Biogen Idec und Lonza glänzen mit ihrer Produktpipeline

Das Wachstum von Biogen Idec nahm weiter Fahrt auf.
Im 2. Quartal stieg der Umsatz um 9%. Wachstumstreiber war Spinraza zur Behandlung von genetisch bedingtem Muskelschwund (spinale Muskelatrophie) bei Kindern. Als erstes zugelassenes Medikament zur Behandlung dieser bei Kleinkindern zumeist tödlichen Erkrankung hat das Mittel ein Alleinstellungsmerkmal. Mit einem Quartalsumsatz von 423 Mio. $ gelang es Spinraza, bereits 2 Jahre nach der Marktzulassung einen Jahresumsatz von über 1 Mrd. $ zu erwirtschaften.
Damit hat Biogen neben den Multiple-Sklerose-Mitteln (MS) Tysabri, Avonex und Tecfidera sowie dem Krebsmittel Rituxan einen fünften Blockbuster in der Produkt-Pipeline und kann die Abhängigkeit vom schwächelnden MS-Markt reduzieren.
Der Quartalsumsatz von Spinraza hat sich auf Jahressicht mehr als verdoppelt
Auch gegenüber dem 1. Quartal zeigte sich ein deutliches Plus, was auf eine Fortsetzung des Wachstums hindeutet. Dabei profitiert Biogen auch von dem Umstand, dass Spinraza zunehmend bei älteren Patienten eingesetzt wird. Die Gewinnentwicklung lag zuletzt über den Erwartungen. Das operative Ergebnis wurde im 2. Quartal um 12% gesteigert. Unter dem Strich verdiente Biogen trotz Einmalaufwendungen 867 Mio. $.
Aktuell befinden sich zwei aussichtsreiche Alzheimer-Präparate in der Forschungs-Pipeline. Zudem wurden die Forschungsarbeiten durch Übernahmen gestärkt. Darunter befindet sich unter anderem ein Mittel, das zur Behandlung von Schlaganfällen getestet wird.
Unternehmensporträt
Biogen Idec ist im November 2003 aus der Fusion von Biogen und Idec Pharmaceuticals entstanden. Der Konzern entwickelt, produziert und vermarktet biotechnisch hergestellte pharmazeutische Produkte mit Fokus auf Krebsmedikamente und die Behandlung von Immunkrankheiten. Wichtigste Produkte sind Avonex und Tecfidera gegen Multiple Sklerose und Rituxan gegen Krebs.
Lonza blickt auf ein hervorragendes 1. Halbjahr zurück und konnte das Wachstum noch einmal beschleunigen
Getrieben von einer hohen Nachfrage im Pharma- und Biotech-Sektor und der Vollkonsolidierung von Capsugel kletterte der Umsatz um 33,3% auf 3,1 Mrd. SFr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte um 41,8% auf 519 Mio. SFr zu. Als Folge verbesserte sich die EBIT-Marge um 1 Prozentpunkt auf 16,9%. Unterm Strich schoss der Gewinn um 77,5% auf 403 Mio. SFr in die Höhe. Diese deutliche Steigerung liegt vor allem an einem besseren Finanzergebnis und einer niedrigeren Steuerquote.
Um auch zukünftig auf dem Wachstumspfad zu bleiben, weitete Lonza die Partnerschaft mit Azelis Americas aus. Seit Juli vertreibt Lonza seine Pharma-Produkte mit Azelis als Vertriebspartner in 10 US-Staaten und Teilen Kanadas. Es ist geplant, den Vertrieb Schritt für Schritt auf die restlichen US-Staaten und Mexiko auszuweiten. Währenddessen läuft die Integration von Capsugel auf Hochtouren.
Mit Lonzas Capsugel Vcaps Gen C wurde ein Meilenstein erreicht
Lonza brachte das erste gemeinsame Produkt seit der Übernahme im Sommer 2017 auf den Markt. Parallel zur Capsugel-Integration investiert das Management weiterhin kräftig in Kapazitätsausweitungen. Am Standort Portsmouth in den USA wurde ein weiterer 6.000 Liter Bioreaktor errichtet, um der hohen Nachfrage zu entsprechen. Die Inbetriebnahme soll noch 2018 erfolgen.
Lonza bestätigte die mittelfristigen Ziele. Bis 2022 rechnet das Management mit einem Umsatz von 7,5 Mrd. SFr bei einer operativen Marge von 30%.
Unternehmensporträt
Lonza ist einer der weltweit führenden Zulieferer für die Pharma-, Gesundheits- und Life-Science-Industrie. In der Produktion und Prozessbegleitung von pharmazeutischen Wirkstoffen im chemischen und biotechnologischen Bereich ist Lonza Weltmarktführer.