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Amazon liefert gute Bilanz, aber …

Amazon liefert gute Bilanz, aber …
Pixavril / stock.adobe.com
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Wie gewonnen, so zerronnen: Unmittelbar nach der Vorlage der aktuellen Quartalsbilanz schnellte die Amazon Aktie zeitweise zweistellig in die Höhe – kippte aber kurz danach ins Minus und rutschte in die Verlustzone.

Q1-Bilanz: Amazon übertrifft Markterwartungen

Ähnlich wie zuvor Alphabet, Microsoft und Meta konnte auch Amazon für das Auftaktquartal ein Umsatzplus ausweisen, das deutlich über den Markterwartungen lag. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum legte der Umsatz um 9 Prozent zu auf gut 127 Milliarden US-Dollar. Der Betriebsgewinn kletterte um rund 30 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar.

Zu den guten Ergebnissen beigetragen hat nicht zuletzt das Werbegeschäft, das sich trotz anhaltend hoher Inflation stärker entwickeln konnte als befürchtet. Der Nettogewinn von Amazon belief sich im Zeitraum von Januar bis Ende März auf 3,1 Milliarden Dollar. Im Vergleichsquartal des Vorjahres stand hier noch ein Minus von 3,8 Milliarden Dollar.

Erschreckendes Detail rüttelt Anleger auf

Für das laufende Vierteljahr erwartet der Konzern Erlöse von 127 bis 133 Milliarden Dollar und einen Betriebsgewinn zwischen 2,0 und 5,5 Milliarden Dollar. Auch dieser Ausblick konnte die Erwartungen der Analysten übertreffen.

Ein Detail allerdings schreckte die Anleger auf: Die Cloudsparte Amazon Web Services (AWS), die schon seit Jahren größter Umsatztreiber und Cash Cow des Konzerns ist, wächst zuletzt etwas langsamer. In Q1 stiegen die Einnahmen in der Sparte um 16 Prozent auf 21,4 Milliarden Dollar, im April aber hat sich die Wachstumsdynamik dem Unternehmen zufolge abgeschwächt. Auch weist AWS für Q1 einen leichten Umsatzrückgang gegenüber dem vorangegangenen Schlussquartal aus, was bei Anlegern für schlechte Laune sorgte.

Jobkahlschlag geht weiter

Neben den Erlösen aus dem Werbegeschäft stehen Clouddienste und Künstliche Intelligenz derzeit im Fokus der US-Technologieriesen. Hier werden aktuell Milliarden investiert, um sich im Zukunftsmarkt behaupten zu können und die eigene Marktposition zu stärken. Amazon bildet dabei keine Ausnahme.

Allerdings war der Konzern einer der größten Profiteure der Corona-Pandemie: Während monatelanger Lockdowns, Geschäftsschließungen und Lieferengpässen bestellten immer mehr Menschen Waren online und dabei oft über Amazon oder dessen Drittanbieterplattform Marktplatz. Die während der Pandemie schnell hochgeschraubten Personalbestände fielen in den vergangenen Monaten dem Rotstift zum Opfer: Wie auch andere Größen im Silicon Valley hat Amazon seit dem Herbst umfassende Stellenstreichungen angekündigt und umgesetzt, insgesamt 18.000 Jobs fielen dem Kahlschlag zum Opfer, weitere 9.000 sollen folgen.

Amazon Aktie: US-Analysten heben Daumen und Kursziel

In einer ersten Reaktion bewerteten Analysten der US-Großbanken JP Morgan und Goldman Sachs die Geschäftsbilanz und den Ausblick von Amazon insgesamt positiv. Sie bestätigten nicht nur ihre bestehenden Kaufempfehlungen für die Amazon Aktie, sondern schraubten auch die Kursziele in die Höhe. So sieht JP Morgan das faire Kursziel nun bei 145 nach zuvor 135 Dollar, während die Goldmänner das Ziel von 145 auf 165 Dollar anhoben. Auch die Schweizer UBS bekräftigte ihre Kaufempfehlung, beließ dabei aber das Kursziel unverändert bei 125 Dollar.

Zuletzt war das Papier für rund 107 Dollar zu haben. Damit liegt der Kurs seit Beginn des Jahres gut ein Fünftel im Plus.