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IBM: Anleger feiern Aufspaltung des Tech-Riesen

Inhaltsverzeichnis

Die Nachricht war wie ein Paukenschlag und weckte die Aktie des Technologiegiganten IBM aus ihrem Dornröschenschlaf. Nachdem der Kurs lange Zeit seitwärts impulslos vor sich hindümpelte, feierten die Anlege die Meldung über eine Aufspaltung des Konzerns und trieben den Kurs zeitweilig deutlich nach oben.

Transformation gewinnt an Dynamik

Der US-Konzern plant eine tiefgreifende Veränderung und will sich künftig noch stärker auf lukrative Cloud-Dienste fokussieren. Entsprechend soll das IT-Infrastruktur-Geschäft abgetrennt und eigenständig an die Börse gebracht werden. Zur Bewertung machte IBM keine Angaben, aber allein die Dimension des Unternehmens sind beeindruckend. Laut Firmenboss Arvind Krishna ist das neue Unternehmen, das noch einen Namen sucht, mit Abstand der Weltmarktführer im Bereich Infrastruktur-Dienstleistungen und doppelt so groß wie der nächstgrößere Rivale.

Neue Firma mit 19 Milliarden Dollar Jahresumsatz

Insgesamt soll die neue Firma rund 90.000 Mitarbeiter beschäftigen und 4.600 Kunden bedienen. Der Jahresumsatz liegt bei 19 Milliarden Dollar, der Auftragsbestand betrug zuletzt beeindruckende 60 Milliarden Dollar. Allerdings schrumpfte das Geschäft in den vergangenen Jahren. Zuletzt lag der jährliche Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Fokus auf Cloud-Diensten

IBM kämpft seit Jahren vergeblich gegen rückläufige Erlöse an. Die Bemühungen gipfelten in der 34 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Softwarekonzerns Red Hat im Jahr 2018, dem mit Abstand größten Zukauf der Firmengeschichte. Mit dem geplanten tiefgreifenden Konzernumbau will sich der Konzern stärker in neuen wachstumsträchtigen Geschäftsfeldern positionieren. Neben den Cloud-Services zählen dazu beispielsweise Datenanalyse und künstliche Intelligenz. Bislang lief der Wandel aber nicht wie erhofft.

Anleger erhalten Anteile an neuer Firma

Die Abspaltung des Infrastrukturgeschäfts soll die Transformation beschleunigen. Ein Abschluss der Trennung ist bis Ende 2021 geplant. Nach der Trennung erhalten die Anleger proportional zu ihrem Anteil an IBM auch Anteile an der neuen Gesellschaft. Diese sollen über solide Cash-flows und stabile Dividenden Wert für die Aktionäre generieren.

Restrukturierung sorgt für Sonderkosten

Im Rahmen der Abspaltung plant Firmenchef Krishna auch eine Verkleinerung der Regionen von sieben auf vier. Das dürfte nicht ohne einen Abbau von Personal von statten gehen. Für die Maßnahmen plant der Finanzvorstand James Kavanaugh mit einmaligen Kosten bis Endes Jahres von 2,3 Milliarden Dollar.

Drittes Quartal leicht über den Erwartungen

Unterdessen legte der Technologiekonzern auch seine vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal vor. Demnach geht das Unternehmen von einem Umsatz von 17,6 Milliarden Dollar, was leicht unter dem Niveau des Vorjahresquartal (18,02 Milliarden Dollar), aber minimal über den Schätzungen der Analysten liegt. Diese waren bislang von einem Umsatz in Höhe von 17,5 Milliarden Dollar ausgegangen. Beim Gewinn rechnet der Konzern mit 2,58 Dollar je Aktie aus, was exakt den bisherigen Erwartungen entspricht.

Fazit: Bei den Anlegern weckt die geplante Abspaltung neue Phantasie. Die Argumentation macht durchaus Sinn. Immerhin würde der Umbau die Wahrnehmung von IBM als Software-Unternehmen verstärken und könnte den Wert von Red Hat besser freisetzen. Die Anleger zeigen sich bislang von der beschleunigten Transformation überzeugt und wechseln vorerst auf die Käuferseite.