Diese Aktien profitieren vom Black Friday
Morgen wird in den USA „Thanksgiving“ gefeiert, der neben Weihnachten wohl wichtigste Feiertag der Amerikaner. Einen Tag später, am „Black Friday“, fällt der Startschuss für das Weihnachtsgeschäft.
Für den Einzelhandel beginnt mit dieser Woche die wichtigste und umsatzstärkste Zeit des Jahres. Wie ich Ihnen gestern bereits erläutert habe, werden wohl auch in diesem Jahr viele Menschen ihre Weihnachtseinkäufe über das Internet erledigen. Der neuerliche Anstieg der Corona-Zahlen wird diesen Trend zusätzlich verstärken.
Die größten Profiteure des vorweihnachtlichen Shopping-Booms dürften daher die Online-Händler sein. Deshalb möchte ich Ihnen heute zwei Unternehmen vorstellen, die in diesem Bereich tätig sind und deren Aktien auch unter Trend-Aspekten überzeugen.
Der Branchenprimus: Amazon
Die unangefochtene Nummer eins und damit zweifellos einer der Hauptprofiteure ist Amazon. Derzeit machen dem Online-Giganten zwar ebenfalls die gestörten Lieferketten zu schaffen. Wenn man sich aber um ein Unternehmen keine Sorgen machen muss, dann um den US-Konzern. An der Ausnahmestellung von Amazon werden ein oder zwei schwächere Quartale nichts ändern.
Im dritten Quartal hat Amazon die Erwartungen verfehlt. Der Umsatz stieg zwar um 15% auf 110,8 Mrd. Dollar. Der Gewinn lag mit 3,2 Mrd. Dollar dagegen klar unter dem Vorjahreswert. Grund dafür waren Probleme mit den Lieferketten, gestiegene Frachtkosten und höhere Löhne, die auch im laufenden vierten Quartal bremsen werden.
Die Aktie reagierte nur kurz mit Abschlägen, näherte sich in der vergangenen Woche aber schon wieder ihrem Allzeithoch, das sie Mitte Juli bei 3.773 Dollar erreicht hatte. Der Rücksetzer der vergangenen Tage ließ auch den Amazon-Kurs wieder etwas zurückkommen. Nach einem kurzen Luftholen erwarte ich aber bald neue Hochs.
Nachdem sich der Kurs über längere Zeit seitwärts bewegt hatte, sehe ich besonders gute Chancen für einen kräftigen mittelfristigen Trendschub. Auf Sicht der kommenden Monate sind Kurse um 4.500 Dollar realistisch. Die Amazon-Aktie bleibt ein absolutes Basisinvestment.
Spezialist für Selbstgemachtes: Etsy
Das zweite Unternehmen, das ich Ihnen vorstellen möchte, ist Etsy. Was die Größe angeht, ist Etsy mit Amazon natürlich nicht vergleichbar. Die Firma aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn, seit 2015 an der Börse, hat aber eine interessante Nische für sich entdeckt. Etsy bietet Verkäufern eine Plattform, über die sie selbstgemachte Kunst- und Handwerksprodukte an den Mann bringen können. Weil die bis zu 85 Mio. Artikel von den Verkäufern selbst gefertigt werden, spielen die derzeitigen Engpässe in der Logistik für Etsy keine große Rolle.
Im dritten Quartal steigerte Etsy den Umsatz um 18% auf 532 Mio. Dollar. Der Nettogewinn ging aufgrund von Einmalfaktoren zwar um 2% auf rund 90 Mio. Dollar zurück, übertraf damit aber ebenfalls die Erwartungen der Analysten. Für die kommenden fünf Jahre prognostizieren die Analysten durchschnittliche Gewinnsteigerungen von 40% pro Jahr.
Etsy wächst rasant, die Aktie ist aber auch alles andere als ein Schnäppchen. Für risikobereite Anleger ist sie dennoch interessant. Nach einer längeren Konsolidierung hat die Etsy-Aktie ihr altes Hoch vom März klar übersprungen und zu Wochenbeginn sogar einen neuen Rekordstand erreicht.
Damit spricht alles dafür, dass sich der dynamische Aufwärtstrend nach einem kurzen Luftholen fortsetzt. Auf mittlere Sicht sind Kurse um 350 Dollar realistisch. Wenn Sie etwas höhere Kursausschläge nicht scheuen, könnte die Etsy-Aktie für Sie ein interessantes Trend-Investment sein.