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Microsoft vor Quartalsbilanz: Jobkahlschlag lässt Analysten kalt

Inhaltsverzeichnis

Nach den Belegschaften von Facebook-Mutter Meta und Handelsriese Amazon trifft es nun auch die Beschäftigten von Microsoft: Der Software-Dino hat einen umfassenden Jobkahlschlag angekündigt.

Auch Microsoft kündigt Personalabbau an

Knapp 5 Prozent der gesamten Belegschaft sollen das Unternehmen in den kommenden Monaten verlassen. Ähnlich wie bei anderen Tech-Giganten aus dem Silicon Valley sind auch bei Microsoft Stellenstreichungen in einer Größenordnung von 10.000 Arbeitsplätzen von der Sparmaßnahme betroffen, wie Konzernchef Satya Nadella vor wenigen Tagen ankündigte.

Das Unternehmen reagiert damit auf eine Entwicklung, die die Technologiebranche zuletzt insgesamt hart getroffen hatte. Während der Corona-Pandemie zählten sie zu den klaren Profiteuren: Unternehmen, Arbeitnehmer und Privatleute investierten massiv in ihre digitale Infrastruktur, um Home Office längerfristig möglich zu machen oder auch ihre Entertainmentmöglichkeiten in den eigenen vier Wänden auszubauen.

Tech-Konzerne: Inflation und Rezession würgen Pandemiekonjunktur ab

Microsoft Teams etablierte sich in zahlreichen Firmen als wesentliches Kommunikationsmittel, um Videokonferenzen mit Mitarbeitern oder Kunden leicht zu ermöglichen und die Kontakte auch ohne persönliche Treffen so gut wie möglich aufrechtzuerhalten. Auch andere Anbieter profitierten von der Investitionswelle in die digitale Ausstattung von Haushalten und Unternehmen.

Nun aber hat sich das Blatt gewendet. Rezessionsängste und die extreme Inflation der vergangenen Monate haben auf der einen Seite vielfach das Budget geschmälert, auf der anderen Seite aber auch die Investitionslust vermindert. Größere Ausgaben werden nun wieder stärker hinterfragt.

Nasdaq 2022 massiv abgeschmiert

Das schlägt sich in den Geschäftsbüchern der Tech-Branche nieder, die bereits im vergangenen Jahr massiv unter die Räder geraten war: Der US-Technologieindex Nasdaq 100 rutschte im Verlauf des Börsenjahres 2022 um satte 33 Prozent ins Minus. Viele der lange Jahre erfolgsverwöhnten Tech Aktien rauschten in den Keller.

Microsoft will den nunmehr angekündigten Jobkahlschlag kurz und schmerzlos durchziehen: Bereits bis Ende März sollen die 10.000 Stellen weltweit abgebaut werden, um langfristig die Kostenstruktur zu stabilisieren. Zumindest kurzfristig allerdings muss Microsoft dafür selbst ordentlich Geld auf den Tisch legen, etwa für Abfindungen. Hierfür plant der Konzern insgesamt rund 1,2 Milliarden Dollar ein.

Etliche Konzerne kündigen Jobkahlschlag an

Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen erwies sich die Pandemie für die Tech-Riesen aus den USA als Segen: Die Digitalausgaben von Firmen und privaten Verbrauchern stiegen deutlich, es gab fast so etwas wie eine Sonderkonjunktur für die Konzerne. Davon profitierten damals auch die entsprechenden Aktien.

Im vergangenen Jahr hat sich die Großwetterlage grundlegend verändert, es herrscht deutlicher Gegenwind. Darauf reagiert nun ein Konzern nach dem anderen mit massivem Stellenabbau – und dem Eingeständnis, vielleicht während der Pandemie zu viel Personal neu eingestellt zu haben.

Anleger trennen sich von Microsoft Aktie

Wer am Ende tiefere Kratzer davonträgt und wer die aktuelle Flaute einigermaßen glimpflich übersteht, wird sich zeigen. Besonders Alphabet, Microsoft und Amazon haben sich bereits vor der Pandemie in einem Feld aufgestellt, das seither immer wichtiger wird: Die drei Riesen dominieren das weltweite Cloud-Geschäft, was sie zumindest etwas weniger abhängig macht von konjunkturellen Ausschlägen, da die Angebote üblicherweise auf dauerhaft angelegten Modellen mit monatlichen oder jährlichen Zahlbeiträgen der Kunden basieren.

Anleger hatten sich am Donnerstag nach Bekanntwerden der Stellenstreichungen von der Microsoft Aktie getrennt, griffen aber am Freitag wieder zu. Seit Jahresbeginn hat der Kurs um rund 3,7 Prozent nachgegeben. Frische Zahlen für das zurückliegende Vierteljahr – das zweite Geschäftsquartal in der Zählung von Microsoft – werden für den morgigen Dienstag, den 24. Januar, erwartet.

Analysten unbeeindruckt – Q2-Bilanz dürfte mehr Impulse geben

Schätzungen gehen von einem Gewinnrückgang aus: Nach 2,35 Dollar Gewinn je Aktie im vorherigen Quartal rechnen Experten nunmehr mit lediglich rund 2,30 Dollar je Aktie. Analysten reagierten wenig überrascht auf den Jobkahlschlag, den Microsoft vergangene Woche in Aussicht gestellt hat: So bestätigte die Schweizer UBS ihre Einstufung „Halten“ sowie das Kursziel von 250 Dollar. Zuvor hatten die kanadische Bank RBC sowie die US-Investmentbank Goldman Sachs jeweils ihre Kaufempfehlungen bekräftigt und auch ihre Kursziele von 285 Dollar beziehungsweise 315 Dollar unverändert beibehalten.

Gut möglich, dass mit der Vorlage der Quartalsbilanz eine Überarbeitung der Analystenschätzungen stattfindet. Zuletzt war die Microsoft Aktie für etwa 240 Dollar zu haben.