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Apple schluckt VR-Startup NextVR

Inhaltsverzeichnis

Der kalifornische Soft- und Hardware-Gigant Apple hat in den letzten Jahrzehnten seine Produktpalette immer weiter ausgebaut. Bei diesen Diversifizierungen spielten auch Übernahmen anderer Unternehmen eine wichtige Rolle.

Aktuell setzen die Kalifornier anscheinend verstärkt auf eine neue Karte: die Virtual Reality (kurz: VR). So bestätigte Apple in der letzten Woche, dass es das VR-Streaming-Unternehmen NextVR Inc. aus Newport Beach/Kalifornien übernommen hat.

Über die Hintergründe des Kaufs wollte der Hardware-Riese aus Cupertino nicht viel verraten. Wie so oft antwortete das Unternehmen auf Presseanfragen lediglich mit einer Standardfloskel: „Apple kauft von Zeit zu Zeit kleinere Technologieunternehmen, und wir diskutieren im Allgemeinen nicht über unseren Zweck oder unsere Pläne“.

Auch über den Kaufpreis machte Apple keine Angaben. Gerüchten zu Folge soll Apple etwa 100 Mio. US-Dollar (USD) für die Übernahme von NextVR bezahlt haben.

NextVR ist Streaming-Spezialist

Das VR-Startup aus Newport Beach hat sich auf das VR-Streaming von Sport- und Musikveranstaltungen spezialisiert. Es überträgt Sport- und Musik-Events via Internet-Stream auf Virtual-Reality-Headsets, sodass die Nutzer die Veranstaltungen so wahrnehmen können, als wenn sie live vor Ort wären.

Um das VR-Streaming nutzen zu können, benötigen die Kunden ein VR-Headset, eine Art Brille mit fest integriertem Display oder aber mit eingestecktem Smartphone. Headset-Nutzer können dann die Veranstaltung so verfolgen, als wenn sie selbst im Publikum säßen. Bei einer Kopfbewegung des Users bewegt sich auch das Bild auf dem VR-Display mit und der Benutzer kann so eine Rundum- bzw. 360-Gradbetrachtung der Veranstaltung realisieren.

NextVR ist seit 2014 mit der Entwicklung von Live-Streams in 3D und 360-Grad-Technologie aktiv. Mittels der NextVR-App können derzeit unter anderem Veranstaltungen der amerikanischen National Basketball Association (NBA) oder auch der US-Wrestling-Organisation WWE live beobachtet werden.

NextVR ging Finanzierung aus

NextVR wurde zunächst als Vorzeige-Startup gehandelt und konnte in zwei Finanzierungsrunden zwischen 2014 und 2016 etwa 115 Mio. USD von Investoren einwerben. Allerdings ist die Entwicklung von VR-Streaming-Algorithmen sehr kostenintensiv. Problematisch für NextVR war darüber hinaus auch, dass die Nachfrage nach VR-Streaming-Angeboten deutlich hinter den prognostizierten Erwartungen zurückblieb.

Folglich gingen NextVR zunehmend die für die weitere Entwicklung der VR-Streaming-Technologie notwendigen Mittel aus. Eine dritte Finanzierungsrunde war erfolglos, sodass das Startup Anfang 2019 etwa 50 der rund 130 Mitarbeiter entlassen musste.

Apple sieht Entwicklungspotenzial

Tim Cook, CEO von Apple, ist ein Fan der VR- und der verwandten AR- (Augmented Reality) Technologie. Bereits seit einigen Jahren unterstützen die Mac-Computer die Übertragung virtuelle Bilder bzw. Welten auf VR-Headsets.

In einer Bilanzpressekonferenz äußerte sich Cook Anfang des Jahres sehr positiv über die Virtual Reality: „Ich denke, wenn Sie sich AR heute anschauen, stellen Sie fest, dass es sowohl Verbraucher- als auch Unternehmensanwendungen gibt. Das ist der Grund, warum ich so begeistert darüber bin, denn man hat selten eine neue Technologie, von der sowohl Unternehmen als auch Verbraucher begeistert sind.“

Allerdings kann über die genauen Hintergründe der Übernahme nur spekuliert werden. NextVR verfügt sicherlich über ein Team von Spezialisten in Sachen VR-Programmierung, die für Apple interessant sind. Darüber hinaus könnten aber auch die zahlreichen Patente von NextVR ein Grund für die Übernahme durch Apple gewesen sein.