Microsoft zündet den KI-Booster

Ein wenig angestaubt. Das ist das Image von Microsoft. Es wird kolportiert, dass der einstige Apple-Guru Steve Jobs dem Führungsteam von Microsoft einst den Konsum psychedelischer Drogen empfohlen hat, „damit sie ein paar gute Ideen bekommen“, so Jobs. Doch Microsoft zeigt längst, dass man auch ohne Hirngespinste und Visionen erfolgreich sein kann. Der jüngste Erfolg der KI-Software von ChatGPT, an der Microsoft beteiligt ist, zeigt, welches Potenzial das Unternehmen hat.
Logisch, dass wir uns den Wert näher ansehen. Microsoft ist der weltgrößte unabhängige Entwickler von Produkten und Technologien für den Computer. Die Produktpalette umfasst die Betriebssysteme Windows sowie Office-, Server-, Entwickler-, Homeoffice-, Internet-, Mobile-, Macintoshund PC-Spiele-Software. Daneben wird Hardware für den PC (Maus, Tastatur, Joystick, Xbox) vertrieben. Zusätzlich betätigt sich Microsoft als Internet-Service-Provider (MSN).
So sehen die Zahlen aus
Microsoft präsentierte für das 1. Quartal gute Zahlen und erfüllte unsere Erwartungen. Der Umsatz erhöhte sich um 10,6% auf 50,1 Mrd $. Der Gewinn reduzierte sich um 14,4% auf 17,6 Mrd $. Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich um 6,3% auf 21,5 Mrd $. Die gute Liquidität ist trotz leicht rückläufigem Cashflow um 5,5% auf 23,2 Mrd $ weiterhin intakt. Die aktionärsfreundliche Politik wird fortgeführt. Die Quartalsdividende erhöhte sich um 9% auf 0,68 $ pro Aktie.
Auf allen Absatzmärkten und in allen Sparten verbesserte sich der Umsatz. Insbesondere die Sparte Intelligent Cloud steigerte den Umsatz um 20,1% auf 20,3 Mrd $. Die Umsatzkostenmarge erhöhte sich von 30,1 auf 30,8%. Auch Kosten in der Verwaltung, im Vertrieb und in der F&E nahmen durch höhere Energiekosten spürbar zu. Unterm Strich verbesserte sich aber das operative Ergebnis. Der Rückgang beim Gewinn und Cashflow lag hauptsächlich an höheren Steuerbelastungen. Die Investitionen in digitale Technologien sollen weiterhin ausgebaut werden.
Nachhaltigkeit und Ausblick
Im Umfeld von Inflation ist das Ziel, den Kostendruck durch bessere Produkte für die Kunden zu reduzieren. Neben der eigenen Reduktion der CO2-Bilanz investiert Microsoft Climate Innovation Fund in ein Start-up, das die Lauf- und Ladezeit von Elektrobatterien deutlich verbessern soll. Dabei steht ESG, konformer handeln und gleichzeitig einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten, im Fokus. Der Aktienkurs reduzierte sich 2022 um 20%. Aufgrund der guten Zahlen und vollen Auftragsbücher sind wir für 2023 optimistisch. Microsoft ist gut positioniert. Die Dividendenrendite von 1% ist kaum relevant.