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AMD-Aktie setzt Konsolidierung ungebremst fort

AMD-Aktie setzt Konsolidierung ungebremst fort
Daniel Krasoń / stock.adobe.com
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Die jahrelange Rekordjagd des Intel-Rivalen AMD ist erstmal vorbei. Zur Erinnerung: Die Papiere des Chipherstellers explodierten regelrecht von 1,62 Dollar im Sommer 2015 bis auf 162 Dollar im Dezember letzten Jahres. Doch seither konsolidiert die Aktie. Allein am Freitag rutschten die AMD-Papiere um 14% ab auf 58,44 Dollar und erreichten ein neues Jahrestief. Der Grund für den kräftigen Abverkauf lag an den deutlich verfehlten Erwartungen. Nach dem Kursrutsch fällt die Bilanz für dieses Börsenjahr übel aus. Seit dem Jahreswechsel liegen die AMD-Papiere 61% in der Verlustzone.

David gegen Goliath

Advanced Micro Devices, besser als AMD bekannt, hat seinen Unternehmenssitz in Sunnyvale (Kalifornien) und ist hinter Intel der weltweit zweitgrößte Entwickler von Computer-Prozessoren. Zukünftig will sich AMD vor allem auf das Chip-Design-Geschäft fokussieren. Eigene Produktionsanlagen wurden sukzessive veräußert. AMD entwickelt, produziert und vertreibt Prozessoren für PCs und Server, Netzwerkchips, Flash-Speicher und andere Chipbausteine.

Das Unternehmen lässt sich in zwei Hauptgeschäftsbereich unterteilen: Computing Solutions (Chip-Design und -Entwicklung) und Foundry (Chip-Produktion). Die Kunden von AMD sind unter den Computer- und Serverherstellern zu finden. Kunden sind unter anderem auch Unternehmen wie Acer, Dell Inc., Hewlett-Packard (HP) Co. und Lenovo Ltd.

AMD mit kräftigen Wachstum in den letzten Jahren

In den letzten Jahren feierte AMD ein Erfolg nach dem anderen. Immerhin kletterten die Erlöse von 3,99 Milliarden Dollar in 2015 bis auf 16,43 Milliarden Dollar in 2021. Auch bei der Profitabilität konnte der Chip-Konzern deutliche Steigerungen erzielen. Stand im Jahr 2015 noch ein Jahresverlust von 660 Millionen Dollar in den Büchern, so erreichte AMD im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Nettogewinn von 3,16 Milliarden Dollar.

Schwächelnde PC-Verkaufszahlen vermiesen die Stimmung im dritten Quartal

Doch mit den exorbitanten Zuwächsen ist es, zumindest vorübergehend, vorbei. Auf Grund der deutlich schwächeren PC-Verkäufe verfehlte der US-Konzern im dritten Quartal die Erwartungen deutlich. Aufgeschlüsselt nach Segmenten sank der Client-Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 40% auf 1 Milliarde Dollar. Gut lief es hingegen im Bereich Rechenzentren, wo die Umsätze gegenüber dem Vorjahr um 45% auf 1,6 Milliarden Dollar anstiegen. Auch der Umsatz im Spielebereich stieg im Jahresvergleich um 14% auf 1,6 Milliarden Dollar.

Dank Großübernahme auf dem Wachstumspfad

Unter dem Strich kletterte der gesamte Konzernumsatz um 29% auf 5,6 Milliarden Dollar. Ein Großteil des Wachstums ist dabei aber der 49 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Xilinx zuzuschreiben. Den Konzern hatte AMD im Februar übernommen. Mit den Ergebnissen wurden zudem die eigenen Schätzungen massiv verfehlt. Zum Vergleich: AMD selbst hatte zuvor einen Umsatz von 6,7 Milliarden Dollar (+- 200 Millionen Dollar) in Aussicht gestellt.

Auch bei der operativen Marge hat das AMD-Management die Anleger schon mal auf schwächere Ergebnisse eingestellt. Die genauen Zahlen werden erst am 01. November veröffentlicht.

Erholung in 2023 erwartet

Die kommenden Monate bleiben also spannend. Analysten erwarten, dass die Preise für Speicherchips im laufenden Quartal weiter sinken werden. Das wiederum dürfte zu einem Gewinnrückgang im Schlussquartal führen. Mit einer Erholung der Nachfrage rechnen die Experten erst Anfang 2023.

Dabei dürfte es für Anleger entscheidend sein, in welchem Chip-Bereich sie sich aufhalten. Während Nvidia, Samsung und AMD zuletzt eher Molltöne anschlugen, konnte der weltgrößte Auftragsfertiger TSMC die Erwartungen übertreffen. Auch der deutsche Chip-Spezialist Infineon hat in diesem Jahr bereits mehrere Mal die Prognose erhöht. Anleger sollten daher genau hinschauen, für welche Halbleiterwerte sie sich entscheiden.