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eBay: Auktionshaus auf Schrumpfkur

Inhaltsverzeichnis

Einen schwachen Start in das neue Börsenjahr erwischten die Papiere des Online-Auktionshauses eBay. Nachdem das E-Commerce Urgestein enttäuschende Quartalszahlen abgelieferte, rutschte die Aktie mit einem Tagesverlust von über 4% tief in den roten Bereich. Neben den mauen Zahlen dürfte den Anlegern vor allem die unsichere Zukunft die Stimmung vermiest haben. Galt eBay früher als Pionier und Erfolgsgarant in dem Bereich, hat der Konzern inzwischen viel von seinem Esprit verloren.

Ebay – vom Auktionshaus zur Handelsplattform

Bevor ich auf die Zahlen eingehe, möchte ich ein paar Takte zum Geschäftsmodell verlieren: eBay ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das einen der größten Online-Marktplätze betreibt. Es wurde am 3. September 1995 von Pierre Omidyar in San José (Kalifornien) unter dem Namen AuctionWeb gegründet. Auch in Europa, etwa in Deutschland, der Schweiz und Österreich, bietet das Unternehmen seine Dienstleistungen an. Bis zum 17. Juli 2015 gehörte auch der Bezahldienst PayPal zum Unternehmen.

Im Laufe der Jahre erweiterte sich das Angebot von einem Consumer-to-Consumer-Marktplatz mit flohmarktähnlichem Charakter zu einer Business-to-Consumer-Plattform, das heißt, es wird Neuware von kommerziellen Händlern angeboten, im Unterschied zu den Gebrauchtwaren privater Anbieter.

Mit weiteren Plattformen wie Half.com, StubHub, Fashion und mobile.de hat sich das Unternehmen in spezifischen Branchen mit vertikalen Shopping-Seiten etabliert. Darüber hinaus bietet eBay maßgeschneiderte E-Commerce-Lösungen für andere Unternehmen an.

Enttäuschung im Weihnachtsgeschäft

Mit dem gerade präsentierten Zahlenwerk konnte der US-Konzern bei seinen Anlegern nicht punkten. Kein Wunder – statt einem Wachstum verzeichnete eBay ein rückläufiges Geschäft im wichtigen Weihnachtsquartal. Unter dem Strich gingen mit 2,8 Milliarden Dollar 2% weniger an Umsatz durch die Bücher als im vergleichbaren Vorjahresquartal. Insgesamt sank das sogenannte Gross-Merchandise-Volumen, also der Bruttowarenumsatz, der als Gradmesser für den Warenverkehr dient, um satte 5%.

Auch bei der operativen Marge musste der Internet-Konzern Abstriche machen. Diese lag mit 21,9% 1,8 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.

Nettoergebnis stürzt um 27% in den Keller

Ähnlich enttäuschend sah es beim Nettogewinn aus, der um 27% auf 558 Millionen Dollar absackte. Leicht aufwärts ging es hingegen bei den Nutzerzahlen. Immerhin kletterte die Zahl der aktiven Nutzer um 2% auf 183 Millionen nach oben.

Keine Besserung in Sicht

Anleger sollten sich daher auf unruhige Zeiten einstellen, denn eine Trendwende ist bislang nicht in Sicht. Für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2020 stellt eBay einen Umsatz zwischen 2,55 und 2,60 Milliarden Dollar in Aussicht. Für Sie zum Vergleich: Analysten hatten bislang mit 2,64 Milliarden Dollar gerechnet. Währungsbereinigt entspricht die Prognose mehr oder weniger einer Stagnation (-1 bis +1%). Deutliches Wachstum also Fehlanzeige.

Für das Gesamtjahr rechnet der Online-Pionier nunmehr mit einer Spannbreite beim Umsatz zwischen 10,72 und 10,92 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Zuwachs zwischen 1 und 3%. Beim Ergebnis sollen 2,18 bis 2,28 Dollar je Anteilschein hängenbleiben.

Aktuell handelt die Aktie mit dem 15-Fachen der erwarteten Gewinne. Damit ist die Aktie zwar nicht sonderlich teuer, vor dem Hintergrund der mageren Wachstumsaussichten und der zunehmenden Konkurrenz durch Amazon und Alibaba aber auch kein ausgesprochenes Schnäppchen.