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Wall Street im Plus: US-Anleger begrüßen Zinsentscheidung der Fed

Wall Street im Plus: US-Anleger begrüßen Zinsentscheidung der Fed
Paul Brady Photography / shutterstock.com
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Inflation eindämmen oder Rezession vermeiden? Vor dieser Gretchenfrage stehen derzeit die Notenbanken. In der vergangenen Woche hat sich die US-Notenbank ein Herz gefasst – und die Zinswende eingeleitet. Es handelt sich um die erste Zinserhöhung seit dem Jahr 2018.

Die Anhebung der Leitzinsen fiel mit 0,25 Prozent im ersten Schritt überschaubar aus, allerdings peilt die Federal Reserve im laufenden Jahr noch mehrere weitere Zinserhöhungen an. Zudem läuft in Kürze das milliardenschwere Anleihekaufprogramm der Fed aus.

Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq mit kräftigem Wochenplus

An der Wall Street reagierten Anleger positiv auf die Richtungsentscheidung der Notenbanker, die sich bereits seit einigen Monaten abgezeichnet hatte. Der Dow Jones verbucht auf Wochensicht ein Plus von 5,3 Prozent. Der breiter gefasste S&P 500 legte im Laufe der Handelswoche um 6,2 Prozent zu. Auch die zuletzt arg gebeutelte Technologiebörse Nasdaq mit ihrem Index Nasdaq 100 begab sich auf Erholungskurs und verzeichnet ein Wochenplus von fast 9 Prozent.

Seit Jahresbeginn liegen jedoch alle drei genannten Indizes weiter deutlich im Minus. Der Dow Jones gab seither um 5 Prozentpunkte nach auf zuletzt unter 35.000 Zähler, der S&P 500 liegt knapp 7 Prozent im Minus bei rund 4.460 Punkten und die Tech-Werte verlieren seit Beginn des Jahres zweistellig mehr als 12 Prozent, der Nasdaq notierte zuletzt bei etwa 14.420 Punkten.

Bringt Johnson den Brexit noch einmal aufs Tableau?

Die erhebliche Inflationsdynamik und der Umgang der Notenbanken mit dieser Entwicklung ist eines der marktbeherrschenden Themen in diesem Auftaktquartal 2022. Während sich die Fed nun zu einem ersten Zinsschritt durchringen konnte, hat auch die Bank of England (BoE) in der vergangenen Woche eine Zinsanhebung verkündet, um ebenfalls 0,25 auf nun 0,75 Prozent.

Die britische Wirtschaft leidet zusätzlich zu den allgemeinen marktwirtschaftlichen Bedingungen zusätzlich unter den Auswirkungen des Brexits vor etwas mehr als einem Jahr – ein Thema, das durchaus noch einmal auf die Agenda rücken könnte, denn Großbritanniens Premierminister Boris Johnson ist unzufrieden mit einigen Abschnitten aus dem Vertrag mit der EU, den er selbst einst mit ausgehandelt und unterzeichnet hat.

EZB peilt offenbar Zinserhöhung im Herbst an

Vorerst aber steht der Krieg in der Ukraine politisch im Mittelpunkt. Im Gegensatz zu Fed und BoE scheut sich die Europäische Zentralbank (EZB) bislang vor einer Zinsanhebung – beginnt aber offenbar damit, diese allmählich vorzubereiten. Zumindest wurden Äußerungen von EZB-Chefin Christine Lagarde entsprechend interpretiert. Demnach könnte auch in Europa noch in diesem Jahr eine erste Zinserhöhung anstehen, allerdings wohl erst im Herbst.

Die Inflation schießt unterdessen von einem Rekordwert zum nächsten. In Deutschland und Europa lagen die Teuerungsraten zuletzt bei mehr als 5 Prozent, in den USA werden mittlerweile 8 Prozent gemessen – höchste Zeit also für ein Durchgreifen der Währungshüter.