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US-Großbank JPMorgan übernimmt Fintech-Startup Renovite

US-Großbank JPMorgan übernimmt Fintech-Startup Renovite
Bjorn Bakstad / shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Der Boom der Online-Bezahldienstleister wie Paypal und Klarna führt dazu, dass Großbanken auch immer häufiger in dieses lukrative Geschäft einsteigen. Dies geschieht in vielen Fällen über den Weg einer Übernahme.

So gab die führende US-amerikanische Großbank J.P. Morgan Chase & Co. am vergangenen Montag bekannt, dass Sie eine Vereinbarung zur Übernahme von Renovite Technologies, Inc., einem führenden Unternehmen für Cloud-basierte Zahlungstechnologien, unterzeichnet hat.

Die beteiligten Unternehmen im Überblick

J.P. Morgan ist ein weltweit führender Anbieter von Bank-, Markt- und Wertpapierdienstleistungen. Mit einem verwahrten Vermögen von 29 Bio. US-Dollar (USD) und Einlagen in Höhe von 722 Mrd. USD ist das in Manhattan ansässige Unternehmen eine der größten Banken der Welt.

Die Renovite Technologies, Inc. wurde 2015 gegründet. Das Fintech-Startup hat eine Cloud-basierte Zahlungslösung entwickelt, die sich leicht in bestehende Umgebungen oder in neue Plattformen integrieren lässt. Renovite hat seinen Hauptsitz in Fremont, Kalifornien und hat Niederlassungen in Großbritannien und Indien. Seit 2021 erbringt Renovite Dienstleistungen für J.P. Morgan.

JPMorgan investiert verstärkt in neue Technologien

JPMorgan erklärte im Januar 2022, dass das Unternehmen im laufenden Jahr mehr als 12 Mrd. USD für neue Technologie ausgeben werde. Der Fokus soll dabei auf Cloud-basierte Anwendungen und moderne technische Verfahren sowie auf KI und maschinelles Lernen liegen. Damit will die führende US-Bank ihr digitales Angebot deutlich stärken.

Was JPMorgan für den in Privatbesitz befindlichen Zahlungsdienstleister Renovite auf den Tisch legen muss, hat das Unternehmen nicht mitgeteilt. Bekannt ist aber, dass die Übernahme von Renovite Technologies nicht die erste Übernahme von JPMorgan in diesem Sektor ist.

So gab die US-Großbank Anfang März 2022 bekannt, dass sie einen Anteil von 49 % des griechischen Zahlungsdienstleisters Viva Wallet übernommen hat. Auch hier wurde kein Kaufpreis genannt. Das Nachrichtenmagazin Reuters will aber aus gut informierten Kreisen erfahren haben, dass JPMorgan für den Deal mehr als 1,15 Mrd. USD gezahlt hat.

Bereits Anfang September 2021 gab JPMorgan bekannt, dass es eine strategische Vereinbarung mit Volkswagen Financial Services abgeschlossen habe. Ziel sei es, eine Mehrheitsbeteiligung von fast 75% an der Zahlungsplattform des Automobilherstellers zu erwerben. VW will jedoch auch weiterhin Minderheitsaktionär bleiben.

JPMorgan will Portfolio ausbauen

Durch die Übernahme von Renovite Technologies will JPMorgan seine digitalen Zahlungstechnologie weiter ausbauen. Mit der von Renovite entwickelten Zahlungsplattform kann JPMorgan seinen Kunden deutlich effizientere und umfangreichere Zahlungsmöglichkeiten anbieten. Dies betont auch Mike Blandina, Global Head of Payments Technology bei J.P. Morgan, in seinem Statement zum Deal:

„Die cloudbasierten Akquisitionsmöglichkeiten von Renovite helfen uns bereits, unsere Kunden besser zu bedienen. Durch die Integration der Renovite-Plattform in J.P. Morgan Payments werden unsere Kunden in der Lage sein, weltweit mehr Zahlungsarten zu akzeptieren, um ihr Geschäft auszubauen.“

Darüber hinaus will die Großbank mit den aufstrebenden Fintech-Unternehmen wie Stripe, Klarna, PayPal, Fiserv, Upstart Holdings, Worldline und Adyen konkurrieren, die im Bereich der digitalen Zahlungstechnologie eine Vorreiterrolle spielen.

Wachstumsmarkt Fintechs

Der Markt für Finanztechnologie-Unternehmen ist ein Wachstumsmarkt, in dem aktuell viel Bewegung ist. Dies zeigt auch eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, die den deutschen Fintech-Markt näher untersucht hat.

Danach gab es in den Jahren 2013 bis 2020 alleine auf dem deutschen Fintech-Markt 125 Übernahmen. Dabei wurden die meisten Finanz-Startups von anderen FinTechs bzw. Banken akquiriert.

Auf der anderen Seite sind aber auch viele deutsche Fintechs gescheitert. So lag die Zahl der Insolvenzen in diesem Sektor bei insgesamt 283 Geschäftseinstellungen.

Für Sie als Investor bietet der Fintech-Markt sowohl große Chancen als auch Risiken. Ein Investment in die wenigen börsennotierten Fintechs bedarf daher einer soliden Analyse der Unternehmen.