Honeywell rückt in den Dow Jones vor
Normalerweise steht das große Stühlerücken in den Leitindizes immer im September an. Doch dieses Jahr beginnt der Austausch schon etwas früher. Während hierzulande Wirecard (endlich) die ersten Börsenliga verlassen musste, gibt es auch in den USA Veränderungen. Gleich drei Aktien rücken in den Dow Jones auf.
3 neue Werte im Dow Jones
Am Montagabend wurde bekannt, dass Salesforce in der kommenden Woche den Ölkonzern ExxonMobil, immerhin das älteste Unternehmen im amerikanischen Leitindex, ersetzen wird. Doch das ist noch längst nicht alles. Der Biotechkonzern Amgen wird den Pharmariesen Pfizer ersetzen und der Mischkonzern Honeywell wird statt des Rüstungs- und Technologiekonzern Raytheon Technologies im US-Leitindex gelistet werden.
Honeywell könnte der Gewinner sein
Ich möchte Ihnen heute die Papiere von Honeywell näher vorstellen, weil es neben dem Aufstieg in den Dow Jones noch eine weitere Neuigkeit des Unternehmens gibt. So gab der multinationale Mischkonzern bekannt, dass er eine Zulassung für eine flugkritische Flugzeugtriebwerkskomponente erhalten hat, die mittels 3D-Druck hergestellt wurde.
Bei dem genehmigten Teil handelt es sich um eine wichtige Strukturkomponente des ATF3-6-Turbofan-Triebwerks an Bord des Seefernaufklärungsflugzeugs Dassault Falcon 20G. Dieses ist für die französischen Marine für Rettungs- und Patrouilleneinsätze im Einsatz. Das 3D-gedruckte Bauteil ist bereits in Produktion und wurde Berichten zufolge bereits in ein in Betrieb befindliches Flugzeug eingebaut.
Unternehmensportrait
Die amerikanische Honeywell International Inc. ist ein global agierender Technologie-Konzern, der in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Automatisierungs- und Kontrolltechnik für Gebäude, Automobilzubehör, Energieerzeugung, Spezialchemikalien, Fasertechnik, Plastik und Elektronik tätig ist.
Dabei sind die Produkte des Unternehmens in vielen Industriezweigen vertreten. Zum Angebot des Unternehmens gehören neben Turboladern für die Automobilindustrie auch effiziente Gebäudelösungen, Überwachungssysteme für industrielle Anlagen. Zudem produziert und vermarktet der Konzern auch hochwertige Feinchemikalien für zahlreiche Industrien.
Coronakrise drückt die Geschäfte
Im zweiten Quartal hatte Honeywell mit Gegenwind durch Corona zu kämpfen. So wurde ein Umsatz von 7,48 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 9,24 Mrd. US-Dollar) erzielt. Der Gewinn lag bei 1,08 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 1,54 Mrd. US-Dollar). Auch für das Gesamtjahr wird ein prozentual zweistelliges Minus bei Umsatz und Gewinn erwartet.
Aktienkursentwicklung lässt 2020 bislang zu wünschen übrig
Und die Coronakrise drückt auch den Aktienkurs. Die bisherige Performance fällt nicht gerade berauschend aus. So liegt die Aktie seit dem 1. Januar rund 10% im Minus.
Sicherlich ist der Aufstieg in den Dow Jones eine gute Nachricht. Auch die Bewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 22 und einer Dividendenrendite von mehr als 2% erscheint moderat. Allerdings wird es eine ganze Weile brauchen (wohl nicht vor dem Jahr 2022), bis Honeywell mit seinen Geschäften zu alter Stärke zurückkehren kann. Anleger brauchen daher einen langen Atem.