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Amazon plant Aktiensplit – und zieht sich aus Russland zurück

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Sich als Privatanleger eine Amazon Aktie ins Depot zu legen, ist inzwischen rund 50 Prozent teurer als das Kapital in eine Feinunze Gold zu stecken. Während das Edelmetall kürzlich ein neues Allzeithoch bei über 2.000 Dollar je Feinunze erreichte, kostet die Amazon Aktie derzeit fast 3.000 Dollar. Das 52-Wochen-Hoch der Amazon Aktie lag im vergangenen Sommer mit gut 3.770 Dollar sogar noch deutlich darüber.

Aktiensplit im Verhältnis 20:1 für Juni geplant

Doch nun will das US-Unternehmen eingreifen und kündigt einen Aktiensplit an, der das Papier auch für Kleinanleger wieder attraktiver machen dürfte. Demnach plant der Verwaltungsrat des Onlinehändlers einen Aktiensplit im Verhältnis 20:1 für Anfang Juni. Die Aktionärsversammlung, die in diesem Jahr für den 25. Mai geplant ist, muss dem Vorhaben noch zustimmen.

Dann würden Anleger für jeden Anteilsschein, den sie am Stichtag 27. Mai im Depot haben, Anfang Juni automatisch 19 weitere hinzugebucht bekommen. Einen solchen Schritt plant parallel auch Google-Mutterkonzern Alphabet: Auch hier sollen Anleger im Juli für jede Bestandsaktie 19 weitere bekommen, das Splittingverhältnis liegt ebenfalls bei 20:1.

Zudem kündigte Amazon ein umfassendes Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von bis zu 10 Milliarden Dollar an. Damit ersetzt das Unternehmen sein bisheriges, 5 Milliarden Dollar schweres Rückkaufprogramm, das allerdings nur etwa zur Hälfte umgesetzt wurde.

Anleger reagierten begeistert und katapultierten den Kurs der Amazon Aktie nach Bekanntwerden der Pläne in die Höhe. Dennoch kann sich auch Amazon dem globalen Abwärtstrend an den Aktienmärkten nicht entziehen.

Amazon im Abwärtssog der Aktienmärkte – Rückzug aus Russlandgeschäft

Allein auf Monatssicht beläuft sich das Minus – trotz des jüngsten Anstiegs – auf mehr als 7 Prozent, seit Jahresbeginn hat der Kurs zweistellig nachgegeben. Auch der Krieg in der Ukraine geht nicht spurlos an Amazon vorbei. So kündigte das Unternehmen vor wenigen Tagen an, sowohl den Produktversand an Privatkunden wie auch den Zugang zum Streamingportal Prime Video in Russland und Belarus bis auf Weiteres zu stoppen. Zudem können neue Geschäftskunden aus beiden Ländern weder den Online-Marktplatz noch die Cloud-Plattform AWS für ihre Geschäfte nutzen.

Mit diesem Schritt befindet sich Amazon in guter Gesellschaft. Auch etliche andere Unternehmen, darunter die größten US-Tech-Giganten, haben sich seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine Ende Februar aus dem russischen Markt zurückgezogen. In der langen Liste der Russland boykottierenden Firmen finden sich zahlreiche große Namen, darunter Apple, Google, Intel oder Microsoft, die zum Teil keine Hardware mehr an russische Kunden liefern, zum Teil aber auch Geschäfte etwa mit dort ansässigen Werbekunden auf Eis legen.

Analysten begeistert von jüngster Bilanz – starkes Kurspotenzial?

Abgesehen von der schwierigen geopolitischen Lage, die die Märkte insgesamt unter Druck setzen, steht Amazon unterdessen gut da. Nach Vorlage seiner jüngsten Geschäftszahlen Anfang Februar haben zahlreiche Analysten nicht nur ihre Kaufempfehlungen für die Amazon Aktie bekräftigt, sondern oftmals auch die Kursziele deutlich nach oben korrigiert. Diese bewegen sich nun mehrheitlich in einer Spanne zwischen 4.000 (Jefferies & Company) und 4.500 US-Dollar (JP Morgan).

Angesichts solcher Kurschancen könnte die Amazon Aktie nach dem Split ab dem Sommer auch für Privatanleger wieder einen Blick wert sein.