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Amazon übernimmt Auto-Startup Zoox

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Der US-amerikanische Versandhandelsriese Amazon hat wieder zugeschlagen: Am vergangenen Freitag gab der Konzern aus Seattle in einem Blogbeitrag bekannt, dass er mit dem kalifornischen Startup Zoox eine Übernahmevereinbarung unterzeichnet hat.

Einen Kaufpreis nannte der Konzern jedoch nicht. Laut Insiderinformationen soll der Deal bei etwa 1,3 Mrd. US-Dollar (etwa 1,16 Mrd. Euro) liegen, so die Financial Times.

Wenn man diesen Preis in Relation zur letzten Bewertung des Startups setzt, ist der Deal ein wahres Schnäppchen für Amazon. Denn im Rahmen der letzten Finanzierungsrunde wurde Zoox laut Wall Street Journal in 2018 noch mit 3,2 Mrd. US-Dollar bewertet.

Zoox ist Spezialist für autonomes Fahren

Das in Foster City (südlich von San Francisco) ansässige Startup Zoox ist auf die Entwicklung von autonomen Fahrzeugen spezialisiert. Zoox befindet sich im Privatbesitz und ist nicht börsennotiert. Das Unternehmen wurde 2014 gegründet und beschäftigte vor der Corona-Pandemie etwa 900 Mitarbeiter.

In Folge der Pandemie musste das Zoox allerdings 10% der Belegschaft entlassen. Auch das spricht dafür, dass die Autobauer aus Foster City finanziell angeschlagen sind, und erklärt den günstigen Kurs, zu dem Amazon das Startup erwerben konnte.

Zoox arbeitet aktuell an der Entwicklung eines Roboter-Taxis. Dabei handelt es sich um völlig autonom fahrende Taxis, die in beide Richtungen fahren können. Das finale Zoox-Vehikel soll komplett aus der eigenen Produktion stammen und elektrisch betrieben werden.

Ende 2018 erhielt Zoox als erstes Unternehmen überhaupt die Straßenzulassung für Testfahrten in Kalifornien. Zurzeit werden Tests sowohl im Finanzdistrikt und North Beach von San Francisco als auch in Las Vegas durchgeführt.

Dafür setzt Zoox jedoch noch Toyota Highlander, die mit ihrem Selbstfahrsystem nachgerüstet wurden, ein. Ende 2020 soll dann das erste Auto-Taxi, das komplett aus der Zoox-Produktion stammt, der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Durch die Übernahme und dem damit verbunden Kapitalzufluss kann Zoox die Entwicklung des Auto-Taxis schneller voranbringen, wie Jesse Levinson, Mitbegründer und CTO von Zoox, betont: „Die Unterstützung von Amazon wird unseren Weg zu einem sicheren, sauberen und angenehmen Transport deutlich beschleunigen.“

Amazon setzt auf neue Technologien

Auf die Frage, was genau der Versandhandels-Riese mit den Spezialisten für autonomes Fahren machen will, gaben beide Unternehmen keine konkrete Auskunft. Sicher ist, dass Amazon als Pandemie-Gewinner auf einem soliden Kapitalpolster sitzt.

Und dass der Konzern auch an zukunftsweisende Technologien, wie z. B. Auto-Taxis, interessiert ist, haben Amazons Investitionen in Aurora, einem anderen Spezialisten für autonomes Fahren und in Rivian, einem Unternehmen, das elektrobetriebene Pick-Up-Transporter entwickelt, bereits gezeigt.

Denkbar ist aber auch, dass Amazon die von Zoom entwickelten autonomen E-Fahrzeuge in seinem Logistiknetzwerk einsetzen will. Schließlich können die selbstfahrenden Fahrzeuge neben Personen auch Pakete transportieren. Um die Verteilung seiner Pakete zu optimieren, haben die Amerikaner bereits in andere neue Technologien, wie z. B. der Drohnentechnik, investiert

Wie es weitergehen wird

Bevor die Transaktion realisiert werden kann, müssen noch die zuständigen Aufsichtsbehörden ihr Go erteilen. Laut Amazon-Blog soll Zoox ein weitgehend selbstständiges Unternehmen unter dem Dach von Amazon bleiben. So sollen der CEO von Zoox, Aicha Evans, und der Mitbegründer und CTO von Zoox, Jesse Levinson, auch weiterhin das Zoox-Team anführen.

Auf den Kurs der Amazon-Aktie hatte das Bekanntwerden des Übernahmedeals einen leicht negativen Einfluss. Er fiel am vergangenen Freitag in einem insgesamt negativen Marktumfeld um -3%. Anscheinend sind die Investoren nicht wirklich davon überzeugt, dass die Investition in Zoox einen Mehrwert für Amazon schaffen wird.