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Berkshire-HV war wieder ein voller Erfolg!

Berkshire-HV war wieder ein voller Erfolg!
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In diesem Jahr verzeichnete die Hauptversammlung in Omaha einen neuen Besucherrekord. Mich wundert das nicht. In schwierigen Marktphasen rücken langweilige Value-Investments wieder stärker in den Fokus der Anleger. Wenn nicht jede Trend-Wette an der Börse aufgeht, besinnt man sich auf die wirklich wichtigen Qualitätskriterien.

Voller Demut lauschten deshalb rund 40.000 Aktionäre in der 6-stündigen Frage-Antwort-Runde, was der 92-jährige Buffett und der 99-jährige Munger über die Weltwirtschaft zu sagen haben.

Und an Themen wurde nicht gegeizt: Es ging um eine (mögliche) neue Bankenkrise, künstliche Intelligenz, erneuerbare Energien, die hohe Inflation und die steigenden Zinsen, Investments in Asien und die Chip-Industrie, aber auch um die Versicherungsbranche und die Logistik in den USA und weltweit. Einzig der Krieg in der Ukraine war kein Thema auf der Hauptversammlung, was mich doch etwas überraschte (…in den US-Medien ist der Krieg sehr wohl ein großes Thema).

Berkshire-HV: Bankenkrise als großes Thema

Die erste Frage des Tages betraf direkt eine mögliche Bankenkrise und die Pleite der Silicon Valley Bank (SVB). Buffett stellte klar, dass die Rettung der Bank unausweichlich war. Alles andere sei nicht seriös und habe nicht absehbare, gar katastrophale Folgen. Genau deswegen arbeiten Regierungen und Zentralbanken Hand in Hand, um ein solches Szenario sofort im Keim zu ersticken.

In diesem Punkt habe man aus der letzten Finanzkrise gelernt, auch wenn die Regulierung immer noch falsche Anreize zulasse. Berkshire halte an seinen Banken fest und werde auch weiter in welche investieren. Allein für diese Einschätzung hat sich die lange Reise nach Omaha gelohnt! Das Banken-Thema vertieften wir im Laufe der Hauptversammlung mit weiteren Anekdoten von Buffett und Munger.

Buffett: KI wird die Welt verändern

Ein wirklicher Gänsehautmoment war für mich aber der Vergleich von Buffett zur künstlichen Intelligenz: Künstliche Intelligenz wäre nicht mehr aufzuhalten und würde die heutige Welt so richtungsweisend verändern wie die Erfindung der Atombombe. Deutliche kann man es nicht sagen! Doch Munger warnte, dass bei jeder neuen Entwicklung viel Lug und Betrug dabei sei. Als Value-Investoren dürfen wir uns nicht von wilden Versprechungen leiten lassen, sondern müssen die harten Fakten im Blick behalten.

Was für mich bei Buffett der Atombomben-Vergleich war, ist bei Munger die Beschreibung der Handelspolitik zwischen den USA und China der Fall gewesen. Munger brachte es mit nur 3 Worten auf den Punkt: „stupid, stupid, stupid“. Und meint damit beide Seiten. Nur wegen solcher Politik bleiben hervorragende Investitionschancen, wie zum Beispiel in TSMC, verwehrt.

Der nächste Themenschwerpunkt war die Energieversorgung. Berkshire setzt gezielt auf Rohöl und hatte im Jahr 2022 seine Beteiligungen im Ölsektor, hier vor allem sein Investment in Occidental Petroleum, ausgebaut. Eine vollständige Kontrolle über Occidental schloss Buffett am Samstag aber aus. Dennoch liebe er es, an diesem Unternehmen beteiligt zu sein. Zu erneuerbaren Energien gaben sich Buffett und auch Munger verhalten kritisch. Die energetische Transformation sei richtig, berge aber hohe Risiken und koste viel. Für Investoren sei das (heute eher noch) ein schwieriges Umfeld.

Wenig überraschend war Buffetts Begeisterung für japanische Unternehmen. Auch in unserem Ranking stehen viele japanische Unternehmen überdurchschnittlich weit oben im Ranking. Die Unternehmensbewertungen sind in den weltweiten Vergleichen günstig: Hier erhält man noch viel (Unternehmens-)Qualität für wenig Geld. Berkshire baute in den letzten Jahren seine Investitionen in japanische Mischkonzerne aus und deutete weitere Investments an. Wir werden an unsere Linie festhalten und gezielt japanische Werte ins Visier nehmen!