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Probleme bei Zulieferer Foxconn: Apple vor schnellerem China-Rückzug?

Inhaltsverzeichnis

Seit Langem schaute die Welt mit immer größer werdendem Unverständnis auf China und die dortige Null-Covid-Politik.

China lockert Null-Covid-Strategie

Immer wieder verhängte die Regierung umfassende Lockdowns, zum Teil durften die Menschen wochenlang ihre Wohnungen nicht verlassen. Mitunter wurden sie auch dort festgehalten, wo sie sich gerade befanden – im Kaufhaus etwa oder bei der Arbeit. Unter anderem aus einer Produktionsstätte des Apple-Zulieferers Foxconn wurde vor wenigen Wochen erst berichtet, dass Arbeiter in der Fabrik eingeschlossen und festgehalten würden, mutmaßlich ohne hinreichende Versorgung mit Lebensmitteln oder Medikamenten.

Inzwischen hat sich die Zentralregierung in Peking dazu durchgerungen, zumindest teilweise nachzugeben und die Null-Covid-Strategie zu lockern. Massive Beschränkungen wie etwa im Frühjahr, als der Großraum um die Wirtschaftsmetropole Shanghai inklusive des weltgrößten Containerhafens wochenlang lahmgelegt wurde, dürften damit der Vergangenheit angehören.

Foxconn: Apple-Zulieferer im Ausnahmezustand

Doch Apple spürt die Auswirkungen trotzdem noch: Offenbar dauert es noch bis ins neue Jahr hinein, bis sein Zulieferer Foxconn die Lage in den Griff bekommt und sich die Situation wieder soweit normalisiert, dass die Produktion in vollem Umfang wieder aufgenommen werden kann.

Zahlreiche Arbeiter haben (oder wurden) gekündigt, es kommt zu Personalengpässen und Produktionsausfällen. Ärgerlich für Apple, immerhin gehört sein iPhone zu den äußerst beliebten Geschenken unterm Weihnachtsbaum.

Apple erwägt offenbar beschleunigten Rückzug aus China

Schätzungen zufolge könnten im laufenden Quartal wegen der Probleme in China bis zu 15 Millionen Geräte weniger an die Kunden verteilt werden als zunächst geplant. Modelle der neuesten Generation, also das iPhone 14 Pro und das iPhone 14 Pro Max, haben aktuell Lieferzeiten von mehr als 4 Wochen.

Apple selbst spielt die Probleme herunter. Was man im Weihnachtsquartal nicht verkaufe, verlagere sich dann eben in die Folgequartale, so die offizielle Lesart. Tatsächlich aber dürfte es ordentlich rumoren hinter den Kulissen: Laut Wall Street Journal zieht Apple Konsequenzen aus den jüngsten Lieferproblemen und beschleunigt seine Pläne, Teile der Produktion aus China abzuziehen und etwa nach Vietnam oder Indien zu verlagern.

Analysten schrauben Erwartungen herunter

Der Schritt hat neben dem Unmut der Arbeiter über die Anti-Covid-Maßnahmen womöglich auch politische Beweggründe – denn Foxconn sitzt in Taiwan, das von der zentralchinesischen Regierung als Teil des chinesischen Territoriums angesehen wird, selbst aber seine Unabhängigkeit behauptet. In den vergangenen Monaten war es rund um Taiwan zu Spannungen gekommen zwischen westlichen Politikern, die demonstrativ die dortige Regierung besuchten, und den chinesischen Machthabern, denen diese Besuche bekanntlich weniger gut gefielen.

Tatsächlich befürchten einige Analysten bereits einen Umsatzrückgang für das Weihnachtsquartal wegen der geringeren Fertigungszahlen. Doch niedrige Erwartungen sind leichter zu übertreffen, und so gibt man sich bei Apple dieser Tage betont zuversichtlich.

Anleger sind zuletzt auf Tauchstation gegangen: Auf Wochensicht notiert die Apple Aktie rund 3,5 Prozent tiefer, seit Jahresbeginn türmt sich der Kursverlust auf mehr als 15 Prozent.