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Beyond Meat: Aktie des Fleischersatzherstellers sendet nach langer Durststrecke wieder Lebenszeichen

Beyond Meat: Aktie des Fleischersatzherstellers sendet nach langer Durststrecke wieder Lebenszeichen
Steve Heap / shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Obwohl die Aktie des Fleischersatzherstellers Beyond Meat noch nicht einmal ein Jahr an der Börse notiert ist (Börsengang im Mai 2019), haben die Papiere bereits eine beeindruckende Entwicklung hinter sich. Wer bei der Zeichnung bei 25 Dollar zum Zug kam, konnte sich freuen. Immerhin explodierte die Aktie regelrecht und schoss in weniger als drei Monaten bis auf 235 Dollar in die Höhe. Zu Hochzeiten kam die Firma damit auf einen Börsenwert von über 14 Milliarden Dollar.

Doch es kam, wie es kommen musste. Mit Vorlage der ersten Quartalszahlen und aufkommender Konkurrenz wich die Luft aus der Aktie und die Anleger traten den geordneten Rückzug an. Bis Ende des Jahres purzelten die Papiere bis auf 73 Dollar in den Keller.

Doch komplett abschreiben sollten Investoren den veganen Burger-Hersteller offenbar noch nicht. Zum Wochenbeginn kletterte die Aktie deutlich nach oben und notiert momentan wieder bei 83 Dollar.

Beyond Meat im Portrait

Falls Sie Beyond Meat noch nicht kennen sollten: Das Konzept der US-Firma ist keinesfalls bahnbrechend neu, dennoch rissen sich die Anleger beim Börsengang um die Papiere des Spezialisten für Burgerfrikadellen. Das 2009 gegründete Unternehmen Beyond Meat stellt Fleischersatz für Burger und Tacos her – vornehmlich auf Basis von Erbsenproteinen. Bislang setzt Beyond Meat primär auf Ersatz von Rind- und Schweinefleisch. 2020 will das Unternehmen auch zunehmend veganes Hähnchenfleisch anbieten.

Gemischt mit dem Saft aus roter Bete kommt der Burger zumindest optisch dem Originalprodukt schon ziemlich nahe. Seit 2013 sind die Produkte von Beyond Meat in den USA erhältlich. Mittlerweile können Sie die Burgeralternative aber auch in Deutschland kaufen.

Geschicktes Marketing und illustrer Gesellschafterkreis

Dabei hat sich das Unternehmen mit seiner Marketingstrategie offensiv positioniert. Das Marketing der Firma ist auf den heutigen Zeitgeist angepasst. „Wir umgehen das Tier, den größten Flaschenhals der Landwirtschaft“, so der Firmenboss Ethan Brown. Mit seinen Produkten will der Konzern nicht nur sich selbst, sondern auch der menschlichen Gesundheit helfen, zugleich Ressourcen schonen und den Klimawandel ausbremsen.

Zudem punktet der US-Konzern medial auch mit seinem Anlegerkreis. Zu den Investoren unter anderem Bill Gates, Hollywoodstar Leonardo DiCaprio und die bekennende Veganerin und Schauspielerin Jessica Chastain. Bei ihrem Investment dürften vor allem ethische Aspekte eine Rolle gespielt haben.

Gigantisches Marktpotenzial

Dabei überschlagen sich die Analysten mit ihren Prognosen zu einem möglichen Marktvolumen. So prognostizierte das Finanzunternehmen Barclays, dass der Umsatz mit Fleischersatzprodukten im Laufe des nächsten Jahrzehnts 140 Milliarden US-Dollar umsetzen werde. Die US-Bank Jefferies taxierte den möglichen Jahresumsatz bis 2040 auf dem Fleischersatzmarkt sogar auf beachtliche 240 Milliarden Dollar.

Hohe Zuwachsraten aber von kleiner Basis aus

Langfristig gilt das Marktpotenzial also als beeindruckend groß. Die Umsätze von Beyond Meat sind trotz der hohen Wachstumsraten noch überschaubar. Von 2016 bis 2018 kletterten die Umsätze von 16,2 auf 87,9 Millionen Dollar. In 2019 sollen hingegen laut Analystenschätzungen 281 Millionen Dollar an Umsatz durch die Bücher gehen. Bis 2021 soll die 700 Millionen Dollar-Marke beim Umsatz geknackt werden.

Im letzten Berichtsquartal, das am 30. September endete, hat Beyon Meat erstmals den Sprung in die Gewinnzone erreicht und bei 59,2 Millionen Dollar Umsatz einen Profit von 4,1 Millionen Dollar einstreichen können.

Konkurrenz schläft nicht

Der Erfolg und der riesige Zielmarkt haben dafür gesorgt, dass sich die Konkurrenzsituation zuletzt deutlich verschärft hat. Nicht nur Start Ups wie Wonderburger und Next Level Burger mischen in dem Markt mit. Beyond Meat muss sich auch mit Branchengrößen wie Tyson Foods, Morningstarfarms (Kellogg), Conagra und Nestlé messen, die in den Markt eingetreten sind.

Zudem könnte noch in diesem Jahr der Börsengang von Impossible Foods anstehen. Anfang Dezember hatte die Nachrichtenagentur Reuters über einen möglichen IPO sowie eine neue Finanzierungsrunde berichtet, mit der Impossible Foods zwischen 300 und 400 Millionen Dollar für weiteres Wachstum einsammeln könnte. Solle diese erfolgreich sein, könnte die Bewertung des Unternehmens laut Medienberichten auf drei bis fünf Milliarden Dollar ansteigen. Mit Kunden wie Burger King ist Impossible Foods auf jeden Fall nicht zu unterschätzen.

Fazit: Der Markt für Fleischersatzprodukte dürfte sich in den kommenden Jahren vervielfachen. Dennoch sollten Anleger die Bewertung der Aktien nicht aus dem Auge verlieren. Beyond Meat handelt immer noch mit dem 20-Fachen Jahresumsatz. Investoren sollten sich daher weiterhin auf hohe Schwankungen einstellen.