Berkshire Hathaway – die teuerste Aktie der Welt

- Die Startphase von Berkshire in den 60er-Jahren
- Einfaches Geschäftsmodell bringt Berkshire Rekordgewinn
- Versicherungen, Blue Chips und unterbewertete Perlen
- 2021: Berkshire-Aktien und Marktkapitalisierung
- Warren Buffet verkauft Apple-Aktien und steigt in Ölkonzern ein
- Kritik: Buffett hält auch Gegenwind aus
Berkshire-Chef und Großaktionär Warren Buffett gründete die US-amerikanische Holdinggesellschaft im Jahr 1955. Zur Berkshire Unternehmensgruppe gehören mittlerweile über 80 Unternehmen. Ich empfehle Ihnen, einen Blick auf die Beteiligungs-Gesellschaft Berkshire Hathaway, die teuerste Aktie der Welt, zu werfen.
Heute stelle ich Ihnen das Unternehmen noch einmal kurz vor.
Die Startphase von Berkshire in den 60er-Jahren
Bevor Warren Buffett Berkshire Hathaway zu der legendären Holding-Gesellschaft machte, die sie heute ist, verwaltete er zwischen den Jahren 1956 und 1969 einen Investmentpool, zu dem Verwandte das Startkapital von 105.000 US-$ beigesteuert hatten.
In dieser Zeit schaffte er es, mit einem überdurchschnittlichen Anlageergebnis das von den Investoren angelegte Kapital zu vervielfachen. Wer von Beginn an dabei war, bekam für 10.000 US-$ Startkapital im Jahr 1969 runde 150.000 US-$ ausbezahlt.
Ende der 1960er-Jahre herrschte eine Stimmung an den Börsen, die Warren Buffett überhaupt nicht gefiel. Er hatte etwas dagegen, dass die Anleger zu sehr auf kurzfristige Kursgewinne und spekulative Investments schauten.
1967 sagte Buffett dazu: „Ich kann mit den herrschenden Bedingungen nichts mehr anfangen.“
Als Konsequenz löste er seinen Investmentpool auf und tauschte das Geld der Investoren in Anteile von Berkshire Hathaway um.
Einfaches Geschäftsmodell bringt Berkshire Rekordgewinn
Ganz nach dem Vorbild Benjamin Grahams, Warren Buffetts Lehrmeister, erwarb Berkshire nicht einfach nur Unternehmensanteile und spekulierte auf deren Wertzuwachs. Vielmehr sah sich Warren Buffett als Unternehmer und kaufte häufig auch 100-prozentige Beteiligungen von Unternehmen.
Berkshire Hathaway selbst war zunächst eine in finanzielle Schwierigkeiten geratene Textilfirma, die 1965 von Buffett übernommen wurde. Er machte aus dem Unternehmen eine Finanzholding. Buffett investierte, wie er selbst sagt, nur in Unternehmen, deren Geschäftsmodell er verstehen konnte.
Der Erfolg von Berkshire Hathaway und gleichzeitig auch Buffets Erfolg führten dazu, dass der Aktienkurs einen unglaublichen Anstieg von 19 auf 135.000 US-$ pro Stück, und damit zur teuersten Aktie der Welt, hinlegen konnte.
Versicherungen, Blue Chips und unterbewertete Perlen
Heute legt Berkshire Hathaway seine Beteiligungen breit diversifiziert an, wobei der Bereich Versicherungen mit etwa 1/3 des Umsatzes am wichtigsten ist. Dabei zählen GEICO (Autoversicherung) und der Rückversicherer General Re zu den wichtigsten Stützen in diesem Segment.
Daneben hält das Unternehmen eine ganze Reihe von Beteiligungen an großen Weltkonzernen wie Coca Cola, Kraft Heint, Procter & Gamble, American Express oder Wal-Mart.
2021: Berkshire-Aktien und Marktkapitalisierung
Mit einem Aktienkurs von rund 437,260 US-Dollar ist die Aktie des Unternehmens Berkshire Hathaway 2021 weiterhin die teuerste Aktie der Welt. Die Berkshire Hathaway A-Aktie (WKN 854075) beläuft sich auf 350.500 € pro Stück. Die B-Aktie (WKN A0YJQ2) beläuft sich auf 235,45 € pro Stück (Stand: 29. Juli 2021).
Die gesamte Marktkapitalisierung von Berkshire Hathaway liegt 2021 bei 642,45 Mrd. US-Dollar. Die Holding beschäftigt neben Warren Buffet und Vizepräsident Charles Munger nur 22 weitere Mitarbeiter. Die Holding überlasst die Führung einzig den internen Führungskräften. Die gesamte Unternehmensgruppe insgesamt 367.000 Mitarbeiter.
Warren Buffet verkauft Apple-Aktien und steigt in Ölkonzern ein
Lange Zeit hielt das Unternehmen über 245 Millionen Apple-Aktien. Anfang 2021 entschied Warren Buffet einen Teil seiner Apple-Aktien zu verkaufen. Mit einem Wert von 120 Milliarden Dollar ist Apple trotzdem Buffets größtes Einzelinvest.
Warren Buffett stieg Anfang 2021im großen Stil beim Telefonanbieter Verizon und dem Ölkonzern Chevron ein. An Verizon hält Buffet einen Anteil von 8,6 Millionen Dollar und an Chevron rund 4,1 Millionen Dollar.
Kritik: Buffett hält auch Gegenwind aus
Warren Buffett ist als Investor allerdings nicht immer frei von Kritik geblieben. Vor allem in Boom-Phasen, wie wir sie z. B. zu Zeiten des Neuen Marktes um die Jahrtausendwende gesehen haben, wurde er von anderen Marktteilnehmern aufgrund seiner „langweiligen“ und konservativen Anlagestrategie als Dinosaurier bezeichnet.
Seinen Aktionären war diese Kritik egal, denn seit über 40 Jahren erwirtschaftet Buffett für sie im Schnitt pro Jahr eine Rendite (gemessen am Buchwert) von knapp 20 %.