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Anleger fürchten Eskalation im Ukraine-Konflikt: Dow Jones weiter im Keller

Anleger fürchten Eskalation im Ukraine-Konflikt: Dow Jones weiter im Keller
Matej Kastelic / Shutterstock.com
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Die Zeichen stehen auf Krieg. Das zumindest ist die Botschaft, die die Biden-Administration seit einigen Wochen verstärkt in die Öffentlichkeit transportiert. Ob es sich dabei um ein rein rhetorisches Abschreckungsmanöver gegenüber Moskau handelt oder nicht, ist für externe Beobachter ebenso unklar wie die genauen Absichten des Kreml.

US-Anleger fürchten Eskalation im Ukraine-Konflikt

Doch ob es nun zur militärischen Eskalation zwischen Russland und einem wie auch immer gearteten westlichen Bündnis kommt oder nicht – am Parkett ist der Schaden längst angerichtet. Einmal mehr beendeten die US-Börsen zuletzt eine Handelswoche mit tiefroten Vorzeichen.

Der Dow Jones sackte am Freitag nach volatilem Handel um 0,7 Prozentpunkte ins Minus und beendet die Handelswoche mit einem Verlust von knapp 1,8 Prozent. Seit Beginn des Jahres notiert das Barometer damit nun schon fast 7 Prozent schwächer – und ein Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht.

Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq beenden Handelswoche tiefrot

Für den breiter gefassten S&P 500 läuft es noch schlechter. Hier summiert sich der Verlust seit Jahresbeginn inzwischen auf rund 10 Prozent, allein am Freitag ging es um 0,7 Prozent abwärts. Für die zurückliegende Handelswoche steht damit ein Minus von 1,4 Prozent in den Büchern.

Den Technologieindex Nasdaq trifft es noch härter. Nachdem gerade die Tech-Giganten aus dem Silicon Valley jahrelang zu den Anlegerlieblingen zählten und auf eine lang anhaltende Rally zurückblicken können, scheint dieser Trend 2022 gebrochen: Seit Beginn des Jahres ging es an der Nasdaq bereits fast 15 Prozent nach unten, allein am Freitag belief sich das Minus auf 1,2 Prozent.

Fed bereitet Märkte auf nahende Zinswende vor

Neben den hochkochenden geopolitischen Auseinandersetzungen zwischen den USA und Russland schwelt immer auch die Inflationsdynamik im Hintergrund: Die höchsten Teuerungsraten seit drei, teilweise vier Jahrzehnten veranlassen inzwischen auch Notenbanker zum Umdenken und zur Kurskorrektur, so behält sich die US-Notenbank Federal Reserve für das laufende Jahr gleich mehrere Zinsanhebungen bevor und lässt ihr milliardenschweres monatliches Anleihekaufprogramm früher als zunächst geplant schon im Frühjahr auslaufen.

Die Zeit der billigen Geldflut scheint damit vorbei, die wirtschaftliche Erholung steht angesichts von Lieferengpässen, Chipkrise und Materialmangel trotz hoher Nachfrage auf wackligen Füßen – eine zusätzliche Eskalation geopolitischer Auseinandersetzungen wäre aus Anlegersicht ein wahrer Albtraum.

Anleger schichten um: Gold und Staatsanleihen statt Aktien

Anstatt in Aktien zu investieren, setzen Anleger zuletzt vermehrt auf Staatsanleihen und Gold. Beides gilt klassischerweise als „sicherer Hafen“, um Kapital in Krisenzeiten abzusichern. Zwar gab der Goldpreis am Freitag leicht nach, doch in den vergangenen vier Wochen ging es um 3 Prozent nach oben auf bis zu 1.900 Dollar. Damit nähert sich das Edelmetall seinem 52-Wochen-Hoch an. Dieses wurde im vergangenen Mai bei 1.909 Dollar markiert.

Angesichts der Inflationsrate, die in den USA Anfang des Jahres die Marke von 7 Prozent gerissen hat, in Kombination mit Corona-Sorgen und Ukraine-Konflikt, rechnen Experten vorerst nicht mit einer umfassenden Entspannung an den Aktienmärkten.