Dow Jones im Seitwärtsmodus – Tech-Konzerne im Rampenlicht

Allzu weit wollten sich die Anleger an der Wall Street zum Wochenauftakt noch nicht aus der Deckung wagen. Wie schon in der Vorwoche schleppten sich die wichtigsten Indizes seitwärts durch den Handelstag.
Wenig Bewegung zum Wochenauftakt
Zum Schlussgong notierte der Dow Jones 0,2 Prozent fester bei 33.875 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 ging nahezu unverändert mit 4.137 Zählern aus dem Handel. Der Auswahlindex der US-Technologiebörse Nasdaq, in dem die 100 wichtigsten Tech-Konzerne gelistet sind, verabschiedete sich mit einem leichten Minus und einem Schlusskurs von 12.969 Punkten aus dem Montagshandel.
Doch mit der Lauerstellung dürfte es schon bald vorbei sein, denn in dieser Woche nimmt die Berichtsaison richtig Fahrt auf. Bereits am heutigen Dienstag werden Software-Gigant Microsoft und Google-Mutterkonzern Alphabet Einblicke in ihre Geschäftsbücher gewähren. Am Mittwoch folgt mit Meta Platforms der Mutterkonzern von Facebook, WhatsApp und Instagram, ehe am Donnerstag auch Amazon seine Bilanz vorlegt.
Tech-Aktien seit Jahresbeginn zweistellig im Plus
Zusammen bringen die vier Schwergewichte mehr als 5 Billionen US-Dollar an Börsenwert auf die Waage, was knapp einem Drittel des Nasdaq 100 entspricht. Im vergangenen Jahr waren die Tech-Werte an den Aktienmärkten deutlich unter Druck geraten, doch mit dem Jahreswechsel hellte sich auch die Stimmung bei den Anlegern wieder auf.
Alle vier Aktien konnten seither zweistellig zulegen: So verteuerten sich die Papiere von Microsoft und Alphabet um rund 12 Prozent, während die Amazon Aktie seit Anfang Januar bereits Kursgewinne von gut 18 Prozent verbuchen konnte. Besonders steil durchgestartet ist die Meta Aktie, die mit Bekanntgabe der vorigen Quartalszahlen einen deutlichen Satz nach oben machte und seit Beginn des Jahres um zwei Drittel gestiegen ist.
War der Vertrauensvorschuss gerechtfertigt?
Inwieweit diese Vorschusslorbeeren seitens der Anleger substanziell gerechtfertigt sind, werden die Zahlen in dieser Woche zeigen. Werden die positiven Erwartungen erfüllt oder können diese sogar übertroffen werden, könnte das eine weitere Rally bei den Tech-Werten befeuern. Bleiben die Ergebnisse aber hinter den Markterwartungen zurück, sind auch kräftige Kursausschläge in die entgegengesetzte Richtung möglich.
Im Hinterkopf haben die Anleger zudem die anstehenden Notenbanksitzungen. In der kommenden Woche wird unter anderem die Federal Reserve über ihre weitere Zinspolitik entscheiden, und auch die Europäische Zentralbank berät ihr weiteres Vorgehen.
Vor Notenbanksitzungen: Robuste Wirtschaftsentwicklung spricht für weitere Zinsanhebungen
Allgemein wird erwartet, dass die Währungshüter diesseits wie jenseits des Atlantiks weitere Zinsanhebungen auf den Weg bringen werden. Dafür spricht neben entsprechenden Äußerungen von Notenbankern selbst auch die Konjunktur, die sich zuletzt etwas freundlicher als befürchtet entwickelt hat.
So verzeichnete die Volksrepublik China im Auftaktquartal ein Wirtschaftswachstum von unbereinigt 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im Euro-Raum blieb die befürchtete technische Rezession in den Wintermonaten aus. Diese liegt vor, wenn das Bruttoinlandsprodukt in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen zurückgeht. Nach einem leichten Minus im Schlussquartal 2022 lag die Wirtschaftsleistung zuletzt jedoch wieder minimal im Plus.
Ifo-Geschäftsklimaindex steigt erneut
Der am Montag veröffentlichte Ifo-Geschäftsklimaindex konnte ebenfalls zulegen – zum sechsten Mal in Folge hellte sich die Stimmung in den Führungsetagen deutscher Unternehmen auf. Nach 93,2 Punkten im März stieg das Barometer nun leicht auf 93,6 Punkte im April. Die Manager blicken insgesamt etwas optimistischer auf die künftige Entwicklung, schätzen die derzeitige Lage aber etwas schlechter ein als zuletzt.
Alles in allem stehen die Zeichen somit wohl weiter auf Zinsanhebungen in der kommenden Woche. In dieser Woche aber gehört das Rampenlicht eindeutig den Tech-Stars an der Wall Street.