Berkshire Hathaway-Aktie

Alles zur Berkshire Hathaway Aktie bei GeVestor | Aktuelle Aktienkurse und News zum Unternehmen | WKN A0YJQ2 | ISIN US0846707026 | Symbol BRK.B
5 min | Stand 15.12.2021
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Inhaltsverzeichnis

Berkshire Hathaway-Aktie: Kurzportrait

Branche: Holdinggesellschaft

Gründung: 1955

Sitz: Omaha, Nebraska, USA

Rechtsform: Incorporated

WKN: A0YJQ2

ISIN: US0846707026

Symbol: BRK.B

Berkshire Hathaway-Aktie: Aktueller Kursverlauf

Unternehmensprofil

Berkshire Hathaway ist eine in Omaha ansässige Holding, die in erster Linie für ihre Börsenaktivitäten als Beteiligungsgesellschaft bekannt ist. Darüber hinaus zählen weitere Unternehmen, unter anderem aus den Bereichen Versicherungs- und Finanzdienstleistungen, Infrastruktur und Einzelhandel, zu dem Konglomerat. Insgesamt umfasst die Holding mehr als 80 Einzelfirmen, wobei das Geschäft mit Erst- und Rückversicherung als das umsatz- und gewinnstärkste Segment gilt.

Die Holding selbst zählt gerade einmal 25 Mitarbeiter, in den Tochterunternehmen sind jedoch weltweit mehr als 360.000 Menschen beschäftigt. 2019 erwirtschaftete Berkshire Hathaway einen Jahresumsatz von knapp 245,5 Milliarden US-Dollar und erzielte knapp 30 Milliarden US-Dollar Gewinn.

Buffett ist Berkshire – Berkshire ist Buffett

Eng verknüpft ist die Beteiligungsgesellschaft mit ihrem CEO Warren Buffett, der die einstige Textilfirma in den 1960er Jahren übernahm und das Geschäftsmodell komplett umwandelte. Über Firmenübernahmen und Minderheitsbeteiligungen in textilfremden Branchen baute Buffett nach und nach das heutige Imperium auf.

Inzwischen zählt Berkshire Hathaway zu den 20 größten Unternehmen der USA, Warren Buffett zu den 10 reichsten Menschen der Welt und die noch nie in ihrer Geschichte gesplittete A-Aktie der Beteiligungsgesellschaft ist die teuerste auf dem gesamten Globus: Sie kostete Anfang 2021 stolze 350.000 US-Dollar.

Am Parkett gehandelt wird meist die B-Aktie, die sich im Bereich um 230 Euro (Stand: August 2021) in deutlich erschwinglicheren Sphären bewegt. Die Marktkapitalisierung von Berkshire Hathaway beläuft sich auf mehr als 530 Milliarden US-Dollar. Als eines von sehr wenigen Unternehmen weltweit kann Berkshire Hathaway zudem von sich behaupten, das bestmögliche Rating (AAA) zu halten. Es gilt somit als unzweifelhaft solvent.

„Freundlicher Investor“: Anteilseigner namhafter Großkonzerne

Die Investmentgesellschaft hält Minderheitsanteile an zahlreichen großen US-Firmen und bekannten Marken, darunter der Nahrungsmittelhersteller Kraft Heinz, der Getränkegigant Coca-Cola, der Technologiekonzern IBM oder der Zahlungsdienstleister American Express. Im Gegensatz zu vielen anderen institutionellen Investoren hält sich Berkshire Hathaway aus dem operativen Geschäft der teilweise oder vollständig zugekauften Firmen konsequent heraus. Lediglich die erwirtschafteten Gewinnanteile nutzt die Holding für weitere Investments.

Daher genießt die Beteiligungsgesellschaft den seltenen Ruf als „freundlicher Investor“. Mehr noch: Ein Investment von Berkshire Hathaway gilt in Finanzkreisen geradezu als Gütesiegel. Wenn Warren Buffett, der wegen seines Investmentgeschicks in den Medien häufig auch als „das Orakel von Omaha“ tituliert wird, einer Aktie steigende Kurse zutraut und zuschlägt, ist das schon fast eine sich selbst erfüllende Prophezeiung: Allein der Einstieg von Buffetts Berkshire Hathaway lässt die Aktie in den Augen anderer Anleger häufig attraktiver erscheinen und in der Folge im Kurs steigen. Für die jeweiligen Firmen bedeutet der Einstieg von Berkshire Hathaway somit oftmals eine doppelte Finanzspritze bei gleichzeitig bleibender geschäftlicher Souveränität.

Das goldene Händchen Warren Buffetts bei seinen Investitionsentscheidungen zahlt sich nicht nur für die Firmen aus, an denen sich Berkshire Hathaway beteiligt. Auch die Holding selbst ist bei Anlegern äußerst beliebt. Die jährliche Hauptversammlung in Omaha, bei der Buffett üblicherweise auch persönlich zu den Aktionären spricht, gilt in der Finanzwelt als großes Happening.

Personal

Berkshire Hathaway beschäftigt auf der übergeordneten Ebene der Holding lediglich 25 Mitarbeiter. In den über 80 Unternehmen, die inzwischen zum Imperium gehören, sind weltweit mehr als 360.000 Beschäftigte tätig.

CEO Warren Buffett

Inhaber und CEO von Berkshire Hathaway ist seit den 1960er Jahren durchgehend Warren Buffett. Sein Name und seine Person sind eng verknüpft mit der Beteiligungsgesellschaft, sein Investitionsgeschick gilt als legendär. Privatanleger wie auch Börsenprofis hängen immer wieder fasziniert an seinen Lippen, wenn „das Orakel von Omaha“ zur jährlichen Hauptversammlung ins Stadion lädt.

Warren Buffett zählt zu den reichsten Menschen der Welt, gilt jedoch als bodenständig und hat gemeinsam mit Bill Gates die Initiative „The Giving Pledge“ gestartet. Hier sammeln sich Milliardäre, die sich verpflichtet haben, mindestens die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden. Buffett selbst geht noch deutlich weiter und stellt 99 Prozent seines Vermögens zur Verfügung. Er selbst lebt nach wie vor in dem Haus in Omaha, das er in den 1950er Jahren für sich und seine Familie erworben hat.

Geschäftssinn schon in früher Kindheit

Sein Börsentalent wurde Warren Buffett in die Wiege gelegt. Bereits sein Vater war als Broker aktiv, bevor er in den US-Kongress gewählt wurde. Warren Buffett selbst beschäftigte sich bereits seit seiner Kindheit mit Zahlen, verdiente früh eigenes Geld dazu, indem er sich Geschäftskonzepte ausdachte und erwarb bereits im zarten Alter von gerade einmal 11 Jahren erste Aktien.

Nach dem College erwarb er Hochschulabschlüsse in den Bereichen Business Administration und Wirtschaftswissenschaften. Dabei studierte er unter anderem bei Benjamin Graham, dem die Entwicklung von Fundamentalanalyse und Value Investing zugeschrieben wird.

1956 gründete Buffett im Alter von 25 Jahren seine erste Kommanditgesellschaft in Omaha. Seine erste Million hatte Warren Buffett im Jahr 1962 beisammen. Im selben Jahr stieg er bei Berkshire Hathaway ein – die Aktie war zu jenem Zeitpunkt für 7,60 US-Dollar zu haben.

Seither sind die Namen Buffett und Berkshire eng miteinander verknüpft. Buffett wandelte das einstige Textilunternehmen um zu einer erfolgreichen Holding mit Schwerpunkten im Versicherungs- und Investmentgeschäft. Seit den 1980er Jahren sorgen Investmententscheidungen von Warren Buffett für seine Berkshire Hathaway immer wieder für Aufsehen, wenn er größere Anteile an bekannten Konzernen wie Coca-Cola oder Gillette erwirbt.

Warren Buffett ist in zweiter Ehe verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.

Geschichte des Unternehmens

Hervorgegangen ist Berkshire Hathaway durch den Zusammenschluss der beiden Textilfirmen Berkshire Fine Spinning und Hathaway Manufacturing im Jahr 1955. Bereits 1962 stieg Warren Buffett, der 1956 eine Investmentfirma gegründet hatte, in das Unternehmen ein und erwarb zunächst Anteile, ehe er Berkshire Hathaway 1965 schließlich komplett übernahm.

Buffett entließ den bisherigen Geschäftsführer Seabury Stanton und setzte sich selbst an die Spitze des Unternehmens, das jedoch mit starker Konkurrenz zu kämpfen hatte und wirtschaftlich nicht gerade florierte.

Umbau zum Versicherer

Buffett zog daraus Konsequenzen. Er entschied, sich sukzessive aus dem Textilgeschäft zurückzuziehen und Berkshire Hathaway grundlegend neu aufzustellen. Buffett investierte das vorhandene Restkapital in Übernahmen aus anderen Branchen. So schluckte Berkshire Hathaway zunächst 1967 den Versicherer National Indemnity sowie 1969 die Bank Illinois National.

Insbesondere das Erst- und Rückversicherungsgeschäft wurde in den folgenden Jahrzehnten zum größten Gewinnbringer des Konglomerats, der Bereich erwirtschaftete zeitweise rund zwei Drittel des Gesamtumsatzes von Berkshire Hathaway. Das Versicherungsgeschäft liefert durch die im Voraus gezahlten Prämien, die jedoch nur im späteren Schadensfall wieder ausgezahlt werden müssen, liquide Spielräume für neue Investitionen. Auf diese Weise baute Warren Buffett nach und nach das Investmentimperium aus, für das der Name Berkshire Hathaway heute steht.

Rückzug aus dem Textilgeschäft

Minderheitsbeteiligungen an namhaften Großkonzernen zählen seither zum gewinnbringenden Geschäftskonzept der Holding, während man sich aus der Textilbranche 1985 endgültig verabschiedete.

Obwohl Berkshire Hathaway seit den 1960er Jahren keine Dividende mehr ausgezahlt hat, ist die Aktie der Holding bei Anlegern nach wie vor beliebt, was allerdings auch eng verknüpft ist mit der Person Warren Buffetts, der in der Finanzwelt längst als lebende Investmentlegende gilt.