Top-Unternehmen des S&P: Wo lohnt sich jetzt ein Einstieg?
Alles auf Grün! Schon verrückt, wie die Gegenreaktion jetzt die Kurse wieder anhebt. Alle großen Indizes steigen heute um fast 2 Prozent. Wer Montag verkauft hat, weil er die Unterstützungen im Chart nicht sah, wird sich jetzt ärgern.
Heute habe ich mir gedacht, dass wir uns zusammen die größten Aktien des S&P 500 anschauen. Solche Dinger, die jeder im Depot haben sollte. Vielleicht gibt es hier schon günstige Nachkaufmöglichkeiten. Da ist es dann auch egal, falls die Kurse noch einmal deutlich abrutschen sollten. Die steigen sowieso wieder. Eine Apple wird morgen nicht pleitegehen…
Wenn wir nach der Marktkapitalisierung gehen, müssen wir Apple und Microsoft auslassen. Hier gab es kein Kaufsignal. Der Abverkauf war noch zu gering. Keine Verkaufspanik, also insofern auch kein Grund einzusteigen, wenn wir danach gehen und dann kaufen wollen, wenn die Angst vorbei ist.
Hierzu muss ich fairerweise sagen, dass Apple und Microsoft in der Hinsicht fast nie Kaufsignale liefern. Sie sind sichere Häfen, die selten panisch verkauft werden. Das letzte Kaufsignal im Tageschart war bei Apple Ende 2018 zum Jahreswechsel bei rund 36 US-Dollar. Bei Microsoft ist es noch länger her: Ende August 2015 zum Preis von rund 37 US-Dollar.
Sie sehen: Nicht mal der Corona-Crash konnte die beiden Giganten in die Panikzone beim Abverkauf schieben. Beeindruckend! So gesehen, könnten wir natürlich immer scheibchenweise kaufen. Wer einen Dauerauftrag hat und jeden Monat Anteile der Unternehmen kauft, ist sowieso gut aufgestellt.
Amazon im Tageschart
Weiter geht es mit Amazon. Die haben jetzt direkt 2 blaue Punkte im Chart eingezeichnet. Verkaufspanik und ihr Ende. Und dann noch einmal kurz Panik und schon wieder Schluss. Das ist natürlich nicht optimal als Signal. Wir sind im Chart auch in keinem sexy Bereich, der als sensationelle Unterstützung berühmt ist. Sehen Sie selbst.
Wer bei den blauen Punkten 2018 und 2019 ein paar Anteile gekauft hat, konnte sein Investment bis 2021 verdoppelt. Jetzt bekommen wir wieder solch ein seltenes Signal – gleich in zweifacher Ausführung. Auch hier gab es keine Verkaufspanik beim Corona-Crash! Aktuell war die Angst größer als vor 2 Jahren. Das müssen Sie sich einmal vorstellen! Alles aufgrund von möglichen Zinsänderungen der FED und kommenden Zwischenwahlen in den USA.
Google, Tesla, Meta, Nvidia sowie Johnson & Johnson haben auch nicht die Verkaufspanik erreicht. Es ging natürlich bei denen ebenfalls geschmeidig bergab, nur eben nicht so schnell, dass wir hier von einer Übertreibung reden können.
Home Depot im Tageschart
Blaue Farbe gibt es bei Home Depot zu kaufen. Das zeigt uns auch der Chart. Die Unterstützung bei gut 340 US-Dollar hat gehalten. Das in Kombination mit dem Ende der Verkaufsübertreibung ist ein ordentliches Signal.
Was ich bei all den Signalen in Form von blauen Punkten jetzt im Hinterkopf habe: Es wäre chic, wenn die Kurse noch einmal kurz weiter fallen würden, bevor sie wieder nach oben drehen. Das wäre dann der optimale Einstieg, wenn der RSI gleichzeitig ein höheres Tief zeichnet.
Bevor die FED heute etwas zu ihrer Zinspolitik sagt, brauchen wir aber kein Geld in den Markt werfen. Das ist sonst wie Lotto spielen. Nur gewinnen wir – falls wir richtig liegen – keine Millionen.
Visa, Pfizer, Mastercard: Auch hier gab es keine nützliche Panik. Chevron zieht dagegen nach oben. Der Energiesektor wird momentan ja nicht ärmer.
Noch einige Kandidaten
Walt Disney wird offenbar emotionaler gehandelt als die großen Werte. Hier gibt es reihenweise blaue Punkte. Insofern ist auch nicht jeder ein absoluter Volltreffer. Wenngleich das nie verkehrt war, dann einzusteigen. Wir haben hier auch einen Punkt und eine gute Unterstützung. Das könnte passen.
Netflix hatte ein Ende der Verkaufspanik vor 3 Tagen signalisiert. Heute stehen wir noch einmal 130 US-Dollar niedriger. Grund dafür sind allein die schlechten Zahlen. Mitte November kostete eine Netflix-Aktie 700 US-Dollar. Heute gibt es sie für 375 US-Dollar. Durchaus ein Schnäppchen für den, der an das Geschäftsmodell glaubt. Da scheiden sich bei Netflix manchmal die Geister. Es gab auch schon blaue Punkte bei 300 US-Dollar und davor bei 54 US-Dollar. Hier funktionier die Taktik auf längere Sicht definitiv auch.
Fazit:
Wem es jetzt schon in den Fingern juckt, kann durchaus einsteigen. Allerdings nicht als Trade, sondern eher Buy and Hold – zumindest für einen etwas längeren Zeitraum. Es kann die Tage (oder länger) auch noch weiter nach unten gehen, wenn die FED entsprechend agiert. Oder eben auch nicht. Das große Fragezeichen wird sich erst morgen auflösen.
Auf jeden Fall würde ich jetzt keine Long-Optionsscheine kaufen, wenn wir schon wieder nach oben laufen. Das können Sie eher machen, wenn die Kurse rote Kerzen zeichnen. Deshalb warte ich noch auf eine kleine Strecke nach unten. Die ganzen Aktien, die ich gestern aus den Top 20 des Jahres gekauft habe, sind heute im Plus. Das kann morgen logischerweise schon wieder anders aussehen. Als Einstieg war das aber wohl erst einmal nicht verkehrt.