CrowdStrike: Cybersecurity-Spezialist wächst und übertrifft Erwartungen

Starke Nerven brauchen Anleger momentan bei der Aktie des Cybersecurity-Spezialisten CrowdStrike. Seit dem Allzeithoch von über 280 Dollar im November letzten Jahres haben die Papiere deutlich konsolidiert. Vor wenigen Tagen stoppte die Abwärtsbewegung bei knapp über 150 Dollar und am gestrigen Tag ging es dann wieder fulminant nach oben (+13% um 17:15 Uhr). Der Grund waren erfreulich starke Quartalszahlen, die deutlich über den Erwartungen der Wallstreet-Analysten lagen.
CrowdStrike trifft den Nerv der Zeit
Das Geschäftsmodell des US-Konzerns gilt unter Experten als hochspannend und ist durch den Krieg in der Ukraine nochmals stärker ins Bewusstsein gerückt. Cyberattacken könnten zunehmend auch in kriegerischen Auseinandersetzungen eine wichtige Rolle spielen.
Das Unternehmen wurde 2011 vom heutigen CEO George Kurtz mitbegründet. Davor war er Chief Technology Officer bei McAfee, einem der führenden Antiviren-Konzerne weltweit.
CrowdStrike verlagerte den Fokus von Anti-Malware- und Antiviren-Produkten (McAfees Ansatz zur Cybersicherheit) auf die Identifizierung der Techniken, die von Hackern verwendet werden, um eingehende Bedrohungen zu erkennen. CrowdStrike nutzt maschinelles Lernen, eine Form der künstlichen Intelligenz, um Schadsoftware auf Laptops, Mobiltelefonen und anderen Geräten zu erkennen, die auf Unternehmensnetzwerke zugreifen.
Sicherheit für Firmen im Abo-Modell
Die Produkte von CrowdStrike werden nicht zum Kauf angeboten, sondern sind ausschließlich als „platform as a service“ zu beziehen. Dabei handelt es sich um einen Teil des Cloud-Computings, bei dem die Plattform und die IT-Infrastruktur bei einem externen IT-Dienstleister betrieben und vom Kunden als Dienstleistung genutzt werden. Der Kunde bezahlt eine monatliche Gebühr und kann das Produkt solange nutzen, wie er es bezahlt. Sobald er das Abo einstellt, wird ihm entweder der Zugang zum Produkt, oder aber auch die Updates und der Support gesperrt.
Das Abo-Modell sorgt bei CrowdStrike dafür, dass die Umsätze stetig fließen und deutlich besser planbar sind. Inzwischen sind 94% der Umsätze wiederkehrender Natur. Auch die Kundenbasis ist absolut beeindruckend. 65 der Fortune 100 Unternehmen, 254 der Fortune 500 Firmen und 15 der 20 größten Banken nutzen die Software von CrowdStrike.
Im letzten Geschäftsjahr kletterte die Anzahl der Kunden um 6.429 auf mittlerweile 16.325 Kunden. Das entspricht einem Kundenzuwachs um 65% im Jahresvergleich.
Netzwerkeffekt macht sich bezahlt
Besonders erfreulich: Die Kunden buchen immer mehr Sicherheitsmodule des Konzerns hinzu. So wuchs im vierten Quartal die Anzahl der Kunden, die mindestens 4 Module abonnieren, auf 69% (vs. 63% im Vorjahresquartal). Da Unternehmen immer mehr Module einsetzen, wird die Software von CrowdStrike immer stärker in ihren Alltag integriert. Damit sinkt die Wechselbereitschaft und ein mächtiger Burggraben gegenüber Wettbewerbern entsteht.
Zudem wird die Software durch jeden Kunden besser. Auf Grund der Künstlichen Intelligenz und selbstlernenden Systeme gewinnt die Software mit jedem Kunden und steigendem Datenvolumen an Kraft. Im Umkehrschluss steigt damit wiederum die Attraktivität für Neukunden.
Hohe Wachstumsraten im Schlussquartal
Mit seiner Positionierung hat CrowdStrike in den zurückliegenden Jahren beachtliche Wachstumsraten erzielt. Innerhalb der letzten sechs Jahre kletterten die Umsätze von 52,7 auf 1,45 Milliarden Dollar.
Auch im vierten Quartal hielt die hohe Wachstumsdynamik unverändert an: Der Umsatz kletterte um 62,7% auf 431 Millionen Dollar in die Höhe. Damit wurden die Analystenschätzungen um 18,62 Millionen Dollar übertroffen (Quelle: Seeking Alpha). Der jährliche wiederkehrende Umsatz erhöhte sich gleichzeitig um 65% auf inzwischen 1,7 Milliarden Dollar. Unter dem Strich blieb ein bereinigter Gewinn von 31 Cent pro Aktie hängen. Für Sie zum Vergleich: Im vergleichbaren Vorjahresquartal waren es lediglich 14 Cent je Aktie.
Crowdstrike bleibt auf Wachstumskurs
Für das laufende Geschäftsjahr hat Firmenboss George Kurtz ebenfalls satte Wachstumsraten in Aussicht gestellt. So sollen in Summe 2,13 bis 2,16 Milliarden Dollar an Umsatz durch die Bücher gehen. Entsprechend liegt das Umsatzplus bei 46% bis 48%. Am Ende wird ein bereinigter Gewinn je Aktie zwischen 1,03 und 1,14 Dollar erreicht werden. Das liegt ebenfalls deutlich über dem Niveau des Vorjahres (71 Cent je Aktie).