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Microsoft nimmt wichtige Hürde im Activision-Krimi

Microsoft nimmt wichtige Hürde im Activision-Krimi
vladdeep / stock.adobe.com
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Microsoft hat es geschafft – also, so gut wie geschafft. Nach rund anderthalb Jahren steht der Softwarekonzern kurz vor dem Abschluss seines Megadeals: der Übernahme des Spieleentwicklers Activision Blizzard.

Mega-Deal ruft Kartellwächter auf den Plan

Zu den erfolgreichsten Videospielen aus dem Hause Activision zählen unter anderem die „Call of Duty“-Reihe oder auch „Candy Crush“. Die Übernahme ist Microsoft, dem Anbieter der Konsole Xbox, knapp 69 Milliarden US-Dollar wert und damit der bislang größte Deal in der Spielebranche.

Weil Activision aber so viele weltweit erfolgreiche Spiele vermarktet und Microsofts Xbox in direkter Konkurrenz zur Playstation von Sony sowie Nintendo-Konsolen steht, hatten Wettbewerbshüter Bedenken.

Microsoft zu Zugeständnissen bereit

Microsoft hat sich zu Zugeständnissen bereiterklärt und erfüllt nun eine Reihe von Auflagen. Unter anderem sollen Nutzer für die kommenden 10 Jahre auch auf anderen Plattformen als der Xbox Zugriff auf sämtliche Activision-Spiele haben. Das war eine Bedingung für die Zustimmung unter anderem der europäischen Wettbewerbsbehörden.

In den USA ging die zuständige FTC sogar juristisch gegen die Übernahme vor, scheiterte aber inzwischen mehrfach vor Gericht – unter anderem, weil sich Microsoft zu umfassenden Lizenzvereinbarungen bereiterklärte. Nun wurde bekannt, dass die US-Kartellwächter ihren Widerstand aufgeben und ihre Klage zurückgezogen haben – ein Meilenstein auf dem Weg zum Abschluss, der eigentlich schon in dieser Woche über die Bühne gehen sollte.

Neuer Zeitplan: Abschluss im Oktober

Wegen der wettbewerbsrechtlichen Bedenken verständigten sich Microsoft und Activision nun auf einen neuen Zeitplan. Im Oktober soll der Deal abgeschlossen sein. Was noch fehlt ist die Zustimmung der britischen Wettbewerbshüter, die sich über die rasche Zustimmung der EU-Behörden mokiert hatten. Da nun aber das US-Pendant grünes Licht gibt, haben auch die Briten signalisiert, ihr Veto zu überdenken. Möglicherweise wird Microsoft dafür noch weitergehende Zugeständnisse gegenüber seinen Rivalen machen müssen, doch die Zeichen stehen auf Übernahme.

Das sah noch vor wenigen Wochen ganz anders aus: Der erbitterte Widerstand der US-amerikanischen und britischen Kartellbehörden drohte den Megadeal scheitern zu lassen. Dass diese Hürde nun überwunden werden konnte, gilt daher als großer Erfolg – und der Rest nur noch als Formsache.

Microsoft Aktie: Anleger nehmen Gewinne mit

Die Microsoft Aktie schwächelte zuletzt, liegt aber auf Wochensicht noch gut 1 Prozent im Plus, nachdem der Kurs am Mittwoch einen kräftigen Satz nach oben vollführt hatte. Kein Wunder also, dass Anleger nun die Gelegenheit nutzen, um Gewinne einzustreichen. Der seit Beginn des Jahres laufenden Rally kann der kurze Rücksetzer keinen Abbruch tun: Um mehr als ein Drittel erhöhte sich der Wert der Microsoft Aktie seit Anfang Januar.

Frische Impulse könnten die Quartalszahlen für den Zeitraum von April bis Ende Juni liefern, die für den kommenden Dienstag erwartet werden.