CrowdStrike: KI-Aktie mit zweistelligem Kursgewinn nach starken Quartalszahlen

Gemeinhin gelten Aktien von Hochtechnologieaktien als riskanter, in der Corona-Krise haben sich die Papiere aber deutlich besser gehalten als der breite Aktienmarkt. Vor allem Cloud- und KI-Aktien erholten sich im Anschluss an die Panikverkäufe im März wesentlich schneller und rasanter als viele Marktteilnehmer erwartet hatten. So auch die Papiere des schnell wachsenden Cybersecurity-Unternehmens CrowdStrike.
Seit dem 16. März schoss die Aktie um beinahe 400% von 33 Dollar bis auf zuletzt 164 Dollar in die Höhe. Anleger, die seit dem Jahresbeginn die Füße stillgehalten haben und den zwischenzeitlichen Rücksetzer ausgesessen haben, können sich damit freuen. Seit dem Jahreswechsel liegt das Kursplus bei annähernd 230%.
CrowdStrike trifft den Nerv der Zeit
Dabei hat die jüngste rasante Kursrally auch einen Grund. Das Geschäftsmodell des US-Konzerns gilt unter Experten nämlich als hochspannend. Das Unternehmen wurde 2011 vom heutigen CEO George Kurtz mitbegründet. Davor war er Chief Technology Officer bei McAfee, einem der führenden Antiviren-Konzerne weltweit.
CrowdStrike verlagerte den Fokus von Anti-Malware- und Antiviren-Produkten (McAfees Ansatz zur Cybersicherheit) auf die Identifizierung der Techniken, die von Hackern verwendet werden, um eingehende Bedrohungen zu erkennen. CrowdStrike nutzt maschinelles Lernen, eine Form der künstlichen Intelligenz, um Schadsoftware auf Laptops, Mobiltelefonen und anderen Geräten zu erkennen, die auf Unternehmensnetzwerke zugreifen.
Sicherheit für Firmen im Abo-Modell
Die Produkte von CrowdStrike werden nicht zum Kauf angeboten, sondern sind ausschließlich als „platform as a service“ zu beziehen. Dabei handelt es sich um einen Teil des Cloud-Computings, bei dem die Plattform und die IT-Infrastruktur bei einem externen IT-Dienstleister betrieben und vom Kunden als Dienstleistung genutzt werden. Der Kunde bezahlt eine monatliche Gebühr und kann das Produkt solange nutzen, wie er es bezahlt. Sobald er das Abo einstellt, wird ihm entweder der Zugang zum Produkt, oder aber auch die Updates und der Support gesperrt.
Das Abo-Modell sorgt bei CrowdStrike dafür, dass die Umsätze stetig fließen und deutlich besser planbar sind. Inzwischen sind 91,8% der Umsätze wiederkehrender Natur. Auch die Kundenbasis ist absolut beeindruckend. 49 der Fortune 100 Unternehmen, 40 der Global 100 Firmen und 11 der 20 größten Banken nutzen die Software von CrowdStrike.
Netzwerkeffekt macht sich bezahlt
Besonders erfreulich: Die Kunden buchen immer mehr Sicherheitsmodule des Konzerns hinzu. Alleine im dritten Quartal wuchs die Anzahl der Kunden, die mindestens 4 Module abonnieren, um beeindruckende 61%. Insgesamt zählt das Kundenportfolio mittlerweile 8.416 zahlende Nutzer. Alleine im abgelaufenen Quartal kamen netto 1.186 neue Kunden hinzu. Da Unternehmen immer mehr Module einsetzen, wird die Software von CrowdStrike immer stärker in ihren Alltag integriert. Damit sinkt die Wechselbereitschaft rapide und ein mächtiger Burggraben gegenüber Wettbewerbern entsteht.
Zudem wird die Software durch jeden Kunden besser. Auf Grund der Künstlichen Intelligenz und selbstlernenden Systeme gewinnt die Software mit jedem Kunden und steigendem Datenvolumen an Kraft. Im Umkehrschluss steigt damit wiederum die Attraktivität für Neukunden.
Hohe Wachstumsraten im dritten Quartal
Mit seiner Positionierung hat CrowdStrike in den letzten Jahren beachtliche Wachstumsraten erzielt. Innerhalb der letzten vier Jahre kletterten die Umsätze von 52,7 auf 481 Millionen Dollar.
Auch im dritten Quartal hielt die hohe Wachstumsdynamik unverändert an: Der Umsatz kletterte um 86% auf 232,5 Millionen Dollar in die Höhe. Der jährliche wiederkehrende Umsatz erhöhte sich gleichzeitig um 81% auf inzwischen 907,4 Millionen Dollar. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 8 Cent pro Aktie hängen. Für Sie zum Vergleich: Im vergleichbaren Vorjahresquartal verharrte CrowdStrike noch in der Verlustzone (-7 Cent je Aktie).
Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet der Sicherheitsspezialist bei einem Umsatz von 855 bis 860 Millionen Dollar einen Gewinn von 21 bis 22 Cent pro Aktie.