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Kraft-Heinz Aktie stürzt ab: Was sind die Gründe?

Kraft-Heinz Aktie stürzt ab: Was sind die Gründe?
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Inhaltsverzeichnis

Die Aktie von Kraft-Heinz gehört mit zu den wichtigsten Positionen von Starinvestor Warren Buffett und dessen Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway. Dennoch brachte die Aktie des Ketchup-Herstellers den Anleger in diesem Jahr nicht viel Glück. Vielmehr fielen die Aktien des Unternehmens zuletzt auf ein neues Rekordtieftief bei unter 35 US-$.

Was war passiert? Nach einer Abschreibung von 16 Mrd. US-$ auf Konzernmarken im Geschäftsjahr 2018 musste der Ketchup-Hersteller für 2018 ein Minus von 10,3 Mrd. US-$ ausweisen – ein Jahr vorher konnte Kraft-Heinz noch einen Gewinn von ca. 11 Mrd. US-$ vorweisen.

Darüber hinaus belasteten zuletzt auch steigende Rohstoffpreise und andere steigende Kosten für die Produktvermarktung das Ergebnis. Das Management gab sich für das laufende Geschäftsjahr eher zurückhaltend und gab keine konkrete Prognose ab. Die Folge: Investoren trennten sich im großen Stil von der Kraft-Heinz Aktie, wodurch das Papier fast ein Drittel ihres Wertes verlor.

Aktie stürzt ab: Das sind die wahren Gründe

Nach dem Milliardenverlust samt Dividendenkürzung ist das Vertrauen vieler Investoren in das Management von Kraft-Heinz erschüttert. Großanleger fürchten, dass das Management den bisherigen Kurs weiterfährt, ohne größere Strategieanpassungen vorzunehmen. Das bedeutet: Kostensenkung durch weiteres Größenwachstum, die tiefergehenden Probleme bleiben dagegen unberührt. Kraft-Heinz teilt ein Problem, dass auch andere Branchengrößen wie Mondelez und General Mills schon seit Jahren belastet.

Denn Verbraucher greifen immer öfter zu frischen Lebensmitteln und immer weniger zu abgepackten Essen. Hiervon profitierten in den letzten Jahren vor allem junge Start-up Firmen wie HelloFresh, dass zum Beispiel in Deutschland frische Lebensmittel samt Rezept mit einem Paket an die Konsumenten nach Hause liefert – das Berliner Start-up glänzte in den letzten Jahren mit teils dreistelligen Umsatzwachstumsraten.

Kraft-Heinz Aktie – wenn Kostenkürzungen zu wenig sind

Obwohl Kraft-Heinz mit Bernard Hees über einen erfahrenen Firmenchef verfügt, der die Kosten des kombinierten Unternehmens – Kraft und Heinz haben in 2015 fusioniert –  um rund 1,7 Mrd. US-$ senken konnte, war dies offenbar zu wenig.

Da hilft es auch nicht, dass der Lebensmittelkonzern eine der effizientesten Beschaffungs- und Logistik-Systeme betreibt, die dem Ketchup-Hersteller den Einkauf von Rohstoffen zu Niedrigpreisen erlaubt. Vielmehr benötigt Kraft-Heinz mehr Wachstum, doch das ist mit einem eher angestaubten Produktportfolio, dass sich in den letzten Jahren bzw. sogar Jahrzehnten kaum verändert hat, nur schwer möglich.

Fazit: Kraft-Heinz muss kreativer werden

Die milliardenschwere Fusion und anschließenden Kostensenkungen haben dem Unternehmen und der Firmenkultur offenbar mehr geschadet als genutzt.

US-Medien verweisen auf die zunehmend negativen Mitarbeiter-Bewertungen auf Seiten wie Indeed. Demnach hat sich das Umfeld für die Mitarbeiter seit der Fusion von Kraft und Heinz offenbar verschlechtert. In diesem Umfeld – ständige Angst um den Arbeitsplatz – ist es für Mitarbeiter schwierig, innovativ zu bleiben. Doch genau diese Innovationsfähigkeit braucht ein Unternehmen, um auf Marktveränderungen zu reagieren.

Gelingt es Kraft-Heinz nicht, neue Produkte zu entwickeln, die gut beim Verbraucher ankommen, gibt es nur eine Alternative: Geeignete Akquisitionsziele finden, welche das Produktsortiment ausbauen bzw. abrunden. Beides ist Kraft-Heinz zuletzt aber nicht so richtig gelungen.

Anleger können davon ausgehen, dass der Ketchup-Hersteller weiteres Geld in die Entwicklung neuer Produkte investieren muss. Womöglich steht auch ein größerer Umbau der Firmenorganisation an. Die Kraft-Heinz Aktie ist daher für Anleger derzeit nur mit Vorsicht zu genießen, eine schnelle Trendwende scheint derzeit nicht in Sicht.