstange ist damit allerdings noch nicht erreicht, weitere Zinssteigerungen sind auch für das neue Jahr angekündigt. Unterdessen hat sich die Inflation zum Jahresausklang etwas abgekühlt, wenn auch auf weiterhin hohem Niveau: Im November stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,1 Prozent, im Oktober hatte die Teuerungsrate noch bei 10,6 Prozent gelegen. In den USA sank sie von 7,7 Prozent im Oktober auf 7,1 Prozent im November, wobei die Werte nur bedingt mit Europa vergleichbar sind, da sie jeweils aufs Jahr hochgerechnet werden.

Rezessionsgefahr und drohende Lieferengpässe

Was bedeutet all das nun aber für die Tech-Aktien im neuen Jahr? Zunächst einmal ist die Rezessionsgefahr noch nicht gebannt. Ein Abrutschen in einen wirtschaftlichen Abschwung gilt für die kommenden Monate weiterhin als wahrscheinlich, lediglich beim Ausmaß herrscht Uneinigkeit. Schwierigkeiten bereitet das vor allem jenen Unternehmen, die stark auf Einnahmen aus Werbeanzeigen angewiesen sind, denn hier wird bei Bedarf gern der Rotstift angesetzt. Vor allem für Meta und Alphabet sind das keine guten Nachrichten.

Alphabet unterhält mit seinem Cloudgeschäft jedoch ein lukratives zweites Standbein und misst sich in diesem Bereich mit Microsoft und Amazon. Apple wiederum könnte wegen des um sich greifenden Covid-19-Infektionsgeschehens in China erneut in Lieferschwierigkeiten geraten, wenn es hier zu Produktionsengpässen kommt.

Analysten bleiben optimistisch

Einige Analysten aktualisierten im Dezember ihre Einstufungen zu den Tech-Aktien. So bestätigte die Credit Suisse ihre Kaufempfehlung für die Microsoft Aktie mit einem Kursziel von 365 Dollar. Auch mit Blick auf die Apple Aktie bekräftigten die Schweizer die Einstufung „outperform“ mit Kursziel 184 Dollar. JP Morgan sieht Apple mit 190 Dollar etwas stärker, die Schweizer UBS bei 180 Dollar etwas schwächer, beide Großbanken empfehlen jedoch ebenfalls den Kauf des Papiers.

Für Amazon gab es unterschiedliche Signale. Das Analysehaus Jefferies bestätigte die Kaufempfehlung mit Kursziel 135 Dollar, JP Morgan hingegen beließ zwar die Einstufung ebenfalls auf „overweight“, reduzierte aber das Kursziel von 145 auf 130 Dollar. Die Schweizer UBS sieht die Amazon Aktie unverändert als Kauf und bezifferte das Kursziel mit 165 Dollar.

Turnaround für Meta?

Eine deutlich positive Perspektive sieht JP Morgan für die Meta Aktie: Mitte Dezember stuften die Experten der US-Bank das Papier von „neutral“ auf „overweight“ hoch und erhöhten zugleich das Kursziel deutlich von 115 auf 150 Dollar. Als Begründung verweist die Studie unter anderem darauf, dass der Konzern seine Kosten inzwischen besser im Griff hat – und es nach dem heftigen Kurseinbruch 2022 nunmehr aufwärts gehen sollte.

Für Alphabet sehen die Analysten von Evercore geringere Umsatz- und Gewinnerwartungen, verweisen aber auf das langfristige Potenzial der Aktie und raten zum Kauf, wenn auch mit etwas abgesenktem Kursziel von 120 statt zuvor 130 Dollar.

Insgesamt zeichnet sich für das neue Jahr somit ab, dass die Schwierigkeiten für die Tech-Konzerne noch nicht ausgestanden sind, sich aber ein Licht am Ende des Tunnels erkennen lässt. Die Talsohle dürfte bereits durchschritten sein oder unmittelbar bevorstehen, eine deutliche Gegenbewegung ist – zumindest auf längere Sicht – nicht unwahrscheinlich.