Microsoft: Anhaltender Cloud-Boom lässt die Kasse klingeln

Die Berichtssaison läuft auf Hochtouren und langsam wird es richtig spannend. Mit Argus-Augen schauen die Anleger vor allem auf die Ergebnisse der Tech-Giganten. Zuletzt fielen die Zahlen unterschiedlich aus. Während Alphabet eine nachlassende Dynamik auf dem Werbemarkt verzeichnete, brummen beim Software-Riesen Microsoft die Geschäfte. Vor allem das lukrative Cloud-Geschäft erwies sich abermals als Zugpferd.
Microsoft kann Umsatz um 18% steigern
Microsoft-Firmenboss Satya Nadella zeigte sich mit Vorlage der Ergebnisse zufrieden. Kein Wunder, die Zahlen konnten sich allemal sehen lassen. Im abgelaufenen Quartal des laufenden Geschäftsjahres kletterten die Umsätze um 18% auf 49,4 Milliarden Dollar in die Höhe.
Cloud-Boom beflügelt die Geschäfte
Dabei bewies sich das Cloud-Geschäft erneut als starker Wachstumstreiber. Im Jahresvergleich erhöhten sich die Cloud-Umsätze um 26% auf 19,1 Milliarden Dollar. Damit steht das lukrative Geschäft mit Rechenleistung in der Wolke mittlerweile für 38,6% der gesamten Konzernerlöse.
Innerhalb dieses Segments verbesserte sich der Umsatz mit Server-Produkten und Cloud Services um 29%, während Azure und andere Cloud Services beim Umsatz sogar um 46% zulegen konnten. Damit wurden die Prognosen der Wallstreet-Analysten übertroffen. Die Banker waren im Vorfeld der Zahlen von einem Plus zwischen 43 und 45% ausgegangen.
Karriereportal Linkedin legt ebenfalls kräftig zu
Aber nicht nur das Cloud-Geschäft lief auf Hochtouren. Auch das Karriereportal Linkedin (34% Umsatzplus), die Spielekonsole Xbox (+4%) und der Absatz von Surface-Tablets (+13%) wuchsen deutlich. Entgegen der Prognosen vieler Marktforscher, die sinkenden PC-Verkäufen in Aussicht stellten, konnte Microsoft auch bei Windows zulegen. Die Verkaufserlöse mit Windows-Lizenzen an PC-Hersteller erhöhten sich um 11%.
Microsoft hält Margen stabil
Auch bei der Profitabilität konnte der Technologiegigant überzeugen. Der Betriebsgewinn legte um 19% auf 20,36 Milliarden Dollar zu. Am Ende stand ein Nettogewinn von 16,7 Milliarden Dollar beziehungsweise 2,22 Dollar je Aktie in den Büchern. Das lag ebenfalls leicht über den Erwartungen. Die Analysten waren von 2,19 Dollar je Anteilschein ausgegangen.
Der Fels in der Brandung
Bislang schlägt sich der Software-Riese also ausgesprochen gut im aktuell unsicheren Umfeld. Im März konnte der Konzern sogar Preiserhöhungen zwischen 10 und 20% bei seinen Kunden durchsetzen. Im Cloud-Geschäft (Azure) zog die Wachstumsdynamik zum Vorquartal nochmals leicht an. Zudem zeigt sich die Konzernführung zuversichtlich und peilt auch für das laufende Quartal ähnliche Zuwächse an.
Unklar ist hingegen, ob die beinahe 70 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Spiele-Entwicklers Activision Blizzard wirklich durchgehen wird. Mit dem Rekorddeal würde Microsoft zum drittgrößten Spieleanbieter der Welt aufsteigen. Zudem bringt sich der Konzern für das kommende „Metaverse“ in Stellung.
Die Anleger scheinen zumindest momentan von der Entwicklung überzeugt zu sein und treiben mit ihren Käufen die Microsoft-Papiere nach oben. Nach Vorlage der Geschäftszahlen zogen die Papiere von Microsoft deutlich um 5% an.