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DocuSign-Aktie: Wie es nach dem Kurskollaps jetzt weitergeht

Inhaltsverzeichnis

Die Wachstumsdynamik des Corona-Profiteurs DocuSign ließ zuletzt nach. Die kalifornischen E-Signatur- und Dokumenten-Management-Plattform konnte zwar im Schlussquartal die Erwartungen übertreffen, sorgte mit seiner Prognose aber für Sorgenfalten bei den Anlegern. Die verhaltene Planung sendete regelrecht eine Schockwelle und ließ den Aktienkurs nach Vorlage der Zahlen in der letzten Woche um ein Fünftel einbrechen.

Auch wenn der aktuelle Aktienkurs mit 73 Dollar noch deutlich über dem Emissionskurs zum Börsengang (April 2018) von 29 Dollar liegt, die jüngste Entwicklung ist alles andere als prickelnd. Seit dem Jahresstart liegen die DocSign-Papiere 53% im Minus, auf Zwölfmonatssicht hat die Aktie sogar zwei Drittel ihres Wertes verloren.

Auf dem Kursniveau scheiden sich an der Aktie die Geister: Während sich die Befürworter auf einen adressierbaren Wachstumsmarkt mit mehr als 50 Milliarden Dollar Marktvolumen stützen, verweisen Skeptiker die Corona-Sonderkonjunktur, die sich als nicht nachhaltig herausstellen könnte.

Marktführer bei der elektronischen Unterschrift

Bevor wir auf die jüngste Geschäftsentwicklung eingehen, möchte ich Ihnen das Geschäftsmodell des US-Konzerns erst einmal gerne im  Detail vorstellen: Seit seiner Gründung im Jahr 2003 hat DocuSign es sich zum Ziel gesetzt, Geschäftsprozesse zu beschleunigen und das Leben für Unternehmen und Menschen auf der ganzen Welt einfacher zu machen. Bei der Entwicklung der elektronischen Signatur hat der Konzern Pionierarbeit geleistet. Inzwischen unterstützt DocuSign Unternehmen bei der Verknüpfung und Automatisierung der Art und Weise, wie Verträge vorbereitet, unterzeichnet, umgesetzt und verwaltet werden. Auf dem Gebiet der elektronischen Unterschrift zählt der Konzern zu den Marktführern.

Automatisierung spart enorme Kosten und sorgt für rasante Verbreitung

Der Geschäftsansatz ist so simpel wie einleuchtend: Veraltete, papierbasierte Vertragsprozesse werden durch digitale Prozesse ersetzt. Die DocuSign-Plattform bietet über 350 vorkonfigurierte Integrationen mit beliebten Business-Apps. Darüber hinaus ermöglicht die API die Einbettung und Verbindung von DocuSign mit der Website des Kunden, mobilen Anwendungen und benutzerdefinierten Arbeitsabläufen.  

Inzwischen zählt Docusign rund 1,17 Millionen zahlende Kunden und Hunderte von Millionen Nutzern in mehr als 180 Ländern  DocuSign, um Dokumente zu erstellen, hochzuladen und zu versenden, die von mehreren Parteien elektronisch unterzeichnet werden können.

Global Player weiter im Wachstumsmodus

Mittlerweile ist das Unternehmen ein echter global Player mit mehr als 7.400 Mitarbeitern an 15 Standorten weltweit. Im zurückliegenden Quartal kletterten die Umsätze auf 581 Millionen Dollar. Das war ein stattliches Plus von 35% und lag 19,2 Millionen Dollar über den Erwartungen der Analysten.

Trotz zwischenzeitlicher Entspannung bei der Corona Krise lief die Neukundengewinnung auf Hochtouren. In 2021 erhöhte sich die Anzahl der Kunden von 892.000 auf inzwischen 1,17 Millionen.  

Dabei entfielen 97% der gesamten Erlöse auf gut planbare Software-Subskriptionen. Ebenso beeindruckend war das Plus von 25% bei den Billings. Diese Kennzahl entspricht dem Geld, das den Kunden in einer Periode tatsächlich in Rechnung gestellt wird. Unter dem Strich stand ein bereinigter Gewinn von 48 Cent in den Büchern, was exakt den Konsensschätzungen entsprach.

Management tritt auf die Euphorie-Bremse

DoCusign-Chef Dan Springer sieht das Unternehmen weiterhin gut positioniert, um von säkularen Trends zu profitieren. Das Management rechnet für das Geschäftsjahr 2023 (also das jetzt laufende) mit weiterem Wachstum. So sollen die Erlöse mindestens 2,47 Milliarden Dollar betragen. Zum Vergleich: Im letzten Geschäftsjahr ging ein Gesamtumsatz von 2,1 Milliarden Dollar durch die Bücher.

Damit peilt der Technologiekonzern zwar ein Wachstum von mindestens 17,6 % im Jahresvergleich an, was bei Weitem aber nicht an die historischen Steigerungsraten (+45% im letzten Jahr) heranreicht. Den Anleger stößt die Wachstumsverlangsamung bitter auf, wie der jüngste Kurseinbruch deutlich macht.