Meta klaut bei Twitter – auf diese Änderung müssen sich Nutzer einstellen

Es ist ein altbekanntes Mantra, das Facebook-Gründer und Meta-Chef Mark Zuckerberg seit jeher nicht müde wird zu wiederholen: Die Nutzung seiner Social Media Plattformen ist und bleibt kostenfrei. „Bezahlt“ wird mit umfassenden Daten, die die Nutzer per Zustimmung zu den AGB für die Nutzung freigeben. In erster Linie schlachtet Meta diese aus, um passgenau personalisierte Werbeanzeigen ausspielen zu können – nach wie vor ist das die Einnahmequelle Nummer 1 für die sozialen Netzwerke aus dem Meta-Konzern.
Abo-Gebühr für verifizierte Konten …
Doch nun hat Elon Musk, neuerdings Eigentümer von Twitter, Zuckerberg auf eine Idee gebracht, wie weitere Einnahmen generiert werden können, ohne dass der Durchschnittsnutzer davon berührt wird: Es geht um die Vergütung von verifizierten Accounts, markiert üblicherweise durch einen blauen Haken. Dieser bestätigt, dass es sich etwa beim Account von Prominenten, Politikern, Schauspielern, Spitzensportlern oder sonstigen Personen des öffentlichen Lebens tatsächlich um die echte Person handelt und nicht etwa um Dritte, die sich als diese Person ausgeben.
Musk hatte vor einigen Wochen angekündigt, dass für den blauen Haken künftig eine monatliche Gebühr an Twitter zu entrichten sei. Entsprechende Pläne hat nun auch Zuckerberg vorgestellt. Für Facebook und Instagram sollen künftig ähnliche Abo-Strukturen etabliert werden, neben der Verifizierung des Accounts sollen Serviceleistungen wie direktere Kundenbetreuung oder auch ein verbesserter Schutz vor Nachahmer-Profilen durch die Gebühr abgedeckt werden.
… bald auch bei Facebook und Instagram
Erst einmal plant Zuckerberg die Einführung der neuen Abo-Gebühren in Australien und Neuseeland. Für verifizierte Accounts sollen demnach 11,99 Dollar pro Monat fällig werden. Eine Ausweitung in andere Länder ist geplant, unter anderem soll auch am US-Markt in den kommenden Monaten eine entsprechende Gebühr eingeführt werden.
Mit der Neuerung reagiert Meta auf Schwierigkeiten im Werbegeschäft. Vor allem seit Apple seinen Kunden die Möglichkeit einräumt, dem Datensammeln quer durch das Internet zu widersprechen, schrumpft die Analysebasis für die personalisiert zugeschnittenen Werbeanzeigen. Die Folge: Werbung wird wieder etwas weniger zielgerichtet ausgespielt, sinkt dadurch im Wert und somit auch im Preis, den Anzeigenkunden an Facebook oder Instagram zu zahlen bereit sind.
Werbegeschäft schwächelt – Zuckerberg sucht neue Einnahmequellen
Das ging zuletzt erneut aus den Geschäftszahlen hervor, die der Facebook-Mutterkonzern Anfang des Monats vorgelegt hat. Dabei konnte Meta zwar die Erwartungen der Analysten übertreffen, verbuchte aber dennoch einen Umsatzrückgang. Im Schlussquartal gingen die Umsätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4 Prozent zurück auf gut 32 Milliarden Dollar. Unterm Strich brach der Quartalsgewinn um mehr als die Hälfte ein auf 4,65 Milliarden Dollar.
Für das laufende Jahr hat Zuckerberg sich und seinem Unternehmen mehr Effizienz auf die Fahnen geschrieben. Unter anderem soll sich das auch in einer verbesserten Kostendisziplin niederschlagen. Dazu will Zuckerberg die mittlere Managementebene ausdünnen – und hat bereits im November einen Jobkahlschlag angekündigt, auf den eine massive Entlassungswelle in der gesamten Tech-Branche der USA folgte.
Weitere Entlassungswelle geplant
Weitere Stellenkürzungen plant Meta nun offenbar für März. Bei Anlegern kommt das gut an: Die Meta Aktie hat seit Beginn des Jahres bereits um mehr als 40 Prozent zugelegt, Analysten sehen mehrheitlich weiteres Kurspotenzial und raten weiterhin zum Kauf.
Die Kursziele liegen dabei meist zwischen 200 Dollar (Deutsche Bank) und 235 Dollar (UBS), im Schnitt bescheinigen die Experten der Meta Aktie ein Aufwärtspotenzial von rund 25 Prozent gegenüber dem derzeitigen Kurs von gut 170 Dollar.