Coca-Cola übernimmt Energydrink-Produzenten BodyArmor
Kurz vor dem Wochenende hatte die gut informierte US-Nachrichtenagentur Blomberg bereits die Übernahme-Gerüchteküche angeheizt und am vergangenen Montag wurde es bestätigt: Der Getränkegigant Coca-Cola Co. gab auf Allerheiligen bekannt, dass er den Energydrink-Produzenten BodyArmor vollständig übernommen hat.
Stolze 5,6 Mrd. US-Dollar (USD – etwa 4,8 Mrd. Euro) in bar musste der Softdrink-Gigant aus Atlanta für den erst 2011 gegründeten Newcomer aus New York auf den Tisch blättern.
Coca-Cola ist bereits seit 2018 beteiligt
Bereits im Sommer 2018 hatte Coca-Cola 15% der BodyArmor-Anteile für eine nicht bekannte Summe gekauft. Die restlichen 85% des nicht börsennotierten Unternehmens erwarb Coca-Cola jetzt vom Mitbegründer und Vorsitzenden Mike Repole und weiteren Investoren.
Darunter befindet sich auch die Witwe des legendären NBA Basketballstars Kobe Bryant, der bereits in 2013 rund 6 Mio. USD in den Sportgetränkehersteller investierte und im Januar 2020 bei einem tragischen Helikopterabsturz ums Leben kam.
BodyArmor ist Nummer 2 unter den Energydrink-Produzenten
Unterstützt durch den frühen Einstieg von Kobe Bryant und weiteren Sportlern legte die im New Yorker Stadtteil Queens beheimatete BodyArmor als Newcomer im Sportgetränkemarkt einen rasanten Aufstieg hin.
Nach nur 10 Jahren ist BodyArmor mit einem Jahresumsatz von mehr als 1,4 Mrd. USD zur Nummer 2 unter den Energydrink-Produzenten aufgestiegen. Damit liegen die New Yorker aber noch weit hinter dem Marktführer Gatorade, einem Tochterunternehmen des Cola-Mitbewerbers Pepsi-Cola.
Gatorade ist laut Untersuchungen des Marktforschungsinstituts Euromonitor mit einem Marktanteil von 68% der unangetastete Marktführer auf dem Energydrink-Markt. Coca-Cola kommt mit seinen eigenen Energydrinks (z.B. Powerade) und der jetzt übernommenen BodyArmors Superdrink-Sparte nur auf einen Marktanteil von etwa 23%.
Übernahme war absehbar
Coca-Cola hatte bereits im Februar 2021 angekündigt, dass es die restlichen Anteile von BodyArmor übernehmen wolle. Kein Wunder, denn schließlich ist der Markt für Sportgetränke in den letzten Jahren stark gewachsen. So konnte auch BodyArmor beim Einzelhandelsumsatz in diesem Jahr um gute 50% zulegen.
Die Sportgetränke von BodyArmor werden bereits seit in 2018, dem Einstieg des Getränkeriesen aus Atlanta, über das Coca-Cola-Abfüllsystem sehr erfolgreich in den USA vertrieben, wie Alfredo Rivera, Präsident der operativen Einheit Nordamerika der Coca-Cola Company betont:
„BodyArmor war in den letzten drei Jahren eine großartige Ergänzung des Systems, und das Unternehmen hat kontinuierliche Innovationen im Bereich der Trink-, Gesundheits- und Wellnessprodukte vorangetrieben.“
Größter Einzeldeal von Coca-Cola überhaupt
Die Übernahme von BodyArmor ist der größte Deal, den Coca-Cola in seiner langen Unternehmensgeschichte getätigt hat. Die bisherige Nummer 1 unter den Zukäufen des führenden Getränkeherstellers war die Übernahme der britischen Kaffeekette Costa für knapp 4,4 Mrd. Euro, die Anfang 2019 abgeschlossen wurde.
Auch wenn der jetzt bekannt gegebene Deal die größte Übernahme in der langen Geschichte des Getränkeriesen war, konnte er die Investoren nicht großartig überraschen. So legte der Kurs der Coca-Cola-Aktie an der New Yorker Börse im Vergleich zum Vortag nur um magere 0,5% zu.
Wie es weitergeht
BodyArmor wird zukünftig als separater Geschäftsbereich innerhalb der Nordamerika-Einheit von Coca-Cola geführt. Auch seinen Sitz wird das Unternehmen weiterhin in New York haben.
Die Führungsriege von BodyArmor, darunter auch Mitbegründer und Vorsitzende Mike Repole und Präsident Brent Hastie, werden m Rahmen eines separaten Beratungs- und Übergangsdienstleistungsvertrags die Entwicklung von BodyArmor weiter vorantreiben. Coca-Cola machte keine Angaben darüber, wann die Übernahme abgeschlossen sein wird.