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Amazon-Aktie: Online-Gigant schluckt Gesundheits-Startup

Inhaltsverzeichnis

Der US-Online-Händler Amazon ist weiter in Kauflaune und streckt seine Fühler über das Kerngeschäft mit E-Commerce und Cloud-Dienstleistungen aus. Im vergangenen Jahr stieg Amazon mit der Übernahme der amerikanischen Online-Apotheke PillPack in den Medikamentenhandel ein. Jetzt schlägt der Tech-Gigant bei der Firma Health Navigator zu. Der Grund liegt auf der Hand: Die Gesundheitsbranche wächst auch in den USA stark und die Digitalisierung bietet aussichtsreiches Potenzial.

Pillpack war erst der Anfang

Mit Pillpack hatte Amazon bereits einen ersten Schritt in den lukrativen Markt mit Medikamenten gewagt. Dabei ist Pillpack keine gewöhnliche Versandapotheke, der Service der Firma ist deutlich ausgefeilter. Das Unternehmen wendet sich in erster Linie an chronisch kranke Patienten. Die reichen ihre Rezepte mit den vom Arzt verschriebenen Medikamenten online ein. Statt komplette Arzneimittelpackungen zu versenden, verpackt das Startup die Medizin in die benötigte Dosis und beschriftet die Packungen entsprechend.

Ein ausgebildeter Apotheker prüft den Prozess. Damit weiß der Patient genau, zu welcher Tageszeit er welche Arznei zu sich nehmen muss. Die Beutel wiederum werden in Schachteln geliefert, die einen Monat abdecken. Laut PillPack schätzen vor allem ältere Menschen diesen Service, da sie oft viele verschiedene Pillen schlucken müssen und dabei leicht durcheinanderkommen.

Experten schätzen, dass Amazon für Pillpack knapp 1 Milliarden Dollar auf den Tisch legen musste.

Health Navigator stärkt Amazon Care

Mit der Übernahme von Health Navigator folgt jetzt der nächste Streich. Amazon erklärte, dass der Deal Teil seines neuen Mitarbeiterangebots Amazon Care sei, über das Mitarbeiter des E-Commerce-Riesen einen schnellen Zugang zu Gesundheitseinrichtungen erhalten können, ohne Termine vereinbaren zu müssen. Health Navigator wurde 2014 von David Thompson, der gleichzeitig CEO ist, gegründet. Das Unternehmen bietet auf seiner digitalen Plattform Diagnosen und Behandlungsmöglichkeiten an.

Die Plattform des Health Navigators wurde ursprünglich entwickelt, um in Online-Gesundheitsdienste, einschließlich Telemedizin und medizinische Call Center, integriert zu werden. Der Service eliminiert Reise- und Wartezeiten, indem er Mitarbeiter und ihre Familienmitglieder per Live-Chat oder Video mit einem Arzt oder einer Krankenschwester verbindet. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, persönliche Nachbeobachtungen von einer registrierten Krankenschwester durchzuführen, die von Impfungen bis zur sofortigen Halsentfernung reichen, so ein Amazon-Sprecher gegenüber dem Nachrichtensender CNBC.

Gesundheitsmarkt weckt Begehrlichkeiten

Der Schritt unterstreicht die Bedeutung, die Amazon dem Geschäft mit der Gesundheit beimisst. Kein Wunder, so erwarten die Experten gerade in diesem Bereich satte Zuwachsraten. Beispielsweise gehen die Analysten von Deloitte davon aus, dass die Umsätze der Gesundheitsbranche-Branche in den USA im kommenden Jahr auf 8.734 Milliarden Dollar ansteigen. Für Sie zum Vergleich: In 2015 waren es lediglich 7.000 Milliarden Dollar. Dinge wie Telemedizin, E-Health oder Versandapotheken werden deswegen immer wichtiger, weil sie die Kosten des gesamten Gesundheitsapparats deutlich senken können.

Analysten weiter zuversichtlich

Unterdessen zeigen sich die Analysten weiter zuversichtlich, was das Kurspotenzial der Aktie angeht. Von 48 Bankern, die sich mit der Aktie beschäftigen, raten alle zum Kauf der Papiere. Im Konsens rechnen die Analysten mit einem Jahresumsatz in 2019 von 331,4 Milliarden Dollar (2018: 232,8 Mrd. Dollar). Gleichzeitig soll der Gewinn je Aktie bei 23,54 Dollar liegen. Damit wird der Konzern beinahe mit dem 75-Fachen der erwarteten Gewinne bewertet. Dem Kursziel der Analysten tut dies keinen Abbruch. Den fairen Wert taxieren sie auf 2.291 Dollar, was deutlich über dem aktuellen Kursniveau von 1.768 Dollar liegt.