Gilead Sciences-Aktie: einige Haken trotz Dividende

Rund 200.000 Menschen sterben in Deutschland jedes Jahr an Krebs. Jeder kennt traurige Beispiele aus dem näheren Umfeld. Doch glücklicherweise ist Krebs heute kein Todesurteil mehr. Findige Unternehmen wie Gilead Sciences arbeiten daran, dass in Zukunft noch mehr Menschen Hoffnung haben dürfen.
Wir erklären Ihnen, was das Unternehmen macht und wie Sie als Anleger profitieren können. Gilead Sciences entwickelt Therapeutika gegen Krebs und Infektionskrankheiten wie Grippe, Hepatitis und HIV. Im Bereich HIV ist Gilead Marktführer.
Gilead verfügt zurzeit über mehrere, marktreife Produkte: Harvoni, Sovaldi, Atripla, Tamiflu, Vistide, Stribild, Hepsera, Atripla, Truvada und Emtriva. Die Produkte werden weltweit vermarktet. Roche, Pharmacia und Bristol-Myers Squibb sind strategische Partner.
Gute Entwicklungen rund um HIV
Gilead Sciences hat für 2022 gemischte Zahlen vorgelegt. Der Umsatz sank leicht um 0,1% auf 27,3 Mrd $. Der Gewinn verringerte sich um 26,2% auf 4,6 Mrd $. Der Gewinnrückgang war hauptsächlich auf Wertminderungen für laufende Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in Höhe von 2,7 Mrd $ zurückzuführen.
Im 4. Quartal lief es hingegen deutlich besser. Der Umsatz erhöhte sich um 2% auf 7,4 Mrd $. Der Gewinn stieg um 333,3% auf 1,30 $ je Aktie. Das Basisgeschäft lief recht gut für Gilead, und das Unternehmen verzeichnete das stärkste Wachstum seit dem letzten Höhepunkt 2015.
Das antiretrovirale Medikament Biktarvy, das zur Behandlung von HIV/AIDS dient, konnte wieder neue Marktanteile dazugewinnen. Damit setzte sich dieser Trend seit der Markteinführung fort. Seit November vergangenen Jahres ist Biktarvy von der Europäischen Kommission auch zur pädiatrischen Behandlung von infizierten Kindern ab 2 Jahren zugelassen.
Damit aber noch nicht genug. Im vergangenen Jahr wurde das neue HIV-Medikament Lenacapavir von der FDA zugelassen. Der Unterschied zu Biktarvy besteht in der Langzeitwirksamkeit des Arzneimittels, sodass dieses nur 2 Mal pro Jahr verabreicht werden muss.
Trotz Dividende gibt es mehrere Haken
Damit erweiterte Gilead sein Produktportfolio und schaffte wichtige Behandlungsalternativen gegen HIV/AIDS. Weniger gut sah es in Anbetracht der Pandemielage beim COVID-19-Arzneistoff Veklury aus. Hier verringerte sich der Umsatz um 30% auf 3,9 Mrd $. Auch ist die Forschungspipeline eher dünn. Die Dividendenrendite von aktuell rund 3,4% hellt die Perspektive für Gilead auch nicht auf. Diese Aktie ist für Sie kein Muss!