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Docusign-Aktie zieht nach Restrukturierungsprogramm an

Inhaltsverzeichnis

Mit einem deutlichen Kurssprung hat gestern die Aktie des kalifornischen E-Signatur-Spezialisten DocuSign reagiert. Der Grund waren Details zum Restrukturierungsplan, die der neue Vorstand Alan Thygesen präsentiert hat. Mit einem massiven Stellenabbau will der US-Technologiekonzern seine operative Marge nach oben treiben.

Marktführer bei der elektronischen Unterschrift

Bevor wir auf das aktuelle Umstrukturierungsprogramm eingehen, möchte ich Ihnen das Geschäftsmodell des US-Konzerns erst einmal gerne im Detail vorstellen: Seit seiner Gründung im Jahr 2003 hat DocuSign es sich zum Ziel gesetzt, Geschäftsprozesse zu beschleunigen und das Leben für Unternehmen und Menschen auf der ganzen Welt einfacher zu machen. Bei der Entwicklung der elektronischen Signatur hat der Konzern Pionierarbeit geleistet.

Inzwischen unterstützt DocuSign Unternehmen bei der Verknüpfung und Automatisierung der Art und Weise, wie Verträge vorbereitet, unterzeichnet, umgesetzt und verwaltet werden. Auf dem Gebiet der elektronischen Unterschrift zählt der Konzern zu den Marktführern. Den adressierbaren Gesamtmarkt taxiert das Unternehmen selbst auf rund 50 Milliarden Dollar.                                                                                

Automatisierung spart enorme Kosten

Der Geschäftsansatz ist so simpel wie einleuchtend: Veraltete, papierbasierte Vertragsprozesse werden durch digitale Prozesse ersetzt. Die DocuSign-Plattform bietet über 350 vorkonfigurierte Integrationen mit beliebten Business-Apps. Darüber hinaus ermöglicht die API die Einbettung und Verbindung von DocuSign mit der Website des Kunden, mobilen Anwendungen und benutzerdefinierten Arbeitsabläufen.

Inzwischen zählt DocuSign Hunderte von Millionen Nutzern in mehr als 180 Ländern DocuSign, um Dokumente zu erstellen, hochzuladen und zu versenden, die von mehreren Parteien elektronisch unterzeichnet werden können.

Weiter im Wachstumsmodus

Mittlerweile ist das Unternehmen ein echter global Player mit mehr als 7.400 Mitarbeitern an 15 Standorten weltweit. Im zurückliegenden Quartal kletterten die Umsätze auf 622,18 Millionen Dollar. Das war ein stattliches Plus von 21,6% und lag 19,9 Millionen Dollar über den Erwartungen der Analysten. Dabei entfielen 97% der gesamten Erlöse auf gut planbare Software-Subskriptionen.

Im Vergleich zum Vorquartal (Q1 2022) als die Umsätze noch um 25% stiegen, ging das Wachstum allerdings zurück. Trotz zwischenzeitlicher Entspannung bei der Corona Krise lief die Neukundengewinnung auf Hochtouren. In 2021 erhöhte sich die Anzahl der Kunden von 892.000 auf inzwischen 1,17 Millionen. Ende des ersten Halbjahres zählte DocuSign 1,28 Millionen Kunden.

Verlust im Jahresvergleich ausgeweitet

Unter dem Strich stand ein Nettoergebnis von minus 45,08 Millionen Dollar nach 25,5 Millionen Dollar im Vorjahresquartal in den Büchern. Das Ergebnis je Aktie lag bei minus 0,22 Dollar (Vorjahr: minus 0,13 Dollar). Der bereinigte Gewinn pro Aktie (ohne Einmaleffekte) belief sich auf 44 Cent und lag damit drei Cent über dem Konsensus der Wall-Street-Experten.

DocuSign lässt den Rotstift kreiseln

Nun will der Konzern seine Rentabilität deutlich verbessern und plant einen Kahlschlag unter seiner Belegschaft. In Summe sollen 9% aller Mitarbeiter abgebaut werden. Das wären immerhin bis zu 670 Personen, die dem Programm zum Opfer fallen könnten. Bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres sollen die Maßnahmen im Wesentlichen über die Bühne gehen. Das verursacht erst einmal Kosten, die vom DocuSign-Management mit 30 bis 40 Millionen Dollar angesetzt werden.

Damit setzt der neue Vorstand Thygesen, der zum 10. Oktober offiziell das Amt übernimmt, eine erste Duftnote. Der ehemalige Werbefachmann von Google löst Dan Springer ab. Einen konkreten Grund für Springers Absetzung nannte Docusign nicht. Der Manager hatte die CEO-Rolle 2017 übernommen und den Softwareanbieter im Jahr darauf an die Börse gebracht.