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Biogen vor dem Durchbruch im Kampf gegen Alzheimer

Biogen vor dem Durchbruch im Kampf gegen Alzheimer
tom - Adobe Stock
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Die Meldung war ein Paukenschlag und zauberte den Biogen-Anlegern ein fettes Grinsen ins Gesicht. Positive Studiendaten des US-Pharmaherstellers und seine Partners Eisai könnten den Durchbruch im Kampf gegen Alzheimer bringen. Das wäre vor allem auch für die Betroffenen und deren Angehörige ein absoluter Segen. Denn die Krankheit betrifft immer mehr Menschen. Eine wirksame Behandlung für die Alzheimer-Krankheit ist seit langem der heilige Gral für Pharmaunternehmen.

Kein Wunder also, dass die Anleger euphorisch reagieren und die Biogen-Aktie Mittwoch um 40% nach oben schnellte. Damit legte der Konzern 11 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung zu. Auch wenn noch weitere Daten ausstehen, die Anleger gehen schon jetzt davon aus, dass Biogen einen neuen Milliardenmarkt erobern wird.

Pharmaunternehmen mit langer Tradition

Bevor wir auf die aktuellen Studiendaten kommen, möchte ich Ihnen das US-Unternehmen gerne noch einmal näher vorstellen: Biogen erforscht, entwickelt, produziert und verkauft weltweit Produkte zur Behandlung neurologischer und neurodegenerativer Erkrankungen. Dazu zählen insbesondere Multiple Sklerose, chronisch lymphatische Leukämie, rheumatoide Arthritis, Entzündungen des Nervensystems, Alzheimer, Demenz, neuromuskuläre Störungen, Augenkrankheiten, neurokognitive Störungen und Schmerzen.

Zudem entwickelt der Konzern Biosimilars, also Biopharmazeutika für bereits bestehenden Produkte, deren Patentschutz abgelaufen ist. Biogen besitzt in Summe eine breite Produktpalette. Das Unternehmen wurde bereits 1978 gegründet und hält seinen Sitz in Cambridge, Massachusetts.

Studie liefert statisch signifikante positive Ergebnisse

Ein wichtiges Zukunftsfeld von Biogen ist die Entwicklung von Medikamenten gegen Alzheimer und genau hier konnte der Konzern mit seinem japanischen Partner Eisai punkten. Studiendaten zufolge könnte das noch nicht zugelassene Präparat Lecanemab das Fortschreiten der Erkrankung abbremsen. In einer groß angelegten Phase-3-Studie mit 1.800 Teilnehmern konnten statistisch signifikante Resultate erzielt werden. Das Präparat reduzierte den geistigen Abbau der Alzheimer-Patienten mit einer noch milden Erkrankung um 27%.

Forschung bislang erfolglos

Sollten sich die Anfangsergebnisse bestätigen, könnte damit eine Trendwende eingeleitet werden. Jahrzehntelange verlief die Suche nach einem Heilmittel erfolglos. Eine 2014 in der Fachzeitschrift Alzheimer’s Research and Therapy veröffentlichte Studie zeigte, dass 99,6 % der zwischen 2002 und 2012 getesteten Medikamente den Patienten nicht helfen konnten, und auch im darauffolgenden Jahrzehnt war dies nicht anders.

Selbst Aduhelm, ein von Eisai und Biogen entwickeltes und im vergangenen Jahr zugelassenes Medikament, war eine kommerzielle Enttäuschung, da die US-Regierung die Kostenübernahme strikt begrenzte, da es kaum Beweise für den tatsächlichen Nutzen des Medikaments für die Patienten gab.

Medikament im beschleunigten Zulassungsverfahren

Eisai plant, auf der Grundlage der Studie die Zulassung durch die US-Arzneimittelbehörde FDA zu beantragen, und eine Entscheidung könnte im Januar im Rahmen des beschleunigten Zulassungsverfahrens fallen. Sollte die Zulassung erfolgen, dann eröffnet sich für die beiden Konzern ein gigantischer Wachstumsmarkt. Weltweit leiden nahezu 50 Millionen Menschen an einer Demenz und jährlich werden zehn Millionen neue Erkrankungen diagnostiziert. 2030 werden es voraussichtlich 82 Millionen sein und 2050 schon 152 Millionen.