Johnson & Johnson mit soliden Zahlen

im laufenden Jahr gibt es nur wenige Branchen, die dem Abwärtstrend an den Börsen trotzen können. Einer der wenigen Sektoren, die sich sehr ordentlich aus der Affäre ziehen, ist der Pharma- und Medizinbereich. Dies gilt auch für die Aktie von Johnson & Johnson. Die gezahlten Dividenden eingerechnet, kommen Aktionäre in diesem Jahr auf eine „schwarze Null“.
Gestern legte der amerikanische Gesundheitskonzern solide Zahlen vor. Auch wenn der langfristige Aufwärtstrend zurzeit noch pausiert, ist die Aktie von Johnson & Johnson für Langfristanleger und Dividendenjäger weiterhin einen Blick wert.
Johnson & Johnson: Breit aufgestellter Gesundheitskonzern
Ich nehme an, die meisten von Ihnen werden Johnson & Johnson kennen. Und falls nicht, werden Ihnen vermutlich Marken wie „Bebe“, „Carefree“, „Listerine“ oder „Penaten“ etwas sagen. Das US-Unternehmen produziert Health-Care-Produkte, frei erhältliche wie auch verschreibungspflichtige Präparate und nimmt eine weltweit führende Position im Bereich Medizintechnik ein.
Zum breiten Produktsortiment zählen beispielsweise Wirkstoffe gegen Krankheiten wie Schuppenflechte oder Rheuma, Wundsalben, Kosmetika, Augentropfen, Schmerzmittel oder Kontaktlinsen. Darüber hinaus ist Johnson & Johnson auch in den Bereichen Orthopädie, Diabetesforschung oder Kardiologie aktiv.
Starker Dollar belastet derzeit noch
Gestern legte Johnson & Johnson aktuelle Zahlen vor. Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 2% auf 23,8 Mrd. Dollar. Währungsbereinigt wuchsen die Erlöse allerdings um 8%. Der Nettogewinn ging um 3% auf 6,8 Mrd. Dollar zurück. Der Gewinn je Aktie sank um 2% auf 2,55 Dollar je Aktie.
Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen. Diese hatten im Vorfeld mit einem Ergebnis von 2,48 Dollar je Aktie und Erlösen von 23,4 Mrd. Dollar gerechnet.
Johnson & Johnson leidet nach wie vor unter dem starken Dollar. Deshalb erwartet das Unternehmen im Gesamtjahr einen Umsatz knapp unter dem Vorjahresniveau. Das Management präzisierte seine Prognose und stellt jetzt einen Umsatz von 93,0 bis 93,5 Mrd. Dollar (nach 93,8 Mrd. Dollar im Vorjahr) in Aussicht. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll um rund 3% auf 10,05 Dollar vorankommen.
Johnson & Johnson ist ein „Dividenden-König“
Auch wenn 2022 ein etwas schwächeres Jahr wird, ändert das nichts am langfristigen Trend. Der US-Konzern wächst dank seiner breiten Aufstellung im Gesundheitsbereich relativ unabhängig von der Konjunkturentwicklung langsam, aber stetig. Das lässt sich auch am Aktienkurs ablesen, der sich seit Jahrzehnten kontinuierlich nach oben bewegt. Innerhalb von zehn Jahren hat die Notierung um rund 135% zugelegt.
Die Ausschüttungen sind dabei noch nicht berücksichtigt. Rechnet man die ausgezahlten Dividenden mit ein, beläuft sich die Rendite auf Sicht von zehn Jahren auf mehr als 180%.
Die aktuelle Dividendenrendite liegt immerhin bei 2,7%. Noch beeindruckender ist allerdings die Historie. „Dividenden-Aristokraten“ werden Unternehmen genannt, die seit mindestens 25 Jahren die Ausschüttung immer gesteigert haben. Bei einer Serie von mindestens 50 Jahren spricht man von „Dividenden-Königen“. Bei Johnson & Johnson dauert diese Serie mittlerweile seit 60 Jahren an.

Langfristiger Aufwärtstrend vor der Fortsetzung
Dank einer guten und stetig wachsenden Dividende und relativ kontinuierlich steigender Kurse eignet sich Johnson & Johnson bestens als langfristiges Investment für konservative Anleger.
Für zusätzliches mittelfristiges Kurspotenzial sollte die geplante Aufspaltung sorgen. Der Konzern will sein Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten und anderen Gesundheitsprodukten abtrennen. Die Abspaltung wird für das kommende Jahr erwartet.
Auf die vorgelegten Zahlen reagierte der Kurs gestern kaum. Die Aktie hat mit dem schwachen Gesamtmarkt seit Ende Juni ebenfalls korrigiert, konnte die zentrale Haltezone zwischen 155 und 160 Dollar zuletzt aber einmal mehr verteidigen. Auch wenn die Verschnaufpause derzeit noch andauert, sehe ich gute Chancen, dass sich der langfristige Aufwärtstrend bei Johnson & Johnson auch künftig fortsetzt.